Straddle Optionsstrategie: Definition, Erklärung und Beispiele
Die Straddle-Option ist eine der vielseitigsten und am häufigsten verwendeten Strategien im Optionshandel. Sie ermöglicht es Investoren, von großen Preisbewegungen eines Basiswertes zu profitieren, unabhängig von der Richtung dieser Bewegung. Diese Strategie eignet sich besonders gut in Zeiten hoher Volatilität oder wenn größere Kursänderungen erwartet werden, aber die Richtung unklar is
In diesem Artikel werden wir die Straddle-Option im Detail erklären, ihre Funktionsweise und die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen. Wir werden auch die Vor- und Nachteile dieser Strategie sowie praktische Beispiele und Tipps für den Einsatz von Straddles im Optionshandel besprechen.
Was ist die Straddle? Definition
Die Straddle ist eine Optionsstrategie, bei der ein Investor gleichzeitig eine Call-Option und eine Put-Option mit demselben Strike-Preis und Verfallsdatum auf denselben Basiswert kauft. Diese Strategie setzt darauf, dass der Basiswert eine signifikante Bewegung macht, unabhängig davon, ob diese nach oben oder nach unten erfolgt.
Funktionsweise der Straddle-Option
Die Straddle-Option besteht aus zwei Teilen:
- Call-Option: Das Recht, den Basiswert zu einem festgelegten Preis (Strike-Preis) zu kaufen.
- Put-Option: Das Recht, den Basiswert zu einem festgelegten Preis (Strike-Preis) zu verkaufen.
Beide Optionen müssen denselben Strike-Preis und dasselbe Verfallsdatum haben. Die Kosten für die Implementierung einer Straddle-Strategie bestehen aus den Prämien beider Optionen.
Berechnung des Break-Even-Punktes
Der Break-Even-Punkt einer Straddle-Option liegt bei zwei Kursen des Basiswerts:
- Oberer Break-Even: Strike-Preis + Gesamtprämie
- Unterer Break-Even: Strike-Preis – Gesamtprämie
Der Investor erzielt Gewinne, wenn der Basiswert entweder oberhalb des oberen Break-Even-Punkts oder unterhalb des unteren Break-Even-Punkts schließt.
Beispiel einer Straddle Option
Angenommen, der aktuelle Preis einer Aktie liegt bei 100 EUR, und ein Investor erwartet eine große Preisbewegung, ist sich aber unsicher über die Richtung.
Der Investor kauft eine Call-Option und eine Put-Option, beide mit einem Strike-Preis von 100 EUR und einer Prämie von jeweils 5 EUR.
- Gesamtprämie: 5 EUR (Call) + 5 EUR (Put) = 10 EUR
- Oberer Break-Even: 100 EUR + 10 EUR = 110 EUR
- Unterer Break-Even: 100 EUR – 10 EUR = 90 EUR
Wenn der Aktienkurs bei Verfall über 110 EUR oder unter 90 EUR liegt, macht der Investor einen Gewinn.
Vor- und Nachteile der Straddle-Option
Vorteile:
- Gewinnpotenzial bei hoher Volatilität: Straddle-Optionen sind besonders vorteilhaft, wenn große Preisbewegungen erwartet werden.
- Richtungsunabhängige Strategie: Gewinne können unabhängig davon erzielt werden, ob der Preis des Basiswerts steigt oder fällt.
- Begrenztes Risiko: Das maximale Risiko ist auf die bezahlten Prämien begrenzt.
Nachteile:
- Hohe Kosten: Die Prämien für beide Optionen können hoch sein, besonders bei erwarteter hoher Volatilität.
- Break-Even-Punkte: Die Kursbewegung des Basiswerts muss signifikant sein, um die Break-Even-Punkte zu erreichen und Gewinne zu erzielen.
- Zeitverfall: Der Zeitwertverfall der Optionen kann die Prämien schnell reduzieren, wenn der Basiswert sich nicht wie erwartet bewegt.
👉🏻 Die folgenden Artikel könnten dich interessieren
Der Innere Wert einer Option: Ein umfassender Leitfaden
Omega einer Option: Ein umfassender Leitfaden für Investoren
Optionen versteuern: Ein umfassender Leitfaden für Anleger
Praktische Anwendung der Straddle-Option
1. Vor Earnings-Reports
Investoren nutzen Straddles oft vor der Veröffentlichung von Unternehmensberichten, da diese Ereignisse häufig zu erheblichen Kursbewegungen führen.
2. Vor Marktberichten
Wichtige wirtschaftliche Berichte oder politische Ereignisse können ebenfalls signifikante Volatilität verursachen, was Straddles zu einer geeigneten Strategie macht.
3. Unsichere Märkte
In unsicheren Märkten, wo die Richtung der nächsten Bewegung schwer vorherzusagen ist, können Straddles eine Absicherung gegen unerwartete Kursbewegungen bieten.
Vergleich von Straddle-Optionen mit anderen Optionsstrategien
Strategie | Beschreibung | Gewinnpotenzial | Risikoprofil | Kosten |
---|---|---|---|---|
Straddle | Kauf einer Call- und Put-Option mit demselben Strike-Preis und Verfallsdatum | Hoch bei hoher Volatilität | Begrenztes Risiko, hohe Prämien | Hoch, da beide Prämien gezahlt werden |
Strangle | Kauf einer Call- und Put-Option mit unterschiedlichen Strike-Preisen | Hoch bei sehr hoher Volatilität | Begrenztes Risiko, geringere Prämien | Moderat, da Prämien unterschiedlich sind |
Iron Condor | Verkauf einer Strangle und Kauf einer breiteren Strangle | Moderat, begrenzter Gewinn | Begrenztes Risiko, moderates Prämienrisiko | Gering bis moderat |
Butterfly Spread | Kauf einer Call (Put)-Option, Verkauf von zwei Calls (Puts) mit mittlerem Strike-Preis, Kauf einer Call (Put) mit höherem (niedrigerem) Strike-Preis | Moderat, begrenzter Gewinn | Begrenztes Risiko, Prämieneinnahmen | Gering bis moderat |
Fazit
Die Straddle Optionsstrategie bietet Investoren eine flexible und effektive Möglichkeit, von signifikanten Kursbewegungen eines Basiswerts zu profitieren, ohne sich auf eine bestimmte Richtung festlegen zu müssen. Diese Strategie kann besonders nützlich in Zeiten hoher Volatilität oder vor wichtigen Markt- und Unternehmensereignissen sein.
Wenn du mehr über den Handel mit Straddle-Optionen erfahren und deren Vorteile nutzen möchtest, ist es entscheidend, mit einem regulierten Broker zusammenzuarbeiten, der dir die notwendigen Tools und Informationen zur Verfügung stellt. Beginne noch heute und entdecke die Möglichkeiten, die der Optionsmarkt bietet.
Suchen Sie einen Broker?