Warum in Investmentfonds investieren? – Vorteile und Nachteile

Investmentfonds sind eine der beliebtesten Anlagemöglichkeiten für Privatanleger, die ihr Geld breit diversifiziert und professionell verwaltet anlegen möchten. Sie bieten Zugang zu einer Vielzahl von Märkten und Anlageklassen, ohne dass der einzelne Anleger jede Entscheidung selbst treffen muss. Doch wie bei jeder Investition gibt es auch hier sowohl Vorteile als auch Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Gründe, warum es sinnvoll sein kann, in Investmentfonds zu investieren, und welche potenziellen Risiken damit verbunden sind.

Warum in Investmentfonds investieren?

Selbst wenn man viel Wissen angehäuft und zahlreiche Bücher über die Börse gelesen hat, kann es schwierig sein, den Markt zu schlagen, wenn man nicht über ausreichende Zeit und die nötige Aufmerksamkeit verfügt, um sich voll auf seine Anlagen zu konzentrieren.

Die Investition in Fonds kann eine Lösung für diese Zeitknappheit sein. Tatsächlich ist dies einer der Hauptgründe, warum sich viele Anleger für Fonds entscheiden, anstatt einzelne Aktien zu kaufen.

Investmentfonds bündeln das Kapital vieler Sparer, um es in ein bereits diversifiziertes Portfolio zu investieren (Anleihen, Aktien, ETFs, andere Fonds usw.).

Wenn Sie Ihre eigene Anlagestrategie klar definiert haben, kann die Wahl eines geeigneten Fonds viel Zeit sparen.

Der Markt für aktiv verwaltete Fonds bietet eine Vielzahl von Optionen. Es gibt Fonds, die sich auf Value-Strategien spezialisieren, andere auf Growth, Momentum oder Dividendenstrategien.

Zudem können Sie Fonds nach geografischen Regionen, Branchen oder Unternehmensgrößen auswählen und so auf diversifizierte Portfolios zugreifen, die alleine schwerer zu realisieren wären.

Plattformen für Investmentfonds

Auf Plattformen wie Morningstar oder Citywire finden Sie Informationen über zahlreiche Fonds sowie Bewertungen ihrer Manager.

Eine weitere Stärke von Investmentfonds sind die steuerlichen Vorteile. Sie ermöglichen es, zwischen verschiedenen Fonds zu wechseln, ohne sofort Steuern zu zahlen, was das Potenzial für den Zinseszinseffekt maximiert.

Hinzu kommt, dass Fonds von professionellen Managern verwaltet werden. Ihr Kapital wird von Experten betreut, die den Markt täglich beobachten und Ihre Anlage bestmöglich steuern.

Dies sind nur einige Gründe, warum es sinnvoll sein kann, in Investmentfonds zu investieren. Es gibt jedoch auch Nachteile. Lassen Sie uns die Vor- und Nachteile im Detail betrachten.

Überblick

VorteileNachteile
Professionelle Verwaltung der AnlagenEinige Fonds erheben hohe Gebühren
Wenig ZeitaufwandMögliche Strafgebühren bei Fondstransfers
Einfache Überwachung der InvestmentsVolles Vertrauen in die Fondsgesellschaft erforderlich
Weniger Fachwissen nötigScheinbar aktive Fonds, die in Wirklichkeit passiv verwaltet werden
Steuerliche VorteileGünstigere Alternativen sind verfügbar
Große Auswahl an FondsInvestitionsausfallzeiten bei Fondswechseln
Sicherheit und mehr Ruhe bei der GeldanlageUnklare Ertragsprognosen: Können sie den Index schlagen?
Niedrige Eintrittsbarrieren: Erschwingliche AnteileSie haben keinen Einfluss auf die Anlageentscheidungen
Breite DiversifikationMangelnde Transparenz bei einigen Fonds
Leichter Zugang zu Anleihen

Vorteile von Investmentfonds

Professionelle Verwaltung
Eine der Hauptstärken von Investmentfonds ist, dass sie von qualifizierten, professionellen Managern verwaltet werden, die über tiefgehende Kenntnisse und Erfahrung im Finanzsektor verfügen. Diese Manager zielen darauf ab, einen Mehrwert zu bieten, indem sie höhere Renditen erwirtschaften oder das investierte Kapital besser schützen. Mit anderen Worten, sie versuchen, den Markt zu schlagen oder das Risiko besser zu steuern, als es mit anderen Anlagemethoden möglich wäre.

