100 Euro in Kryptowährung investieren: Ausführlicher Leitfaden
Viele Menschen denken, man müsse Tausende Euro zur Seite legen, um in Kryptowährungen investieren zu können. Dabei kann schon ein Betrag von 100 Euro ausreichen, um erste Erfahrungen zu sammeln – und die Dynamik dieser digitalen Welt kennenzulernen.
Gerade im Jahr 2025, in dem sich der Kryptomarkt nach schwierigen Jahren neu ordnet, kann ein kleiner, gut überlegter Einstieg sinnvoll sein. In diesem Artikel möchten wir Ihnen zeigen, worauf Sie achten sollten, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen – und welche Fehler Sie besser vermeiden.
Warum überhaupt in Krypto investieren?
Die Welt der Kryptowährungen ist längst kein kurzfristiger Hype mehr. Projekte wie Bitcoin, Ethereum oder neuere Netzwerke wie Solana und Avalanche haben sich technisch und wirtschaftlich weiterentwickelt. Viele dieser Netzwerke bilden heute das Fundament für dezentrale Anwendungen, Zahlungssysteme und digitale Verträge.
Wenn Sie investieren, tun Sie das nicht nur wegen möglicher Kursgewinne. Sie beteiligen sich an einem Ökosystem, das sich in eine spannende Richtung bewegt – und das langfristig vielleicht ganze Branchen verändern könnte.
Ist es sinnvoll, mit nur 100 Euro anzufangen?
Ja, absolut. Gerade wenn Sie neu in diesem Bereich sind, ist ein kleiner Betrag oft besser. Warum?
- Sie lernen, wie Wallets funktionieren und wie Sie Coins sicher aufbewahren.
- Sie bekommen ein Gefühl für Kursschwankungen, ohne bei einem Rückgang sofort in Panik zu geraten.
- Und vor allem: Sie setzen sich bewusst mit Ihrer Anlagestrategie auseinander, statt einfach „blind zu zocken“.
100 Euro können ein guter Anfang sein – nicht als Wette, sondern als bewusster erster Schritt.
Schritt 1: Ziele und Haltung klären
Bevor Sie investieren, stellen Sie sich bitte ein paar einfache Fragen:
- Was ist mein Ziel? Möchte ich nur dazulernen – oder erwarte ich in ein paar Jahren eine nennenswerte Rendite?
- Bin ich bereit, auch Verluste auszuhalten? Denn die gehören im Kryptobereich ganz klar dazu.
- Will ich kurzfristig handeln oder langfristig halten („HODL“)?
Ihre Antworten helfen Ihnen, realistische Erwartungen zu entwickeln – und nicht jedem Trend hinterherzulaufen.
Schritt 2: Anbieter sorgfältig auswählen
Es gibt mittlerweile unzählige Plattformen, auf denen Sie Kryptowährungen kaufen können. Von klassischen Börsen wie Binance, Kraken oder Bitpanda, bis zu Apps wie Coinbase oder Relai (letztere speziell für Bitcoin).
Achten Sie bei der Auswahl auf folgende Punkte:
- Seriosität: Hat der Anbieter eine Lizenz? Ist er reguliert?
- Gebührenstruktur: Manche Plattformen verlangen beim Kauf oder Verkauf hohe Prozentsätze.
- Bedienbarkeit: Wenn Sie Einsteiger sind, hilft eine einfache Benutzeroberfläche sehr.
- Sicherheitsfunktionen: Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), Cold Wallets, Versicherung etc.
Tipp: Es lohnt sich, nicht sofort zu kaufen, sondern sich erst mal in Ruhe umzuschauen, ein Konto zu eröffnen – und dann erst einzuzahlen.
Schritt 3: Welche Coins mit 100 Euro?
Mit einem begrenzten Budget ist es wichtig, bewusst auszuwählen. Eine pauschale Empfehlung gibt es nicht – aber folgende Überlegungen können helfen:
Bitcoin (BTC) – der Klassiker
Bitcoin gilt nach wie vor als der „sicherste“ Coin – wenn man das in diesem volatilen Umfeld überhaupt sagen kann. Er ist am längsten am Markt, wird weltweit akzeptiert und ist auf maximal 21 Millionen Coins begrenzt. Wenn Sie auf Wertspeicherung setzen möchten, kann Bitcoin ein solider Einstieg sein.
