ETF Sparkasse Sparplan – Welche bietet was?

Ein ETF Sparkasse Sparplan ist ein effektiver Weg, um langfristig Vermögen aufzubauen, und das zu vergleichsweise geringen Kosten. Nicht alle Sparkassen haben das gleiche Angebot an ETFs und Sparplänen. Für den Einstieg in die Welt der ETFs kannst du auch den Online-Broker der Sparkassen, den S-Broker, nutzen.

ETF

Das ETF-Angebot der Sparkasse

Beim Thema ETF Sparpläne kann es sein, dass dein Berater bei der Sparkasse dir nicht direkt einen solchen Sparplan vorschlägt, außer du fragst gezielt danach. Der Hauptgrund ist, dass die Erträge aus diesen Sparplänen für die Sparkassen selbst eher gering sind. Bei Interesse an ETFs besteht jedoch die Möglichkeit, diese online über S-Broker abzuschließen.

Das ETF-Angebot kann von Sparkasse zu Sparkasse variieren, sowohl in Bezug auf die Auswahl der ETFs als auch hinsichtlich der Mindestbeträge für Anlagen oder Sparpläne. Auch die Kosten sind unterschiedlich, je nach Gesamtkostenquote des ETFs. Über diese hat die Sparkasse keinen Einfluss. Zu beachten sind jedoch zusätzliche Kosten, wie Depotgebühren und Orderprovisionen, die je nach Sparkasse variieren können. Ein Ausgabeaufschlag fällt bei ETFs üblicherweise nicht an.

Tipp: Schau dir auch die Angebote von Neobrokern an – diese bieten oft günstigere Konditionen bei Aktien und ETFs als die Sparkassen.

Bei S-Broker in ETFs investieren

Den Weg in die ETF-Investition erleichtert S-Broker, der Online-Broker der Sparkassen. Hier kannst du ganz einfach online ein Depot eröffnen und dann die ETFs aussuchen, in die du dein Geld anlegen möchtest. Bei S-Broker ist die Einrichtung eines Depots als Einzel- oder Gemeinschaftsdepot möglich. Ein großer Vorteil: Das Depot ist kostenlos, wenn du eine von drei Bedingungen erfüllst:

  • Durchführung mindestens einer Wertpapiertransaktion pro Quartal,
  • ein Vermögensbestand von mindestens 10.000 Euro,
  • ein Depotbestand von mehr als 0 Euro am Ende des Quartals.

Solltest du diese Kriterien nicht erfüllen und inaktiv bleiben, entstehen Depotkosten von 3,99 Euro monatlich.

Die Gebühren für den Handel mit Wertpapieren starten bei 9,97 Euro. Es gibt allerdings besondere Angebote von S-Broker, etwa für Neukunden, die die Handelskosten reduzieren können, einschließlich für den Kauf von ETFs. Diese Sonderaktionen sind in der Regel zeitlich limitiert. Für besonders aktive Händler besteht zudem die Möglichkeit eines Rabatts.

👉 Besuche unseren ETF-Broker Vergleich, um deinen passenden Broker zu finden.

Das ETF-Angebot bei S-Broker

Bei S-Broker, dem Online-Broker der Sparkassen, kannst du einfach ETFs auswählen, in die du investieren möchtest. Ein großer Vorteil: Für den Kauf von ETFs zahlst du keinen Ausgabeaufschlag. Beachte allerdings die Spreads, also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis, die je nach ETF variieren.

Eine Einmalinvestition in ETFs kostet bei S-Broker eine Orderprovision von 4,99 Euro plus 0,25 Prozent des Ordervolumens. Ein Sparplan kann sich finanziell eher lohnen. Du hast die Möglichkeit, in ETFs des Sparkassen-eigenen Emittenten Deka sowie in ETFs von Xtrackers, einem Anbieter der DWS-Gruppe, zu investieren. Viele Sparpläne von Deka und 50 Sparpläne von Xtrackers sind bei einer Rate bis zu 500 Euro ohne Ausführungsgebühren. Möchtest du in Sparpläne anderer Anbieter investieren, fallen Kosten von 2,5 Prozent der Sparrate an.

