ETFs verkaufen: Tipps und Tricks für den erfolgreichen Verkauf
Exchange Traded Funds (ETFs) sind beliebte Investitionsmöglichkeiten, die Anlegern Zugang zu einer Vielzahl von Vermögenswerten bieten. Beim Verkauf von ETFs müssen Aspekte wie Timing, Risikomanagement und steuerliche Auswirkungen berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Strategien und Tipps, die Anlegern helfen können, erfolgreich ihre ETFs zu verkaufen.
Definition von ETFs
ETFs (Exchange Traded Funds) sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt werden und eine breite Palette von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder andere Finanzinstrumente abbilden. Sie ermöglichen es Anlegern, in eine diversifizierte Portfoliobewegung zu investieren, ähnlich wie bei Investmentfonds, jedoch mit der Flexibilität und Liquidität von Aktien.
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Vorteile und Nachteile von ETFs
Zu den Vorteilen zählen niedrigere Kosten im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds, hohe Liquidität und Transparenz der Wertentwicklung.
Nachteile können die Begrenzung der Renditechancen im Vergleich zu einzelnen Aktien und die Notwendigkeit, den Marktindex zu verfolgen, sein.
Beliebte ETFs auf dem Markt
Einige der beliebtesten ETFs auf dem Markt sind SPDR S&P 500 ETF, iShares MSCI Emerging Markets ETF und Vanguard Total Stock Market ETF.
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Wie verkaufst du deinen ETF?
Um deinen ETF (Exchange Traded Fund) zu verkaufen, solltest du einige Schritte auf der Online-Plattform deines Brokers befolgen. Logge dich zunächst in die Plattform deines Brokers ein und navigiere zur Seite für den Handel mit Wertpapieren. Dort suche nach dem spezifischen ETF, den du verkaufen möchtest, und vergewissere dich, dass du den richtigen auswählst, falls du mehrere in deinem Portfolio hast.
Nachdem du den gewünschten ETF gefunden hast, klicke auf die Option zum Verkauf. Du wirst aufgefordert, einige Informationen anzugeben, darunter die Anzahl der zu verkaufenden Anteile und den gewünschten Verkaufspreis.
Bestätige deine Verkaufsorder sorgfältig, bevor du sie abschickst, und überprüfe, ob alle Details korrekt sind. Nachdem du die Order bestätigt hast, erhältst du in der Regel eine Bestätigung über den Verkauf, entweder in Form einer Nachricht auf der Plattform oder per E-Mail.
Bitte beachte, dass diese Schritte allgemeiner Natur sind und je nach deinem spezifischen Broker sowie den geltenden Gesetzen in Deutschland variieren können. Es ist immer ratsam, die genauen Anweisungen und Gebühren deines Brokers zu überprüfen oder dich bei Bedarf an einen Finanzberater zu wenden.
Auszahlplan wählen
Einige Depotanbieter bieten zusätzlich einen sogenannten Auszahlplan an, der als Umkehrung des ETF-Sparplans betrachtet werden kann. Bei dieser Option verkauft die Bank automatisch in festgelegten Intervallen, beispielsweise monatlich, Anteile deines ETF. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, wiederholt neue Verkaufsaufträge zu erstellen. Dieser Ansatz bietet Bequemlichkeit und ermöglicht zugleich eine Kostenersparnis.
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Welche Steuern fallen beim Verkauf von ETFs an?
Wenn du einen ETF mit Kursgewinn verkaufst, wird dieser Gewinn steuerlich als Kapitalertrag betrachtet. In Deutschland beträgt die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge 25 Prozent, zuzüglich des Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5 Prozent auf die Abgeltungssteuer. Anders als bei der Einkommensteuer besteht der Solidaritätszuschlag auch weiterhin bei der Abgeltungssteuer. Zusätzlich zur Abgeltungssteuer und dem Solidaritätszuschlag zahlst du als Kirchenmitglied Kirchensteuer. Die Kirchensteuer variiert je nach Kirchenzugehörigkeit und Bundesland zwischen 26,4 und 28 Prozent auf deine ETF-Gewinne (gerundete Werte). Deine Bank zieht die Steuer automatisch nach dem Verkauf ab.
Bei Aktien-ETFs ist die Steuerbelastung etwas geringer, da seit 2018 30 Prozent der Gewinne steuerfrei bleiben. Falls du deinen ETF mit Verlust verkaufst, wird dieser Verlust mit späteren Gewinnen aus dem Verkauf anderer Wertpapiere verrechnet.
