Besteuerung von Dividenden in Deutschland: Ein umfassender Leitfaden

Dividenden sind für viele Investoren eine wichtige Einnahmequelle. Doch wie bei allen Einkünften spielt auch hier die Besteuerung eine entscheidende Rolle. Die Besteuerung von Dividenden in Deutschland kann komplex sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der persönliche Steuersatz, die Art des Kontos, auf dem die Dividenden gutgeschrieben werden, und eventuelle Freibeträge.

In diesem Artikel werden wir die Grundlagen der Dividendenbesteuerung erläutern, die aktuellen Steuersätze und Freibeträge vorstellen und auf spezielle Regelungen für In- und Auslandsdividenden eingehen. Außerdem geben wir dir praktische Hinweise, wie du deine Steuerlast reduzieren kannst und welche Möglichkeiten es gibt, Dividenden steuerfrei zu erhalten.

Grundlagen der Dividendenbesteuerung

Dividenden sind Gewinnausschüttungen von Unternehmen an ihre Aktionäre. In Deutschland unterliegen diese Ausschüttungen der Kapitalertragsteuer. Die Kapitalertragsteuer beträgt aktuell 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.

Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag

Die Kapitalertragsteuer auf Dividenden beträgt pauschal 25%. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% auf die Kapitalertragsteuer. Für Kirchensteuerpflichtige kommt noch die Kirchensteuer hinzu, die je nach Bundesland 8% oder 9% der Kapitalertragsteuer beträgt.

Beispielrechnung:

SteuerartProzentsatzBetrag bei 1.000 € Dividende
Kapitalertragsteuer25%250 €
Solidaritätszuschlag5,5% (von 250 €)13,75 €
Kirchensteuer (8%)8% (von 250 €)20 €
Gesamtbelastung283,75 €

Wie man sieht, beträgt die Gesamtbelastung bei einer 1.000 € Dividende 283,75 €, sofern Kirchensteuer anfällt. Ohne Kirchensteuer wären es 263,75 €.

Freibeträge und Steuerfreibeträge

Sparer-Pauschbetrag

Privatanleger können einen Sparer-Pauschbetrag nutzen, der bei 801 € pro Jahr für Ledige und 1.602 € für Verheiratete liegt. Dieser Pauschbetrag gilt für sämtliche Kapitalerträge, einschließlich Zinsen und Dividenden. Bis zu diesem Betrag bleiben Kapitalerträge steuerfrei. Um den Sparer-Pauschbetrag in Anspruch zu nehmen, muss ein Freistellungsauftrag bei der Bank gestellt werden.

Beispiel:

StatusSparer-Pauschbetrag
Ledig801 €
Verheiratet1.602 €

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Besteuerung von Inlands- und Auslandsdividenden

Inlandsdividenden

Für Dividenden von deutschen Unternehmen gilt die bereits beschriebene Kapitalertragsteuer, Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.

Auslandsdividenden

Bei Dividenden aus dem Ausland kann zusätzlich zur deutschen Kapitalertragsteuer eine Quellensteuer im Ausland anfallen. Deutschland hat mit vielen Ländern Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen, die eine Anrechnung der ausländischen Quellensteuer auf die deutsche Steuer vorsehen

👉🏻Mehr erfahren: Steuern bei Trading 212: Ein präziser Leitfaden für deutsche Anleger. Dies soll eine doppelte Besteuerung vermeiden. Die Höhe der anrechenbaren Steuer hängt von dem jeweiligen Abkommen ab.

Steueroptimierung bei Dividenden

Nutzung des Sparer-Pauschbetrags

Der einfachste Weg, Steuern auf Dividenden zu sparen, ist die Nutzung des Sparer-Pauschbetrags. Stelle sicher, dass du den Freistellungsauftrag bei deiner Bank einreichst, um den steuerfreien Betrag auszuschöpfen.

Steuerfreie Dividenden

Einige Unternehmen zahlen ihre Dividenden aus dem steuerlichen Einlagekonto (nicht aus Gewinnrücklagen), was dazu führt, dass diese Dividenden steuerfrei sind

👉🏻Latente Steuern: Ein umfassender Leitfaden für Unternehmen und Anleger. Informiere dich bei deinem Broker oder den Unternehmensberichten, ob solche Dividenden vorliegen.

Anlage von Dividenden in Altersvorsorgeprodukte

Dividenden, die in bestimmten Altersvorsorgeprodukten wie Riester- oder Rürup-Rente angelegt werden, können steuerlich begünstigt sein. Prüfe, ob eine solche Anlageform für dich in Frage kommt.

Besonderheiten für Privatanleger und Unternehmen

Privatanleger

Privatanleger können ihre Steuerlast durch kluges Management ihrer Freistellungsaufträge und der Nutzung von steuerbegünstigten Anlageformen senken. Wichtig ist hierbei eine sorgfältige Planung und rechtzeitige Einreichung der notwendigen Dokumente.

Unternehmen

Für Unternehmen gelten spezielle Regeln bei der Besteuerung von Dividenden. So sind Dividenden, die Unternehmen von anderen Unternehmen erhalten, unter bestimmten Bedingungen zu 95% steuerfrei. Dies kann bei der Gestaltung von Unternehmensbeteiligungen und der Optimierung der Steuerlast eine Rolle spielen.

Zusammenfassung und Empfehlungen

Die Besteuerung von Dividenden in Deutschland ist ein komplexes Thema, das einer sorgfältigen Planung bedarf. Durch die Nutzung des Sparer-Pauschbetrags und die Wahl geeigneter Anlageformen können Privatanleger ihre Steuerlast erheblich senken. Für Unternehmen bieten sich durch steuerfreie Dividenden und Doppelbesteuerungsabkommen ebenfalls Möglichkeiten zur Steueroptimierung.

Zum Schluss möchten wir dich ermutigen, dich intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um das Beste aus deinen Kapitalanlagen herauszuholen. Beginne jetzt, deine Dividenden optimal zu verwalten und starte mit einem regulierten Broker, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Quellen

  1. Bundesministerium der Finanzen. (2021). Besteuerung von Kapitalerträgen. Abgerufen von https://www.bundesfinanzministerium.de
  2. Deutsche Bundesbank. (2020). Statistiken zur Einkommensverteilung in Deutschland. Abgerufen von https://www.bundesbank.de
  3. OECD. (2020). Taxation of Dividends and Capital Gains in OECD Countries. DOI: 10.1787/5jz123n3r6g4-en.
  4. Institut der deutschen Wirtschaft Köln. (2020). Steuerliche Belastung von Kapitalerträgen in Deutschland. DOI: 10.4419/86783542.

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