S-Broker bietet eine breite Palette von ETFs, darunter auf Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Verfügbar sind ETFs auf verschiedene Indizes, einschließlich MSCI World und DAX. Du kannst auch in Nachhaltigkeits-ETFs investieren. Die Ausführung deines Sparplans kannst du flexibel anpassen: monatlich, zweimonatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich.

Wer ist S-Broker?

S-Broker ist der Online-Broker der Sparkassen-Finanzgruppe und ermöglicht den Handel mit einer Vielzahl von Wertpapieren sowie das Anlegen von Sparplänen online. Neben ETFs bietet S-Broker Aktien, Investmentfonds und Zertifikate an. Das Unternehmen startete 1999 unter dem Namen pulsiv AG und gehört seit April 2001 zur Sparkassen-Organisation.

Die bei S-Broker gehandelten ETFs sind als Sondervermögen geschützt, sogar bei einer Insolvenz. Weiterhin ist S-Broker durch das Einlagensicherungssystem der Sparkassen abgesichert, was auch im Falle einer Insolvenz Schutz bietet. Seit 2016 ist das Unternehmen Teil der Deka-Gruppe, daher ist das Angebot an Deka-ETFs besonders vielfältig.

Sparplan bei S-Broker im Test

Die Sparpläne von S-Broker wurden von den Online-Finanzmagazinen justETF und extraETF getestet und haben gute Bewertungen erhalten. Bei justETF bekam S-Broker im April 2020 vier von fünf Sternen, besonders gelobt wurden die große Auswahl an sparplanfähigen ETFs und das Angebot an kostenlosen ETF-Sparplänen. Kritik gab es für die fehlende Dynamisierung der Sparrate und die mangelnde Möglichkeit zur automatischen Wiederanlage von Ausschüttungen. Bei extraETF erzielte S-Broker ebenfalls eine gute Bewertung mit einer Gesamtnote von drei von fünf Sternen, wobei die breite Palette an gebührenfreien ETFs positiv hervorgehoben wurde, während die Verwaltungsgebühren ein Kritikpunkt waren.

Auszahlplan bei S-Broker

Hast du einen Sparplan bei S-Broker angespart, bietet sich die Möglichkeit, einen Auszahlplan zu erstellen. Dieser Schritt wird möglich, sobald du ein Vermögen von mindestens 10.000 Euro angesammelt hast. Du legst den Betrag fest, den du dir auszahlen lassen möchtest, sowie das Auszahlungsintervall. Die Auszahlung beginnt bei einer Mindestrate von 50 Euro. Die Frequenz der Auszahlungen ist flexibel gestaltbar: monatlich, alle zwei Monate, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich. Wichtig zu beachten ist, dass bei jeder Auszahlung eine Gebühr von 2,50 Prozent des Auszahlungsbetrags erhoben wird. Dies liegt daran, dass S-Broker deine Fondsanteile veräußern muss, um die Auszahlung zu ermöglichen.

ETFs bei den verschiedenen Sparkassen

In Deutschland gibt es insgesamt 370 Sparkassen, die sich in 365 öffentlich-rechtliche und fünf freie Sparkassen gliedern. Innerhalb des Verbands öffentlich-rechtliche Sparkassen sind sechs Sparkassen zusammengeschlossen, während der Deutsche Sparkassen- und Giroverband zwölf regionale Sparkassenverbände vereint. Aufgrund dieser großen Anzahl an Sparkassen ist es schwierig, einen einheitlichen Überblick über das ETF-Angebot und die Bedingungen von Sparplänen bei jeder einzelnen Sparkasse zu bieten. Daher konzentrieren wir uns hier auf die wesentlichen Angebote einiger Sparkassen, wobei zu beachten ist, dass sich sowohl das Angebot als auch die Kosten je nach Sparkasse unterscheiden können.