Durch die Investition in einen Fonds profitieren Anleger von der Expertise eines Teams, das sich rund um die Uhr um ihre Anlagen kümmert. Ein Privatanleger könnte sich diese Art von Aufmerksamkeit und Wissen kaum leisten, besonders wenn er den Markt nur in seiner Freizeit verfolgen kann.

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Hier muss man jedoch wachsam sein, um sogenannte „falsche aktive Fonds“ zu vermeiden – also Fonds, die behaupten, den Markt aktiv zu schlagen, in Wirklichkeit aber passiv verwaltet werden, indem sie einfach einen Index replizieren. Diese Fonds verlangen dann oft hohe Gebühren für eine Dienstleistung, die nicht dem versprochenen Mehrwert entspricht. Später werden wir auf die Nachteile solcher Fonds eingehen.

Zeit und Aufwand
Aktienkäufe und -verkäufe erfordern nicht nur Fachwissen, sondern auch viel Zeit. Als Anleger müssen Sie die Entwicklung Ihrer Anlagen ständig im Auge behalten, Unternehmensberichte analysieren und sicherstellen, dass Ihr Portfolio gut diversifiziert bleibt.

Im Gegensatz dazu nehmen Investmentfonds Ihnen einen Großteil dieser Arbeit ab. Sie sparen Zeit, die Sie anderweitig nutzen können, während Ihr Fondsmanager sich um den operativen Aufwand kümmert.

Viele Anleger unterschätzen den Zeitaufwand, der erforderlich ist, um den Markt zu überwachen und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Die potenzielle Rendite, die sie durch Eigenregie anstreben, mag auf dem Papier attraktiv erscheinen, doch die Realität zeigt oft, dass der Erfolg in einem schlechten Verhältnis zur investierten Zeit steht. Ein Investmentfonds erspart Ihnen diesen Aufwand und reduziert den Stress, den ständige Marktbeobachtung mit sich bringt.

Einfaches Monitoring
Angenommen, Sie besitzen ein Portfolio mit 50 Aktien. Der Aufwand, diese regelmäßig zu überprüfen, wäre enorm. Der große Vorteil von Investmentfonds ist, dass ihre Überwachung wesentlich einfacher ist.

Fonds aktualisieren täglich ihren Nettoinventarwert (NAV), was es Ihnen ermöglicht, die genaue Wertentwicklung Ihrer Anlagen jederzeit nachzuvollziehen. Zusätzlich bieten die Bewertungsberichte von Fonds zahlreiche Kennzahlen, die eine schnelle Analyse ermöglichen. Dies gibt Ihnen als Anleger Sicherheit, da Sie nach jeder Marktentwicklung schnell sehen können, wie sich Ihre Fonds entwickelt haben.

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Zusätzlich benötigen Sie in einem diversifizierten Portfolio meist nur eine Handvoll Fonds – im Vergleich zu zahlreichen einzelnen Aktienpositionen. Dies reduziert nicht nur den Verwaltungsaufwand, sondern vereinfacht auch die Steuerplanung, da Sie sich nicht mit einzelnen Dividendenausschüttungen auseinandersetzen müssen. Bei Investmentfonds müssen Sie keine Dividenden angeben, außer bei ausschüttenden Fonds, was die Abrechnung der Steuer deutlich vereinfacht.

Weniger Fachwissen erforderlich

Die Investition in Fonds ist insgesamt einfacher als die direkte Investition in Aktien. Um die Bilanzen eines Unternehmens richtig zu analysieren, sind tiefere Kenntnisse in den Bereichen Betriebswirtschaft und Rechnungswesen notwendig. Bei Investmentfonds entfällt dieser Aufwand weitgehend, da die Manager die Analyse für Sie übernehmen.

