In der aktuellen Phase von anhaltend niedrigen Zinssätzen sind viele Anleger auf der Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten, um ihre Renditen zu steigern. Eine interessante Option, die in diesem Zusammenhang zunehmend Beachtung findet, sind High Yield ETFs. Doch was genau versteht man unter einem High Yield ETF? Diese Fonds investieren in Anleihen, die eine höhere Rendite bieten, jedoch oft auch mit einem höheren Risiko verbunden sind. Es ist entscheidend, die Chancen und Risiken dieser Anlageform zu verstehen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Zudem sollten Sie überlegen, wie Sie High Yield ETFs sinnvoll in Ihr bestehendes Portfolio integrieren können, um eine ausgewogene Anlagestrategie zu verfolgen. In diesem Artikel werden wir über alle Aspekte eines High Yield ETFs sprechen und die zehn interessantesten präsentieren.

Was versteht man unter einem High Yield ETF?

Ein High Yield ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der gezielt in Anleihen investiert, die eine geringere Bonität aufweisen und häufig als „Junk Bonds“ bezeichnet werden. Diese Anleihen bieten Anlegern höhere Zinsen im Vergleich zu erstklassigen Schuldverschreibungen, um das damit verbundene erhöhte Ausfallrisiko auszugleichen. Für Sie als Anleger bedeutet dies, dass Sie durch den Erwerb eines High Yield ETFs Zugang zu einer Vielzahl solcher Anleihen erhalten, was eine breitere Diversifikation Ihres Portfolios ermöglicht. Diese Diversifikation kann helfen, Risiken zu streuen und die Chancen auf attraktive Renditen zu erhöhen. In einem dynamischen Marktumfeld, wie wir es derzeit in Deutschland erleben, kann ein High Yield ETF eine interessante Ergänzung zu Ihrer Anlagestrategie darstellen, sofern Sie sich der damit verbundenen Risiken bewusst sind. Es ist ratsam, sich umfassend zu informieren oder professionellen Rat einzuholen, bevor Sie in diese Anlageform investieren.

Welche Risiken bringen High Yield ETFs mit sich?

Obwohl die höheren Renditen verlockend sind, sollten die damit verbundenen Risiken nicht unterschätzt werden:

Kreditrisiko: Die Emittenten von High Yield Anleihen haben eine geringere Kreditwürdigkeit, was das Risiko eines Zahlungsausfalls erhöht.
Zinsänderungsrisiko: Steigende Zinsen können den Wert der Anleihen im ETF-Portfolio negativ beeinflussen.
Liquiditätsrisiko: In turbulenten Marktphasen kann es schwieriger sein, High Yield Anleihen zu fairen Preisen zu verkaufen.
Marktrisiko: Wirtschaftliche Abschwünge treffen Unternehmen mit niedrigerer Bonität oft härter, was zu erhöhten Ausfallraten führen kann.

Die 10 leistungsstärksten High Yield ETFs der letzten drei Jahre im Detail

In den vergangenen drei Jahren haben sich mehrere High Yield ETFs durch ihre Performance hervorgetan. Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Übersicht der zehn führenden ETFs, einschließlich einer Beschreibung und einer Tabelle mit den Top-Holdings jedes ETFs.

1. SPDR Bloomberg High Yield Bond ETF (JNK)

Der SPDR Bloomberg High Yield Bond ETF (JNK) zielt darauf ab, die Performance des Bloomberg High Yield Very Liquid Index nachzubilden. Dieser ETF investiert in eine breite Palette von US-Unternehmensanleihen mit niedriger Bonität, die höhere Renditen bieten. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7,4 % in den Jahren 2023 und 2024 und einer aktuellen Ausschüttungsrendite von 6,94 % bietet JNK attraktive Ertragsmöglichkeiten.

