Ausschüttende oder thesaurierende ETFs: Die richtige Investition treffen
ETFs bieten dir zwei Möglichkeiten: Du kannst dir regelmäßig Erträge auszahlen lassen oder du entscheidest dich für Varianten, die diese Gewinne direkt wieder investieren. Hier erklären wir dir, wie du die passende Wahl treffen kannst.
Du hast ein Vermögen und möchtest daraus einen regelmäßigen Geldfluss (engl. Cash Flow) generieren? Dann sind ausschüttende ETFs genau das Richtige für dich. Aber wenn du lieber dein Geld vermehren und für später ansparen möchtest, solltest du dich für ETFs entscheiden, die Gewinne automatisch wieder anlegen, also die thesaurierenden ETFs. Mittlerweile bieten viele ETF-Anbieter beide Arten für denselben Index an. Doch wie findest du heraus, welche Option am besten zu deinen Zielen passt?
Regelmäßige Einkünfte durch ETFs erhalten
Viele Anleger bevorzugen Anlagen, die konstant Erträge liefern, wie es zum Beispiel bei Immobilien der Fall ist. Diese Möglichkeit bieten dir auch ETFs auf eine ganz einfache Weise. Es gibt eine breite Palette an ausschüttenden ETFs: Von den ungefähr 1.900 an der deutschen Börse gelisteten ETFs zahlen etwa 700 regelmäßig Erträge aus. Diese Auszahlungen stammen aus Dividenden von Aktien- oder Immobiliengesellschaften, bzw. Zinserlösen aus Anleihen. Anlagen in Gold oder andere Rohstoffe generieren keine solchen Erträge.
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Broker Sparplan-Angebote im Überblick
Im Folgenden findest du eine Übersicht darüber, wie viele kostenlose ETF Sparpläne die Broker anbieten und was dich ein Sparplan mit einem Anlagebetrag von 100 € kosten würde.
- Scalable Capital ETF-Sparplan im Test: 2274 kostenlose ETF Sparpläne, 0,00 € Kosten für einen 100 € ETF-Sparplan.
- Trade Republic ETF-Sparplan im Test: 2124 kostenlose ETF Sparpläne, 0,00 € Kosten für einen 100 € ETF-Sparplan.
- flatex ETF-Sparplan im Test: 1598 kostenlose ETF Sparpläne, 0,00 € Kosten für einen 100 € ETF-Sparplan.
- ING ETF-Sparplan im Test: 1102 kostenlose ETF Sparpläne, 0,00€ Kosten für einen 100 € ETF-Sparplan.
- Consorsbank ETF-Sparplan im Test: 489 kostenlose ETF Sparpläne, 1,50 € Kosten für einen 100 € ETF-Sparplan.
Erträge aus Aktien-ETFs: Dividenden
Dividenden sind Gewinne, die von Unternehmen, die in einem Index enthalten sind, an ihre Aktionäre ausgeschüttet werden. Ein ETF sammelt diese Dividenden und verteilt sie in regelmäßigen Abständen, die von einmal bis zu zwölfmal pro Jahr reichen können, an die Besitzer der ETF-Anteile. Mit globalen Indizes wie dem MSCI World können Anleger durchschnittliche Ausschüttungsrenditen von etwa 2 Prozent erzielen. Bei spezialisierteren Märkten können diese Renditen deutlich höher ausfallen. Dadurch bieten sich Dividenden-ETFs als Mittel für ein passives Einkommen an. Weitere Details zu Ausschüttungsrenditen bei ETFs findest du in unserem Beitrag über dividendenstarke ETFs als passive Einkommensquelle.
Zinserträge aus Anleihen-ETFs
Nahezu alle Anleihen bieten eine regelmäßige Verzinsung oder Kuponzahlung bis zum Rückzahlungstermin am Ende ihrer Laufzeit. Das Risiko eines Zahlungsausfalls spiegelt sich im Zinssatz wider: Je höher das Risiko, desto höher ist die Verzinsung, die der Anleiheemittent bieten muss. Aufgrund der derzeitigen expansiven Geldpolitik vieler Staaten hat sich diese Einkommensquelle hin zu älteren Anleihen und risikoreicheren Investments verschoben.
Wusstest du schon?
Mehrere ETF-Anbieter bieten für denselben Index zwei Arten von ETF-Anteilen an: ausschüttende und thesaurierende. So hast du die Wahl, ob du Erträge lieber ausgezahlt haben oder wieder angelegt sehen möchtest. Übrigens, in unserer ETF-Suche und den Profilen aller ETFs ist die Performance inklusive Ausschüttungen ersichtlich, was den Vergleich zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs erleichtert.
Thesaurierende ETFs für den Zinseszinseffekt
Falls du regelmäßig sparen oder einen größeren Betrag langfristig anlegen möchtest, sind thesaurierende ETFs eine gute Option. Die hierbei anfallenden Erträge werden automatisch gemäß der Indexstruktur in neue Wertpapiere innerhalb des ETFs reinvestiert. Du brauchst dich somit nicht um die Wiederanlage kümmern und profitierst vom Zinseszinseffekt, ohne zusätzliche Gebühren für den Kauf neuer ETF-Anteile zu zahlen.
Ausschüttende vs. Thesaurierende ETFs: Der steuerliche Unterschied
Ob du dich für ausschüttende oder thesaurierende ETFs entscheidest, die auf die Erträge anfallende Steuer bleibt über die gesamte Haltedauer betrachtet gleich. Der wesentliche Unterschied liegt in der Besteuerung: Bei ausschüttenden ETFs fällt die Besteuerung direkt bei der Ausschüttung an und wird sofort durch die Depotbank abgeführt. Bei thesaurierenden ETFs hingegen wird zu Beginn des Jahres eine sogenannte Vorabpauschale erhoben. Das bedeutet für thesaurierende ETFs einen Steuerstundungseffekt, da der Großteil der Steuern erst beim Verkauf der ETF-Anteile fällig wird. Dies erhöht wiederum den Zinseszinseffekt. Detaillierte Informationen zur Vorabpauschale und dem Investmentsteuergesetz findest du in unserem spezifischen Artikel hierzu.
Doch aufgepasst: Je nach deiner steuerlichen Lage kann es auch sinnvoll sein, dich für einen ausschüttenden ETF zu entscheiden, um bereits jetzt Erträge zu generieren. Nur so kannst du deinen Sparerpauschbetrag in Höhe von 1.000 Euro voll ausnutzen. Eine detaillierte Übersicht zur Besteuerung von ETFs bieten wir dir in unserem Artikel zum Thema ETFs und Steuern.Wichtige Information: Investierst du in dividendenstarke Werte auf dem US-Markt, fallen bei physisch replizierenden ETFs sofort 30 Prozent US-Quellensteuer an. Eine Ausnahme bilden physische ETFs, die in Irland aufgelegt sind – hier wird nur der halbe Prozentsatz fällig. Diese Regelung hat direkten Einfluss auf die Performance deines ETF.