Zwar gibt es auch bei Fonds Kennzahlen und Indikatoren, die man verstehen sollte, doch sie sind in der Regel einfacher zu interpretieren als die detaillierte Analyse von Geschäftsberichten einzelner Unternehmen. Dadurch wird das Investieren in Fonds auch für weniger erfahrene Anleger zugänglicher und sicherer.

Steuervorteile
Ein weiterer großer Vorteil von Investmentfonds sind die steuerlichen Vorteile. Sie ermöglichen es, den Verkaufserlös aus einem Fonds ohne sofortige Steuerzahlung in einen anderen Fonds zu übertragen. Damit lässt sich die Steuerlast bis zum tatsächlichen Verkauf hinauszögern, was den Zinseszinseffekt maximiert.

Ein Anleger kann beispielsweise entscheiden, in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit auf Geldmarktfonds umzusteigen, ohne dabei sofort Steuerabgaben zu leisten. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber ETFs, bei denen bei jedem Verkauf Steuern anfallen. Ähnlich verhält es sich mit Aktien, bei denen bei jedem Verkauf ein steuerlicher Gewinn realisiert wird.

Dieser steuerliche Vorteil kann in Deutschland zu Einsparungen zwischen 19 % und 27 % auf den Gewinn führen, abhängig vom individuellen Steuersatz. In den meisten Fällen werden 19 % auf Gewinne bis zu 6.000 € und 21 % auf Gewinne zwischen 6.000 € und 50.000 € erhoben. Über lange Zeiträume hinweg führt dies zu einem signifikanten Vorteil dank des Zinseszinseffekts.

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Zugang zu einer Vielzahl von Strategien

Investmentfonds bieten eine breite Palette von Anlagestrategien, die für unterschiedliche Präferenzen und Marktlagen geeignet sind. Von marktneutralen Strategien über Multistrategie-Ansätze bis hin zu klassischen Value- oder Growth-Strategien – für jeden Anlegertyp und jede Marktsituation gibt es passende Fonds.

Diese Vielfalt ermöglicht es Anlegern, ihre Strategien flexibel an die Marktbedingungen anzupassen oder persönliche Präferenzen zu berücksichtigen. Die Strategie des Fonds wird in den sogenannten KIID-Dokumenten und im Prospekt beschrieben, sodass Anleger genau wissen, welche Anlagephilosophie der Fonds verfolgt.

Transparenz und Sicherheit

Im Gegensatz zu einigen weniger regulierten Finanzprodukten sind Investmentfonds in Deutschland und der EU strengen Regulierungen unterworfen. Diese Vorgaben sorgen für Transparenz und Sicherheit, da die Fonds von den Finanzaufsichtsbehörden kontinuierlich überwacht werden.

Ein häufiger Irrglaube von unerfahrenen Anlegern ist, dass das Geld in Fonds auf mysteriöse Weise verschwinden könnte. In Wirklichkeit sorgen die strengen regulatorischen Rahmenbedingungen dafür, dass das Kapital sicher angelegt wird. In Deutschland wird dies durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gewährleistet, die die Einhaltung der Vorschriften überwacht.

Darüber hinaus gibt es strikte Vorgaben zur Trennung zwischen der Fondsgesellschaft, die das Geld verwaltet, und der Depotbank, die das Kapital verwahrt. Diese doppelte Sicherheitsstruktur stellt sicher, dass das Risiko eines Totalverlustes aufgrund von Fehlverhalten der Verwaltung stark minimiert wird.

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Niedrige Zugangsschwelle

Investmentfonds erfordern nur eine geringe Anfangsinvestition, da sie in Form von Anteilen erworben werden, deren Wert vergleichsweise niedrig ist. So können auch Kleinanleger bereits mit kleinen Beträgen an den Kapitalmärkten partizipieren. Die Mindestanlagebeträge sind meist überschaubar, in der Regel ist bereits eine einzige Fondsanteilsklasse ausreichend, um einzusteigen.

