Amerikanische Option: Definition, Erklärung und Beispiele

Amerikanische Optionen sind eine weit verbreitete Art von Finanzderivaten im Optionshandel. Sie bieten Investoren eine hohe Flexibilität und die Möglichkeit, ihre Positionen zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit auszuüben.

In diesem Artikel werden wir die amerikanische Option im Detail erklären, ihre Funktionsweise und Unterschiede zu anderen Optionsarten aufzeigen. Zudem werden wir praktische Beispiele und Strategien für die Anwendung amerikanischer Optionen im Handelskontext geben.

Was ist eine amerikanische Option?

Eine amerikanische Option ist ein Finanzderivat, das dem Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht gibt, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis (Strike-Preis) zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit bis zum Verfallstag zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Diese Flexibilität unterscheidet amerikanische Optionen von europäischen Optionen, die nur am Verfallstag ausgeübt werden können.

Merkmale der amerikanischen Option

  1. Ausübungszeitpunkt: Amerikanische Optionen können zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit ausgeübt werden.
  2. Flexibilität: Sie bieten mehr Flexibilität als europäische und Bermuda-Optionen.
  3. Preisbildung: Die Preisbildung berücksichtigt die Möglichkeit der vorzeitigen Ausübung, was sie komplexer macht als europäische Optionen.

Arten von amerikanischen Option

Amerikanische Optionen bestehen aus zwei Haupttypen: Call-Optionen und Put-Optionen.

Call-Optionen

Eine Call-Option gibt dem Inhaber das Recht, den Basiswert zu einem festgelegten Strike-Preis zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit zu kaufen. Anleger nutzen Call-Optionen, wenn sie erwarten, dass der Preis des Basiswerts steigen wird.

Put-Optionen

Eine Put-Option gibt dem Inhaber das Recht, den Basiswert zu einem festgelegten Strike-Preis zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit zu verkaufen. Put-Optionen werden eingesetzt, wenn Anleger von fallenden Kursen des Basiswerts ausgehen.

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Beispiel einer amerikanischen Option

Angenommen, ein Investor erwirbt eine amerikanische Call-Option auf eine Aktie mit einem Strike-Preis von 100 EUR und einer Laufzeit von sechs Monaten. Die Option kostet 5 EUR.

Szenario 1: Ausübung während der Laufzeit

Angenommen, der Aktienkurs steigt nach drei Monaten auf 120 EUR. Der Investor entscheidet sich, die Option auszuüben:

  • Innere Wert der Option: 120 EUR – 100 EUR = 20 EUR
  • Gewinn: 20 EUR (innere Wert) – 5 EUR (Prämie) = 15 EUR pro Aktie

Szenario 2: Ausübung am Verfallstag

Wenn der Investor die Option bis zum Verfallstag hält und der Aktienkurs bei 120 EUR liegt, kann er die Option ebenfalls ausüben und denselben Gewinn erzielen.

Amerikanische Optionen im Vergleich zu anderen Optionsarten

MerkmalEuropäische OptionenAmerikanische OptionenBermuda-Optionen
AusübungszeitpunktNur am VerfallstagJederzeit während der LaufzeitAn festgelegten Terminen
FlexibilitätGeringHochMittel
PreisbildungEinfacherKomplexKomplex, da mehrere Ausübungszeitpunkte
Typische VerwendungStandardisierte MärkteFlexiblere MärkteStrukturierte Produkte, hybride Märkte

Handelsstrategien zur Nutzung amerikanischer Optionen

1. Absicherung (Hedging)

Amerikanische Optionen eignen sich hervorragend zur Absicherung von Portfolios gegen Preisrisiken. Ein Investor kann beispielsweise Put-Optionen erwerben, um sich vor einem möglichen Kursrückgang des Basiswerts zu schützen. Diese Put-Optionen bieten einen Puffer gegen Verluste, indem sie das Recht verleihen, den Basiswert zu einem festgelegten Preis zu verkaufen.

2. Einkommenserzeugung

Durch den Verkauf von Call-Optionen auf bereits gehaltene Aktien (Covered Calls) können Investoren zusätzliche Einnahmen generieren. Diese Strategie ermöglicht es, Prämien zu verdienen, während die Aktien weiterhin im Portfolio gehalten werden. Dies ist besonders vorteilhaft in Seitwärtsmärkten, wo große Kursbewegungen unwahrscheinlich sind.

3. Spekulation

Investoren nutzen amerikanische Optionen auch zur Spekulation auf Kursbewegungen. Call-Optionen werden gekauft, wenn ein Anstieg des Basiswerts erwartet wird, während Put-Optionen gekauft werden, wenn fallende Kurse vorhergesagt werden. Diese Flexibilität erlaubt es Investoren, von Marktbewegungen in beide Richtungen zu profitieren.

Vor- und Nachteile der amerikanischen Option

Vorteile:

  1. Hohe Flexibilität: Amerikanische Optionen bieten die Möglichkeit der vorzeitigen Ausübung zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit.
  2. Absicherungsmöglichkeiten: Sie bieten effektive Absicherungsmöglichkeiten gegen Preisrisiken.
  3. Einkommenserzeugung: Investoren können durch den Verkauf von Optionen zusätzliche Einnahmen generieren.

Nachteile:

  1. Komplexität: Die Preisbildung und Verwaltung amerikanischer Optionen sind komplexer als bei europäischen Optionen.
  2. Höhere Kosten: Amerikanische Optionen können aufgrund der höheren Flexibilität teurer sein.
  3. Marktrisiko: Die ständige Überwachung des Marktes ist erforderlich, um optimale Ausübungszeitpunkte zu erkennen.

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Fazit

Amerikanische Optionen bieten eine hohe Flexibilität und ermöglichen Investoren, ihre Positionen zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit auszuüben. Diese Flexibilität macht sie zu einem attraktiven Instrument für verschiedene Handelsstrategien, sei es zur Absicherung, Spekulation oder Einkommenserzeugung.

Wenn du mehr über den Handel mit amerikanischen Optionen und deren Vorteile erfahren möchtest, ist es entscheidend, mit einem regulierten Broker zusammenzuarbeiten, der dir die notwendigen Tools und Informationen zur Verfügung stellt. Beginne noch heute und entdecke die vielfältigen Möglichkeiten, die der Optionsmarkt bietet.

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