Aktive ETFs – Leitfaden für Anleger

Exchange Traded Funds (ETFs) haben sich als attraktive Anlagemöglichkeit etabliert, insbesondere aufgrund ihrer Transparenz, Liquidität und Kosteneffizienz. Während passive ETFs vor allem darauf abzielen, einen Index nachzubilden, gibt es auch eine dynamischere Variante: aktive ETFs. Diese kombinieren die Vorteile eines ETFs mit einer aktiven Anlagestrategie und können so auf Marktveränderungen flexibler reagieren. Doch wie funktionieren sie genau, welche Chancen bieten sie, und worauf sollten Anleger achten? Dieser Leitfaden gibt Ihnen einen umfassenden Überblick.

Aktive ETFs

Wie funktionieren aktive ETFs?

Aktive ETFs unterscheiden sich von ihren passiven Pendants durch die Verwaltung. Während passive ETFs lediglich einen Index nachbilden, werden aktive ETFs von Fondsmanagern betreut, die auf Basis fundamentaler oder quantitativer Analysen gezielt investieren. Dabei verfolgen sie das Ziel, den Markt zu übertreffen, indem sie gezielt Unternehmen auswählen, deren Wachstumspotenzial besonders hoch eingeschätzt wird. Die Flexibilität des aktiven Managements erlaubt es, Risiken besser zu streuen und auf Markttrends schneller zu reagieren.

Einblick in aktive ETFs

Die Rolle von ETFs im Portfolio

ETFs sind ein beliebtes Instrument zur Diversifikation eines Portfolios. Sie ermöglichen den Zugang zu verschiedenen Anlageklassen, darunter Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Aktive ETFs können gezielt eingesetzt werden, um von spezifischen Markttrends oder Branchenentwicklungen zu profitieren.

Der UCITS ETF-Markt im Überblick

In Europa sind ETFs häufig nach dem UCITS-Regelwerk (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities) strukturiert. Dies gewährleistet regulatorische Sicherheit und eine hohe Transparenz. Besonders aktive UCITS-ETFs gewinnen an Bedeutung, da sie durch professionelle Fondsmanager betreut werden und sich immer größerer Nachfrage erfreuen.

Strategien mit aktiver Verwaltung

Aktive ETFs setzen auf verschiedene Strategien, darunter:

  • Stock-Picking: Auswahl einzelner Wertpapiere mit hohem Potenzial
  • Themenbasierte Ansätze: Investitionen in spezifische Megatrends wie Digitalisierung oder erneuerbare Energien
  • Quantitative Strategien: Nutzung mathematischer Modelle zur Portfoliozusammensetzung

Wachstumschancen im ETF-Sektor

Die Nachfrage nach aktiven ETFs steigt kontinuierlich. Insbesondere institutionelle Investoren sowie Privatanleger erkennen zunehmend die Vorteile dieser Produkte. Die Kombination aus aktiver Steuerung und der ETF-typischen Effizienz macht sie zu einem attraktiven Investment.

Aktien als Bestandteil aktiver ETFs

Diese ETFs können sich stark auf Einzelaktien konzentrieren, um gezielt in Wachstumsbranchen oder unterbewertete Unternehmen zu investieren. Dadurch entstehen Chancen, die passive Strategien oft nicht nutzen können.

Innovationstreiber bei ETFs

Die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz beeinflussen auch den ETF-Markt. Machine-Learning-Algorithmen und Big-Data-Analysen verbessern die Selektion von Wertpapieren und können die Performance aktiver ETFs optimieren.

Zentrale Vorteile aktiver ETFs

  • Höhere Flexibilität: Schnellere Anpassung an Marktbedingungen
  • Gezielte Chancenwahrnehmung: Investitionen in aufstrebende Sektoren
  • Transparenz: Tägliche Kursaktualisierung
  • Geringere Kosten als aktiv gemanagte Fonds

Expertise im Research-Prozess

Ein erfahrener Fondsmanager mit tiefgehender Marktkenntnis kann den Unterschied machen. Durch aktives Research und eine fundamentale Analyse können bessere Entscheidungen getroffen und langfristig Mehrwerte geschaffen werden.

Risikostreuung durch aktive ETFs

Durch die aktive Verwaltung können Risiken gezielt gesteuert werden. Anleger profitieren von einem aktiven Risikomanagement, das potenzielle Verluste minimieren kann.

Kostenstruktur und Effizienz aktiver ETFs

Obwohl diese ETFs höhere Gebühren als passive ETFs haben, sind sie dennoch oft kostengünstiger als klassische aktiv gemanagte Fonds. Zudem bieten sie eine hohe Liquidität und Effizienz im Handel.

Beispiele für aktive ETFs

Hier sind drei Beispiele für aktive ETFs:

  1. ARK Innovation ETF (ARKK) – Fokussiert auf disruptive Technologien und innovative Unternehmen.
  2. JP Morgan Equity Premium Income ETF (JEPI) – Kombiniert Aktieninvestitionen mit einer Optionsstrategie zur Einkommensgenerierung.
  3. Baillie Gifford Positive Change ETF – Investiert gezielt in Unternehmen mit positivem gesellschaftlichem Einfluss.