Während bestimmte spezialisierte Fonds hohe Mindesteinlagen verlangen, bieten die meisten Fonds die Möglichkeit, schon mit Beträgen von 1.000 € oder weniger einzusteigen. Dies macht Investmentfonds zu einer zugänglichen Option für eine breite Palette von Anlegern.

Breite Diversifikation zu geringen Kosten

Ein großer Vorteil von Investmentfonds ist die Möglichkeit der breiten Diversifikation. Fondsmanager sind verpflichtet, das Kapital des Fonds auf verschiedene Anlagen zu verteilen, um das Risiko zu reduzieren. Diese Diversifikation ist ein zentraler Bestandteil des Risikomanagements eines Fonds.

Für Privatanleger wäre es sehr teuer und oft unmöglich, dieselbe Diversifikation zu erreichen, da der Kauf einer Vielzahl von Einzelanlagen erhebliche Mittel erfordert. Zudem haben viele institutionelle Fonds Zugang zu Anlageklassen, die für private Anleger nicht verfügbar sind, wie zum Beispiel bestimmte Immobilieninvestitionen oder exklusive ETFs.

Ein Investmentfonds ermöglicht es, schon mit kleinen Beträgen von der Diversifikation zu profitieren. Ein Fonds, der in den MSCI World Index investiert, beispielsweise, bietet Zugang zu mehr als 1.500 Unternehmen in 23 Industrieländern. Die Investition in ein solches Portfolio würde bei Einzelinvestitionen erhebliche Kapitalmengen erfordern, während ein Fonds dies mit einem Bruchteil der Kosten ermöglicht.

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Einfacher Zugang zu Anleihen

Für viele Privatanleger ist der direkte Kauf von Anleihen aufgrund der hohen Mindestanlagebeträge oder des fehlenden Wissens schwierig. Investmentfonds bieten einen einfachen Zugang zu Anleihenmärkten, da sie große Summen bündeln und in Anleihen investieren, die sonst nur institutionellen Anlegern vorbehalten wären.

Durch Fonds können Sie in eine Vielzahl von Anleihen investieren, ohne die Einzelheiten des Anleihemarktes verstehen oder größere Kapitalbeträge aufbringen zu müssen. Es ist allerdings zu beachten, dass man bei Fonds nicht die Zinszahlungen direkt erhält, sondern dass diese in den Fonds einfließen und der Wert der Anteile entsprechend steigt oder sinkt.

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Zugang zu exotischen und alternativen Märkten

Investmentfonds ermöglichen es Anlegern, auch in exotische und alternative Märkte zu investieren, die für viele Privatanleger schwer zugänglich wären. Fonds, die beispielsweise in Schwellenländern, in speziellen Sektoren oder in Nischenmärkten wie Rohstoffe oder private Anleihen investieren, bieten eine Möglichkeit, von der Diversifikation und den potenziellen Wachstumschancen dieser Märkte zu profitieren.

Diese Märkte sind oft volatil und risikobehaftet, bieten jedoch auch Chancen auf hohe Renditen. Investmentfonds erleichtern es, diese Märkte zu erschließen, indem sie das Risiko über ein diversifiziertes Portfolio streuen und den Zugang über professionelle Fondsmanager erleichtern, die mit den lokalen Gegebenheiten vertraut sind.

Nachteile von Investmentfonds

Kosten und Gebühren
Der Hauptnachteil von Investmentfonds sind die damit verbundenen Kosten und Gebühren. Diese Kosten sind zwar in der Rendite des Fonds enthalten, aber sie können sich langfristig negativ auf die Performance auswirken.

Studien haben gezeigt, dass viele Fonds überhöhte Gebühren verlangen, die den von den Managern generierten Mehrwert nicht rechtfertigen. Bei der Auswahl eines Fonds ist es daher wichtig, die Gesamtkosten im Auge zu behalten.

Ein Nachteil von Fonds ist, dass diese Kosten immer vorhanden sind, unabhängig davon, ob der Fonds Gewinne oder Verluste erzielt. Daher ist es entscheidend, Fonds mit den geringsten Gebühren zu wählen und gleichzeitig deren Rendite zu vergleichen. Es ist besser, einen Fonds mit 1,5 % Gebühren und einer Rendite von 15 % zu wählen als einen mit 0,5 % Gebühren und einer Rendite von nur 7 %.