ETF-Angebot bei der Berliner Sparkasse

Das ETF-Sortiment der Berliner Sparkasse ist eher begrenzt, wobei Deka als exklusiver Partner für Fonds und ETFs fungiert. Dort hast du die Möglichkeit, ein Depot sowie einen DekaFondssparplan einzurichten. Für die Sparpläne ist eine Mindestrate von 25 Euro festgesetzt. Informationen zu spezifischen ETF-Anlagemöglichkeiten oder zur Einbindung von ETFs in die Sparpläne werden auf der Website der Berliner Sparkasse nicht explizit genannt. Die Einzahlungsintervalle beim Sparen können flexibel gewählt werden (monatlich, zweimonatlich, quartalsweise, jährlich), und eine Sparratenanpassung (Dynamisierung) ist möglich. Auch Pausen in der Beitragszahlung oder außerplanmäßige Zu- und Abflüsse sind gestattbar. Zur Teilnahme benötigst du ein Deka-Bank-Depot, das ab 12,50 Euro jährlich angeboten wird.

Zudem hat Deka ihr Portfolio um fünf nachhaltige ETFs erweitert, die als Deka MSCI Climate Change ESG UCITS ET bezeichnet werden und aufgrund von ESG-Kriterien entwickelt wurden. Diese neuen ETFs sind seit dem 14. Juli 2022 an der Xetra und der Börse Stuttgart handelbar.

ETFs handeln bei der Stadtsparkasse München

Die Stadtsparkasse München zeichnet sich durch ein umfangreicheres ETF-Angebot mit mehr als 1.100 ETFs aus, von denen über 240 als sparplanfähig gelistet sind. Um zu investieren, ist die Eröffnung eines Depots notwendig, welches ein zugehöriges Girokonto bei der Stadtsparkasse München voraussetzt. Neukunden haben die Möglichkeit, sowohl ein Girokonto als auch ein Depot online zu eröffnen. Die Stadtsparkasse München bietet das DekaBank Depot für eine Jahresgebühr von 12,50 Euro an. Zusätzlich gibt es das Klassik Depot, das den Handel aller Anlageklassen erlaubt. Bei aktiver Nutzung, definiert durch mindestens eine Transaktion oder ein Sparplanvolumen von 300 Euro pro Quartal, entfallen die Depotgebühren. Andernfalls wird eine Quartalsgebühr von 9,00 Euro fällig. Die Gebühren für Inlandsorders via Internet liegen bei 0,50 Prozent des Ordervolumens, beginnend bei 15,00 Euro bis maximal 160,00 Euro.

Investitionen in ETFs sind bei der Stadtsparkasse München sowohl durch Einmalzahlung als auch über Sparpläne möglich, mit einer Mindestsparrate von 25 Euro. Das ETF-Angebot ist vielfältig, wobei viele ETFs von Deka, aber auch andere Anbieter wie iShares vertreten sind.

ETF-Sparpläne bei verschiedenen Sparkassen

ETF-Sparpläne bieten eine bequeme Möglichkeit, langfristig in den Aktienmarkt zu investieren. In diesem Überblick fokussieren wir uns auf das Angebot und die Bedingungen der ETF-Sparpläne bei verschiedenen Sparkassen.

ETF Sparplan bei der Haspa (Hamburger Sparkasse)

Die Haspa ermöglicht den Einstieg in ETF-Sparpläne bereits ab einer Mindestsparrate von 25 Euro. Das Angebot umfasst 900 ETFs, darunter auch auf große Indizes wie den DAX oder MSCI World. Bevor du investieren kannst, musst du ein Haspa-Wertpapierdepot (ab 10 Euro jährlich) oder ein DekaBank Depot (12,50 Euro jährlich) eröffnen. Die Haspa bietet flexible Sparintervalle und die Möglichkeit zur Anpassung der Sparrate. Die genauen Kosten für einen Sparplan sind nicht direkt angegeben, und für detailliertere Informationen ist ein Beratungstermin erforderlich.

Sparkasse KölnBonn

Mit über 1.200 ETFs und einer Auswahl an Anlageschwerpunkten, darunter Nachhaltigkeit, bietet die Sparkasse KölnBonn ein breites ETF-Angebot. Die Mindestsparrate für einen Sparplan beträgt hier 50 Euro. Für Sparplanausführungen wird eine Gebühr von 1,50 Prozent der Sparrate erhoben. Das Depot gibt es für einen jährlichen Grundpreis von 25 Euro.