Hier ist die Grafik, die die fiktive Performance der drei aktiven ETFs im Jahr 2024 veranschaulicht:

ImageHier ist eine Grafik, die die fiktive Performance der drei aktiven ETFs im Jahr 2024 veranschaulicht:

  • ARK Innovation ETF (ARKK): 25 %
  • JP Morgan Equity Premium Income ETF (JEPI): 15 %
  • Baillie Gifford Positive Change ETF: 20 %

Erste Schritte mit aktiven ETFs

Handel und Verfügbarkeit aktiver ETFs

Aktive ETFs sind an den großen Börsenplätzen handelbar und bieten hohe Liquidität. Anleger können sie ähnlich wie Aktien täglich kaufen und verkaufen.

Liquiditätsmerkmale

Die Liquidität aktiver ETFs hängt von den gehandelten Basiswerten und dem Handelsvolumen ab. Aufgrund der Börsennotierung können Anleger jedoch in der Regel jederzeit ein- und aussteigen.

ESG-Kriterien als Vorteil aktiver ETFs

Nachhaltige Investments gewinnen an Bedeutung. Viele aktive ETFs setzen gezielt auf Unternehmen, die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) erfüllen und somit langfristig verantwortungsvoll wirtschaften.

Sorgfaltsprüfung

Beim Investieren in aktive ETFs sollten Anleger auf Faktoren wie die Managementstrategie, Kostenstruktur und historische Performance achten. Eine sorgfältige Analyse ist essenziell.

Den passenden Anbieter für aktive ETFs auswählen

Wichtige Aspekte bei der Auswahl eines ETF-Anbieters sind:

  • Reputation und Erfahrung des Emittenten
  • Kostenstruktur und Gebühren
  • Handelsvolumen und Liquidität

Bedeutung aktiver ETFs für die Vermögensverteilung

Aktive ETFs können als ergänzender Baustein zur strategischen Vermögensverteilung genutzt werden. Sie ermöglichen gezielte Investments in Wachstumssektoren und verbessern die Risikodiversifikation.

Warum aktive ETFs immer beliebter werden

Die wachsende Beliebtheit dieser ETFs resultiert aus ihrer Fähigkeit, gezielt auf Marktveränderungen zu reagieren. Anleger profitieren von professionellem Management und der Möglichkeit, in innovative Sektoren zu investieren.

Chancen und Risiken aktiver ETFs

VorteilRisiko
✅ Flexibilität in der Anlagestrategie❌ Höhere Kosten als passive ETFs
✅ Möglichkeit der Outperformance❌ Abhängigkeit von Fondsmanager-Entscheidungen
✅ Effizienter Zugang zu spezifischen Sektoren❌ Höhere Schwankungen durch aktives Management
✅ Kombination aus aktivem Management und ETF-Vorteilen❌ Potenzielle Fehler in der Titelauswahl

Fazit

Aktive ETFs stellen eine interessante und dynamische Alternative zu herkömmlichen Indexfonds sowie zu traditionellen aktiven Investmentfonds dar. Sie ermöglichen Anlegern, ihre Anlagestrategien flexibel zu gestalten und profitieren dabei häufig von geringeren Kosten im Vergleich zu klassischen aktiven Fonds. Zudem zeichnen sich aktive ETFs durch eine hohe Transparenz und Liquidität aus, was sie besonders attraktiv macht. Es ist jedoch wichtig, dass Anleger sich der potenziell höheren Kosten und Risiken bewusst sind und eine sorgfältige Auswahl treffen. Mit einer durchdachten Anlagestrategie können aktive ETFs einen wertvollen Beitrag zu einem gut diversifizierten Portfolio leisten und somit langfristig eine interessante Rendite bieten.

FAQ

Was sind aktive ETFs?

Aktive ETFs sind börsengehandelte Fonds, die von professionellen Fondsmanagern aktiv verwaltet werden. Im Gegensatz zu passiven ETFs, die einen Index nachbilden, treffen aktive ETFs gezielte Anlageentscheidungen, um eine bessere Rendite zu erzielen. Dabei nutzen sie Marktanalysen und Research, um Chancen zu identifizieren. Sie bieten Anlegern eine flexible und dynamische Investmentlösung mit der Möglichkeit, Marktbewegungen gezielt zu nutzen.

Welcher aktive ETF ist der beste?

Es gibt nicht den „einen besten“ aktiven ETF – die Wahl hängt von Ihren individuellen Anlagezielen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Beliebte Optionen sind der ARK Innovation ETF (ARKK) für Technologiewachstum, der JP Morgan Equity Premium Income ETF (JEPI) für regelmäßige Ausschüttungen und der Baillie Gifford Positive Change ETF für nachhaltige Investments. Ein Vergleich der Strategien und Kosten ist empfehlenswert.

Ist der MSCI World ein aktiver ETF?

Nein, der MSCI World ist ein passiver Index, der die Entwicklung von rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern abbildet. ETFs, die den MSCI World nachbilden, sind in der Regel passive ETFs, da sie lediglich die Performance des Index nachvollziehen. Aktive ETFs hingegen versuchen, durch gezielte Auswahl und aktives Management eine Überrendite gegenüber dem Markt zu erzielen.

Warum sind ETFs besser als aktive Fonds?

ETFs bieten Anlegern eine kosteneffiziente und transparente Möglichkeit, am Markt teilzunehmen. Passive ETFs haben niedrigere Gebühren als aktiv gemanagte Fonds, da sie keinen aktiven Manager benötigen. Zudem sind sie aufgrund der kontinuierlichen Handelbarkeit an der Börse flexibler. Aktive ETFs kombinieren einige Vorteile klassischer Fonds mit der Liquidität von ETFs, bieten jedoch eine höhere Kostenstruktur als passive ETFs.

Weitere Beiträge