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Bewegungen werden bestraft
Einige Fonds erheben Kosten für den Kauf und Verkauf von Anteilen. Diese Gebühren können erheblich sein, da sie als Prozentsatz der investierten oder zurückgezogenen Beträge berechnet werden. Die Anbieter rechtfertigen dies oft damit, dass Investmentfonds langfristige Sparprodukte sind und nicht für kurzfristiges Trading gedacht sind.

Es ist wichtig, vor dem Einstieg in einen Fonds sicherzustellen, dass keine hohen Kosten für Kauf und Verkauf anfallen, da dies zu unangenehmen Überraschungen führen könnte.

Vertrauen in die Fondsgesellschaft
Ein wesentlicher Punkt beim Investieren in Fonds ist das Vertrauen in die Fondsgesellschaft. Schließlich übergeben Sie Ihr Geld einem Fondsmanager, der im besten Interesse der Anleger agieren soll.

Dies kann für viele Anleger ein Problem sein, da sie lieber die Kontrolle über ihre Investitionen behalten möchten. Einige bevorzugen auch renommierte Banken, obwohl oft kleinere Fondsgesellschaften bessere Renditen und Produkte bieten.

Unsichere Renditen
Außer bei garantierten Fonds ist die Rendite eines Investmentfonds nicht vorhersehbar. Dies ist ein Nachteil für Anleger, die es gewohnt sind, in Produkte wie Festgeldkonten oder Anleihen zu investieren, bei denen die Rendite vorher feststeht.

Es gibt verschiedene Kennzahlen, wie etwa das Value-at-Risk-Ratio oder das Tracking Error, mit denen überprüft werden kann, ob der Fondsmanager tatsächlich eine aktive Strategie verfolgt. Ist dies nicht der Fall, könnte ein indexbasierter Fonds oder ETF dieselbe Leistung zu wesentlich geringeren Kosten bieten.

Sind aktiv gemanagte Fonds wirklich besser als Indizes?
Die Rentabilität ist ein entscheidender Faktor für die meisten Anlageentscheidungen. In der Regel investiert man, um Gewinne zu erzielen, und sucht nach Produkten mit hoher Rendite.

Ob aktiv gemanagte Fonds besser abschneiden als Indizes, hängt stark von der Qualität des Fondsmanagements und dem Anlagehorizont ab. Viele Studien zeigen, dass es schwer ist, langfristig den Markt zu schlagen. Einige Fondsmanager können dies zwar über kurze Zeiträume schaffen, aber langfristig nähern sich viele Fonds den Renditen ihrer Benchmark-Indizes an.

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Falsche aktive Fonds
Ein weiteres Problem sind sogenannte falsche aktive Fonds. Diese Fonds erheben hohe Gebühren, behaupten, aktiv gemanagt zu werden, folgen aber in Wirklichkeit passiv einem Index. Solche Fonds verursachen unnötige Kosten für den Anleger, ohne zusätzlichen Mehrwert zu bieten. Daher ist es wichtig, die Kennzahlen des Fonds, wie den Tracking Error, genau zu überprüfen.

Alternative zu geringeren Kosten
ETFs (Exchange Traded Funds) bieten eine kostengünstige Alternative zu Investmentfonds. Sie zielen darauf ab, einen Index passiv nachzubilden und erheben deutlich geringere Gebühren als aktiv gemanagte Fonds.

ETFs sind besonders sinnvoll, wenn Sie der Meinung sind, dass die Märkte langfristig schwer zu schlagen sind. Sie sind jedoch steuerlich weniger vorteilhaft als Investmentfonds. Eine Alternative zu ETFs könnten daher indexbasierte Investmentfonds sein, die die gleichen steuerlichen Vorteile bieten.