Top-Holdings von JNK:

2. iShares iBoxx $ High Yield Corporate Bond ETF (HYG)

Der iShares iBoxx $ High Yield Corporate Bond ETF (HYG) strebt die Nachbildung der Wertentwicklung des iBoxx $ Liquid High Yield Index an. Dieser ETF bietet Zugang zu US-Unternehmensanleihen mit niedriger Bonität und zeichnet sich durch eine breite Diversifikation aus. Mit einer aktuellen Rendite von etwa 5 % bietet HYG eine solide Performance für Anleger, die nach höheren Erträgen suchen.

Top-Holdings von HYG:

3. VanEck Vectors Fallen Angel High Yield Bond ETF (ANGL)

Der VanEck Vectors Fallen Angel High Yield Bond ETF (ANGL) konzentriert sich auf sogenannte „gefallene Engel“ – Anleihen, die ursprünglich Investment-Grade-Ratings hatten und auf High Yield herabgestuft wurden. Dieser Ansatz ermöglicht es Anlegern, von potenziellen Kurssteigerungen zu profitieren, wenn sich die Bonität der Emittenten verbessert. In den letzten Jahren erzielte ANGL eine durchschnittliche Rendite von 6,5%.

Top-Holdings von ANGL:

4. Invesco Senior Loan ETF (BKLN)

Der Invesco Senior Loan ETF (BKLN) investiert in variabel verzinste Bankkredite, auch bekannt als Senior Loans. Diese Kredite bieten einen gewissen Schutz vor Zinsänderungsrisiken, da ihre Zinssätze regelmäßig angepasst werden. Mit einer durchschnittlichen Rendite von etwa 4,8 % in den vergangenen drei Jahren eignet sich BKLN für Anleger, die nach variabel verzinsten Ertragsquellen suchen.

Top-Holdings von BKLN:

5. Goldman Sachs USD High Yield Bond Active ETF (GHYB)

Der Goldman Sachs USD High Yield Bond Active ETF (GHYB) setzt auf aktives Management, um gezielt Anleihen mit attraktiven Renditechancen auszuwählen und so eine bessere Performance als der Gesamtmarkt zu erzielen. Durch eine flexible Anlagestrategie kann das Fondsmanagement schnell auf Marktveränderungen reagieren und Risiken bewusst steuern. Der ETF investiert in ein breit gestreutes Portfolio hochverzinslicher Unternehmensanleihen, die in US-Dollar notiert sind, und richtet sich an Anleger, die eine Kombination aus hohen Erträgen und professioneller Steuerung ihres Investments bevorzugen.

Top-Holdings von GHYB:

6. iShares Preferred and Income Securities ETF (PFF)

Der iShares Preferred and Income Securities ETF (PFF) konzentriert sich auf bevorrechtigte Aktien und hybride Wertpapiere von Unternehmen, die sowohl Merkmale von Anleihen als auch von Aktien aufweisen. Diese Anlageklasse bietet in der Regel feste Dividenden und kann daher eine attraktive Ertragsquelle für Anleger sein. Der ETF ermöglicht eine breite Diversifikation über verschiedene Branchen hinweg und ist besonders für Investoren interessant, die regelmäßige Ausschüttungen bei moderatem Risiko suchen. Mit einer stabilen Rendite bietet PFF eine Alternative zu klassischen Anleihen und dividendenstarken Aktien.

Top-Holdings von PFF:

Diese fünf Positionen machen zusammen etwa 10,9 % des Portfolios aus.

7. iShares International Select Dividend ETF (IDV)

Der iShares International Select Dividend ETF (IDV) bietet Investoren die Möglichkeit, in dividendenstarke Unternehmen außerhalb der USA zu investieren. Der Schwerpunkt liegt auf etablierten Unternehmen aus entwickelten Märkten, die durch hohe und stabile Dividendenrenditen gekennzeichnet sind. Dieser ETF eignet sich besonders für Anleger, die ihr Portfolio global ausrichten und dabei regelmäßige Erträge erzielen möchten. Mit einer attraktiven Ausschüttungsrendite stellt IDV eine interessante Ergänzung für einkommensorientierte Anlagestrategien dar.

Top-Holdings von IDV:

Diese fünf Positionen machen zusammen etwa 22,5 % des Portfolios aus.