Wann ist der optimale Zeitpunkt für den Verkauf deines ETFs?
Aktien-ETFs gelten als langfristige Anlageform. Die Fachleute der Finanztip-Redaktion empfehlen, einen solchen ETF mindestens 15 Jahre oder sogar länger im Depot zu behalten, bevor du ihn veräußerst. Kurzfristig unterliegen Aktienkurse starken Schwankungen, und es könnte zu Verlusten kommen, wenn du in einer solchen Phase verkaufen würdest. Daher ist es ratsam, nur Geld in einen Aktien-ETF zu investieren, auf das du in den nächsten 15 Jahren nicht angewiesen bist. Selbst dann solltest du sorgfältig abwägen, ob es nicht besser ist, schrittweise zu verkaufen und die verbleibenden Anteile weiterhin im Depot zu behalten.
Steuerersparnis beim ETF-Verkauf: FiFo-Prinzp
Wenn du deinen ETF verkaufen möchtest, aber nicht alle Anteile auf einmal, gibt es 2 Strategien, die dir ermöglichen können, einfach Steuer zu sparen. Statt alles auf einmal zu verkaufen, behältst du einige Anteile im ETF, um weiteres Wachstum zu ermöglichen.
Die Strategie basiert auf dem sogenannten Fifo-Prinzip, was bedeutet, dass die zuerst gekauften Anteile auch zuerst verkauft werden. Angenommen, du hast über Jahre hinweg in einen breit gestreuten Aktien-ETF investiert. Jetzt möchtest du einen Teil verkaufen. Das Finanzamt besteuert dabei den Gewinn, den du mit den zuerst gekauften Anteilen erzielt hast.
Wenn du jedoch die zuletzt gekauften Anteile zuerst verkaufen könntest, wären die Steuern niedriger, da die Gewinne möglicherweise geringer sind. Das bedeutet, dass du mehr Geld im ETF behalten kannst, was zu weiterem Wachstum führt.
Die Strategie beinhaltet zwei Varianten, um das Fifo-Prinzip zu umgehen
1. Variante
Die erste Variante besteht darin, alle paar Jahre den ETF zu wechseln. Du legst klare Tranchen in verschiedenen ETFs an und verkaufst zuerst die Anteile des zuletzt gekauften ETFs.
2. Variante
Die zweite Variante beinhaltet den Transfer von Anteilen in ein Zweitdepot. Indem du die ältesten Anteile auf das Zweitdepot überträgst, bleiben die neuesten Anteile im Erstdepot, die du dann verkaufen kannst.
TIpp: Es ist wichtig zu beachten, dass bei einem Depottransfer zu einem anderen Anbieter mehrere Wochen vergehen können, während denen kein Verkauf möglich ist. Beim Transfer zu einem Zweitdepot beim selben Anbieter dauert der Prozess in der Regel weniger und die Steuerdaten gehen nicht verloren.
Praktische Tipps für den Verkauf von ETFs
Auswahl deines Brokers
Bevor du mit dem Verkauf von ETFs beginnst, ist es wichtig, deinen Broker sorgfältig auszuwählen. Achte auf niedrige Transaktionsgebühren, eine benutzerfreundliche Plattform und zuverlässigen Kundenservice. Hier erfährst du mehr über die besten Online Broker
Marktanalyse vor dem Verkauf
Bevor du deine ETFs verkaufst, führe eine gründliche Marktanalyse durch. Überprüfe die Performance des ETFs, die Marktsituation und mögliche zukünftige Entwicklungen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Reaktion auf Marktnachrichten
Bleibe über aktuelle Marktnachrichten informiert und passe deine Verkaufsstrategie entsprechend an. Wichtige Ereignisse oder Entwicklungen können Einfluss auf den ETF-Markt haben und sollten berücksichtigt werden.
Rechtzeitige Anpassung deiner Verkaufsstrategie
Sei flexibel und passe deine Verkaufsstrategie rechtzeitig an veränderte Marktbedingungen an. Halte nicht starr an einer vorher festgelegten Strategie fest, sondern reagiere angemessen auf neue Gegebenheiten.
Fazit
Wenn es um den Verkauf von ETFs geht, ist eine gründliche Planung entscheidend. Die Wahl des Brokers, eine umfassende Marktanalyse und die flexible Anpassung der Verkaufsstrategie sind Schlüsselfaktoren. Egal, bei welcher Bank oder Plattform du bist, ein kluges Vorgehen ermöglicht nicht nur potenzielle Steuerersparnisse, sondern auch optimale Ergebnisse bei deinen ETF-Verkäufen.