Zeitverlust zwischen Fondstransfers
Obwohl es relativ einfach ist, zwischen Investmentfonds umzuschichten, kann es zu Verzögerungen kommen. Dies ist ein bedeutender Nachteil im Vergleich zu anderen Anlageformen. Der Transfer zwischen Fonds ist nicht sofort, sondern oft erst nach einigen Tagen abgeschlossen. In dieser Zeit ist das Kapital nicht im Markt investiert, was besonders frustrierend sein kann, wenn man eine Marktchance verpasst.

Dieser „Zeitverlust“ variiert je nach Anbieter und Fonds. Wenn Schnelligkeit bei der Umschichtung wichtig ist, kann dies für manche Anleger ein entscheidender Nachteil sein.

Keine direkte Kontrolle über die Investitionen
Bei einem Investmentfonds ist der Anleger nicht direkt in das Management der Investitionen involviert. Anders als beim direkten Kauf von Aktien oder Anleihen, wo man eigenständig Entscheidungen trifft, übernimmt bei einem Fonds der Manager die volle Kontrolle über die Auswahl und Verwaltung der Vermögenswerte.

Dies kann für einige Anleger eine Einschränkung sein, da sie die Kontrolle über ihre Anlageentscheidungen aufgeben und stattdessen dem Fondsmanagement vertrauen müssen. Gerade für Anleger, die gerne aktiv und eigenständig am Markt agieren, kann dies als zu passiv empfunden werden.

Keine Mitbestimmung bei der Verwaltung
Obwohl Fonds viele Vorteile bieten, haben Anleger keine Mitspracherechte bei der Verwaltung. Die Anlagestrategie wird ausschließlich vom Fondsmanagement festgelegt, und als Anleger hat man lediglich die Wahl, entweder im Fonds zu bleiben oder auszusteigen. Für diejenigen, die gerne mehr Kontrolle über ihre Investitionen hätten, könnte dies als Nachteil empfunden werden.

Die Wahl eines Fonds ist nicht immer einfach: Beratung nötig
Die Auswahl der richtigen Fonds kann herausfordernd sein. Wie bereits erwähnt, gibt es zahlreiche Kennzahlen und Faktoren, die bei der Bewertung eines Fonds berücksichtigt werden sollten. Dies macht die Entscheidung für den richtigen Fonds zu einer komplizierten Angelegenheit.

Für Anleger, die sich nicht sicher sind oder keine tiefgreifenden Finanzkenntnisse haben, kann es sinnvoll sein, einen Finanzberater hinzuzuziehen. Dieser kann helfen, die besten Fonds für die jeweiligen finanziellen Ziele und das individuelle Risikoprofil auszuwählen.

Nicht alle Fonds sind transparent
Ein weiterer potenzieller Nachteil ist der Mangel an Transparenz. Nicht alle Fonds informieren ihre Anleger ausreichend über ihre Strategien und die genaue Zusammensetzung des Portfolios. Manche Fonds aktualisieren die Informationen nur selten, und es kann schwierig sein, nachvollziehbare Daten zu erhalten, wie z. B. aktuelle Bewertungen oder Entscheidungen des Fondsmanagers.

In extremen Fällen könnten Anleger das Gefühl haben, dass sie „im Dunkeln tappen“, besonders wenn es um Fonds geht, die ihre Positionen und Bewertungen nicht regelmäßig aktualisieren.

Fazit

Die Entscheidung, ob Investmentfonds die richtige Wahl für einen Anleger sind, hängt von den individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und den Präferenzen ab. Während Investmentfonds viele Vorteile bieten, wie professionelles Management und Diversifikation, gibt es auch einige Nachteile, insbesondere in Bezug auf Kosten, Kontrolle und Transparenz.

Eine entscheidende Frage, die sich jeder Anleger stellen sollte, lautet: „Glauben Sie, dass es möglich ist, den Markt zu schlagen?“ Wenn die Antwort ja lautet, könnten aktiv gemanagte Fonds eine interessante Option sein. Wenn die Antwort jedoch nein lautet, könnten indexbasierte Produkte wie ETFs eine kostengünstigere und effizientere Wahl sein.

Es ist ratsam, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die bestmögliche Entscheidung für das persönliche Portfolio zu treffen.

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