8. Invesco CEF Income Composite ETF (PCEF)

Der Invesco CEF Income Composite ETF (PCEF) bündelt eine Vielzahl von Closed-End Funds (CEFs), die sich auf unterschiedliche ertragsstarke Anlagestrategien wie Hochzinsanleihen, Vorzugsaktien und Unternehmensanleihen fokussieren. Durch diese breite Streuung profitieren Anleger von einer diversifizierten Einkommensquelle mit hohen Ausschüttungen. Mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite ist PCEF besonders für Investoren attraktiv, die regelmäßige Erträge aus verschiedenen festverzinslichen Anlageklassen erzielen möchten.

Top-Holdings von PCEF:

Diese fünf Positionen machen zusammen etwa 15,1 % des Portfolios aus.

9. VanEck Mortgage REIT Income ETF (MORT)

Der VanEck Mortgage REIT Income ETF (MORT) setzt auf Unternehmen, die sich auf hypothekenbesicherte Wertpapiere spezialisiert haben. Diese Hypotheken-REITs generieren Erträge aus der Differenz zwischen den Hypothekenzinsen und ihren Finanzierungskosten. Aufgrund dieses Geschäftsmodells kann der ETF hohe Ausschüttungen bieten, unterliegt jedoch auch Schwankungen durch Zinssatzveränderungen. Mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite stellt MORT eine attraktive, aber risikoreichere Einkommensquelle dar, die besonders für Anleger mit einer höheren Risikobereitschaft interessant sein kann.

Top-Holdings von MORT:

Diese fünf Positionen machen zusammen etwa 45 % des Portfolios aus.

10. Global X SuperDividend ETF (SDIV)

Der Global X SuperDividend ETF (SDIV) ermöglicht Investoren, in ein breit gestreutes Portfolio der weltweit dividendenstärksten Unternehmen zu investieren. Der Fokus liegt auf 100 Aktiengesellschaften mit besonders hohen Ausschüttungsrenditen, wodurch regelmäßige Erträge erzielt werden können. Aufgrund seiner attraktiven Dividendenrendite eignet sich dieser ETF hauptsächlich für Anleger, die ein passives Einkommen aus globalen Märkten generieren möchten. Allerdings sollten Investoren beachten, dass hohe Dividenden oft mit erhöhtem Risiko verbunden sein können.

Top-Holdings von SDIV:

Diese fünf Positionen machen zusammen etwa 7 % des Portfolios aus.

Bitte beachten Sie, dass die genannten prozentualen Gewichtungen und Renditen auf den zuletzt verfügbaren Daten basieren und sich im Laufe der Zeit ändern können. Es ist daher ratsam, vor einer Anlageentscheidung die aktuellen Informationen des jeweiligen ETFs zu prüfen.

Hier ist die aktualisierte Abbildung, die die besten High Yield ETFs im 3-Jahres-Vergleich zeigt. Die dargestellten ETFs sind:

1. SPDR Bloomberg High Yield Bond ETF (JNK): 8,5 %
2. iShares iBoxx $ High Yield Corporate Bond ETF (HYG): 7,0 %
3. VanEck Vectors Fallen Angel High Yield Bond ETF (ANGL): 9,2 %
4. Invesco Senior Loan ETF (BKLN): 6,5 %
5. Goldman Sachs USD High Yield Bond Active ETF (GHYB): 8,0 %

Diese Übersicht ermöglicht Ihnen einen direkten Vergleich der jährlichen Renditen dieser ETFs, um informierte Entscheidungen für Ihre Anlagestrategie treffen zu können.

Warum sich aktives Management lohnen kann

Im Gegensatz zu passiven ETFs, die einen Index nachbilden, bieten aktiv verwaltete High Yield ETFs die Möglichkeit, gezielt in attraktive Anleihen zu investieren und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Fondsmanager analysieren Bonitätsrisiken und können gezielt Emittenten mit stabileren Finanzkennzahlen auswählen, um das Gesamtrisiko zu reduzieren. Zudem erlaubt aktives Management eine schnellere Anpassung an Zinsentwicklungen, was besonders in unsicheren Marktphasen vorteilhaft sein kann. Diese Strategie kann langfristig zu einer besseren Wertentwicklung und stabileren Ausschüttungen führen.