Ethereum (ETH) – der Alleskönner
Ethereum ist mehr als nur eine Währung. Es ist ein ganzes Ökosystem für dezentrale Anwendungen. Von DeFi bis NFTs – vieles läuft über Ethereum. Wenn Sie an die Zukunft dezentraler Technologien glauben, könnte ETH für Sie interessant sein.
Solana, Polygon & Co. – spannende Alternativen
Wer etwas mehr Risiko verträgt, kann sich auch jüngere Projekte ansehen. Solana punktet mit Geschwindigkeit, Polygon mit günstigen Transaktionen im Ethereum-Netzwerk. Wichtig ist: Verstehen Sie, worin Sie investieren. Nur weil ein Coin günstig wirkt, heisst das nicht, dass er besser ist.
Schritt 4: Aufbewahrung – Wallets und Sicherheit
Ein Thema, das viele unterschätzen, ist die sichere Aufbewahrung von Coins.
Börse oder eigene Wallet?
Wenn Sie Coins bei einer Krypto-Börse halten, ist das bequem – aber nicht risikofrei. Sollte die Plattform insolvent werden oder gehackt werden, sind Ihre Coins möglicherweise weg.
Deshalb gilt der Grundsatz:
„Not your keys, not your coins.“
Überlegen Sie, ob Sie Ihre Coins auf ein eigenes Wallet übertragen möchten. Dabei gibt es:
- Software-Wallets (z. B. MetaMask, Trust Wallet) – kostenlos, einfach, aber online.
- Hardware-Wallets (z. B. Ledger, Trezor) – kosten einmalig ca. 60–100 €, dafür sehr sicher.
Gerade bei langfristigem Halten kann sich ein Hardware-Wallet lohnen – auch wenn es für 100 € Investition vielleicht noch übertrieben wirkt.
Schritt 5: Den Markt verstehen – nicht vorhersagen
Der Kryptomarkt ist bekannt für seine starken Schwankungen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Coin an einem Tag 15 % steigt – und am nächsten wieder fällt.
Versuchen Sie bitte nicht, den perfekten Moment zu erwischen. Niemand kann zuverlässig sagen, wann der Boden erreicht ist – oder ob ein Coin bald „durch die Decke geht“.
Stattdessen:
- Investieren Sie mit Geduld.
- Schauen Sie nicht täglich auf die Kurse.
- Lassen Sie sich nicht von Hype oder Angst treiben.
Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden
Damit Ihre ersten Schritte nicht gleich schiefgehen, hier ein paar typische Fehler, die Sie vermeiden können:
Alles auf einen Coin setzen
Verteilen Sie Ihr Geld, auch wenn es „nur“ 100 Euro sind. Schon zwei oder drei unterschiedliche Projekte bringen mehr Ausgewogenheit.
Sich von YouTubern oder TikTok-Videos leiten lassen
Gerade in sozialen Netzwerken kursieren viele „Geheimtipps“ – oft ohne Substanz. Vertrauen Sie lieber auf seriöse Quellen und Ihre eigene Einschätzung.
Zu viel zu schnell wollen
100 Euro verdoppeln sich nicht über Nacht. Wenn Ihnen jemand das verspricht: lieber wegklicken.
Passwörter und Zugangsdaten unsicher aufbewahren
Ein Screenshot am Handy reicht nicht. Verwenden Sie einen Passwort-Manager oder notieren Sie sich die Zugangsdaten analog – und sicher verstaut.
Fazit: 100 Euro können ein Anfang sein – wenn Sie es richtig angehen
Sie brauchen kein riesiges Vermögen, um in Kryptowährungen einzusteigen. Was Sie brauchen, ist Neugier, ein wenig Zeit – und die Bereitschaft, auch mal Unsicherheiten auszuhalten.
Mit einem durchdachten Einstieg können Sie sich Wissen aufbauen, erste Erfahrungen sammeln und langfristig von Entwicklungen profitieren, die gerade erst anfangen, die Welt zu verändern.
Wenn Sie es ernst meinen, lohnt sich jeder einzelne Euro – nicht nur als Geldanlage, sondern als Teil einer finanziellen Selbstbildung.