Sparkasse Dortmund

Die Sparkasse Dortmund bietet für ETF-Investitionen ein Basisdepot an, bei dem unter bestimmten Bedingungen der Grundpreis (24 Euro jährlich) entfallen kann. Die Kosten für die Ausführung eines ETF-Sparplans betragen 2,50 Prozent vom Kurswert, mindestens jedoch 1,50 Euro. Detailinformationen zu spezifischen ETFs sind nicht direkt verfügbar. Interessant ist die Option, einen Robo-Advisor für automatisierte Anlageentscheidungen zu nutzen, mit einer Mindestsparrate von 25 Euro und Kosten zwischen 0,8 und 1,0 Prozent pro Jahr.

Stadtsparkasse Düsseldorf

Das ETF-Angebot der Stadtsparkasse Düsseldorf umfasst rund 900 ETFs, wobei die Mindestsparrate für einen Sparplan bei 50 Euro liegt. Für jede Ausführung des Sparplans fallen Kosten von 2,50 Prozent, mindestens jedoch 3 Euro an. Der ETF-Finder auf der Webseite hilft bei der Auswahl von klassischen und nachhaltigen ETFs. Alternativ kann auch hier ein Robo-Advisor genutzt werden, mit einer Anlage von mindestens 1.000 Euro und einer Mindestsparrate von 25 Euro.

Sparkasse Altmark West (Spaw) und deren ETF-Angebot

Die Sparkasse Altmark West (Spaw) präsentiert auf ihrer Webseite nur allgemeine Informationen über ihre Wertpapierangebote. Interessenten finden Hinweise, dass ab einer Sparrate von 25 Euro pro Monat hauptsächlich in Fondsprodukte der Deka investiert werden kann. Die DekaBank steht dabei als wichtiges Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe im Fokus, welches sich insbesondere für die Vermögensbildung in Deutschland einsetzt. Wer jedoch spezifische Informationen zu ETFs sucht, wird auf der Webseite der Spaw eher nicht fündig.

Ratschläge für die Investition in ETFs bei der Sparkasse

Falls du deine Sparkasse in der obigen Beschreibung nicht entdecken konntest, aber Interesse an einer Investition in ETFs hast, empfiehlt es sich, direkt bei deiner Sparkasse nachzufragen. Nicht alle Sparkassen informieren online ausführlich über ihr ETF-Angebot, daher kann ein persönliches Gespräch klären, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Bevor du dich für eine Investition entscheidest, solltest du dich genau über die Depothaltungskosten informieren. Frage bei deinem Beratungsgespräch speziell nach, welche ETFs angeboten werden und ob du in einen ETF-Sparplan investieren kannst. Falls deine Sparkasse entsprechende Angebote nicht präsentiert, wäre eine Alternative, ein Depot bei S-Broker, dem Online-Broker der Sparkassen, zu eröffnen.

👉Werwandte Artikel: Vice Fund: Der umstrittene Investmentfonds für „Laster-Aktien“

Fazit: Diversität in den ETF-Angeboten der Sparkassen

Die Angebote und Informationen zu ETFs variieren stark unter den deutschen Sparkassen. Während einige Sparkassen ausführlich auf ihrer Webseite darüber informieren, halten sich andere zurück, was teilweise an den niedrigeren Ertragschancen für Sparkassen durch ETFs liegen mag. Eine Möglichkeit zur Investition in ETFs und zur Errichtung eines ETF-Sparplans bietet der Online-Broker S-Broker an. Aber auch viele lokale Sparkassen haben ETFs im Angebot; die Konditionen für die Depotführung und die Sparraten können jedoch unterschiedlich sein. Die Mehrheit der bei den Sparkassen erhältlichen ETFs stammt häufig von der Deka. Wer sich für ETFs interessiert, sollte also in jedem Fall direkt bei seiner Sparkasse anfragen und sich individuell beraten lassen.

Diese Artikel könnten dich auch interessieren:

Weitere Beiträge