Wie High Yield ETFs Ihr Portfolio risikoärmer machen können

Obwohl High Yield ETFs mit höheren Risiken verbunden sind, können sie durch Diversifikation das Gesamtrisiko eines Portfolios reduzieren. Durch die Beimischung von High Yield Anleihen kann die Korrelation zu anderen Anlageklassen, wie Aktien oder Staatsanleihen, verringert werden. Dies führt zu einer besseren Risikostreuung und kann die Volatilität des Portfolios mindern.

Vor- und Nachteile eines High Yield ETFs

Fazit

High Yield ETFs stellen eine interessante Anlagemöglichkeit dar, da sie die Chance bieten, durch höhere Zinszahlungen ansprechende Renditen zu erzielen. Diese Potenziale sind jedoch nicht ohne Risiken, insbesondere in Bezug auf die Kreditwürdigkeit der emittierenden Unternehmen und mögliche Zinsänderungen, die sich negativ auf die Anleihepreise auswirken können. Daher ist es von großer Bedeutung, eine sorgfältige Auswahl der ETFs zu treffen und möglicherweise auch aktiv gemanagte Fonds in Betracht zu ziehen, um diese Risiken besser zu steuern. Bei jeder Anlageentscheidung sollten Sie stets Ihre persönlichen Anlageziele sowie Ihre individuelle Risikobereitschaft berücksichtigen. Es ist ratsam, sich umfassend über die verschiedenen Optionen zu informieren und gegebenenfalls eine Beratung in Anspruch zu nehmen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, die zu Ihrer finanziellen Situation und Ihren langfristigen Zielen passt.

FAQ

Was ist ein High-Yield-ETF?

Ein High-Yield-ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der in hochverzinsliche Anleihen investiert. Diese Anleihen stammen von Unternehmen mit einer geringeren Bonität, weshalb sie höhere Zinsen zahlen, um Anleger anzulocken. Dadurch bieten High-Yield-ETFs attraktive Renditechancen, sind aber auch mit höheren Risiken verbunden. Sie eignen sich vorwiegend für risikobewusste Investoren, die nach regelmäßigen Erträgen suchen und bereit sind, Marktschwankungen in Kauf zu nehmen.

Welcher ETF für Anfänger?

Für Einsteiger eignen sich breit diversifizierte ETFs wie der MSCI World ETF. Dieser investiert in die größten Unternehmen aus 23 Industrieländern und bietet eine solide Mischung aus Stabilität und Wachstum. Auch ein All-World-ETF oder ein S&P 500 ETF kann sinnvoll sein, da diese Fonds das Risiko auf viele Unternehmen verteilen. Wichtig ist, langfristig zu denken und regelmäßig zu investieren.

Welcher ETF hat die höchste Rendite?

Die höchsten Renditen erzielen oft Themen-ETFs oder High-Yield-ETFs, die auf spezifische Sektoren wie Technologie, erneuerbare Energien oder Kryptowährungen setzen. Allerdings sind diese Fonds meist volatil und mit erhöhtem Risiko verbunden. Langfristig haben S&P 500 ETFs und Nasdaq 100 ETFs hohe Durchschnittsrenditen erzielt, da sie auf wachstumsstarke Unternehmen setzen. Eine Mischung aus Rendite und Risiko ist dabei entscheidend.

Welcher ETF schlägt den MSCI World?

Der MSCI World gilt als solider Basis-ETF, doch es gibt Fonds, die ihn historisch übertroffen haben. Dazu gehören der Nasdaq 100 ETF, der stark auf Technologieaktien setzt, oder der S&P 500 ETF, der oft eine bessere Performance liefert. Auch Small-Cap-ETFs oder Schwellenländer-ETFs können höhere Renditen bringen, haben aber ein höheres Risiko. Wer eine höhere Rendite will, muss also auch mehr Schwankungen akzeptieren.