Tenbagger-Aktien finden 2024: Definition, Beispiele und Strategien

Hast du schon einmal von einer Aktie geträumt, die ihren Wert innerhalb weniger Jahre verzehnfacht? Genau solche außergewöhnlichen Wertpapiere werden als Tenbagger bezeichnet. Der Begriff, geprägt von Investmentlegende Peter Lynch, beschreibt Aktien mit enormem Wachstumspotenzial, die Anlegern außergewöhnliche Renditen bescheren können.

In diesem Artikel erklären wir, was einen Tenbagger ausmacht, welche Strategien Peter Lynch empfahl, um sie zu finden, und wie du diese in deinem eigenen Portfolio identifizieren kannst. Bereite dich darauf vor, die Geheimnisse hinter den besten Wachstumsaktien zu entdecken!

Was bedeutet der Begriff „Tenbagger“?

Die Begriffe „bagger“ oder „tenbagger“ tauchen häufig in Podcasts, Büchern, Newslettern oder sozialen Medien wie Twitter auf. Doch was steckt genau dahinter?

Der Ausdruck wurde von Peter Lynch geprägt, einem der erfolgreichsten Fondsmanager der Geschichte. Lynch leitete den Magellan Fund bei Fidelity und erzielte mit seiner Anlagestrategie überdurchschnittliche Renditen.

Ein „Tenbagger“ beschreibt eine Aktie, deren Wert sich verzehnfacht hat – von der anfänglichen Investition bis zum aktuellen Kurs. Der Begriff leitet sich aus der amerikanischen Baseballsprache ab, wo „bagger“ ursprünglich die Anzahl der erreichten Bases bezeichnete. Ein „Tenbagger“ in der Finanzwelt ist also das Äquivalent eines Volltreffers im Baseball: eine spektakuläre Investition.

Woher stammt der Begriff „Tenbagger“?

Der Begriff „Tenbagger“ hat einen interessanten Ursprung. Er wurde von dem renommierten Fondsmanager Peter Lynch geprägt und in seinem Buch One Up on Wall Street populär gemacht. Heute gehört er zum festen Bestandteil der Finanzsprache.

Lynch, ein begeisterter Baseballfan, wählte diesen Ausdruck, da im Baseball ein „Bagger“ das Erreichen einer Base bezeichnet. Ein „Four Bagger“ entspricht einem Home Run, bei dem alle vier Bases überquert werden – vergleichbar mit einem Tor im Fußball. Ein „Tenbagger“ symbolisiert daher zwei Home Runs und eine zusätzliche halbe Runde – ein Synonym für außergewöhnliche Renditen in der Finanzwelt.

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Peter Lynch und seine Tenbagger-Strategie

Der Erfolg von Lynch, der zwischen 1977 und 1990 den legendären Magellan Fund bei Fidelity managte, basierte zu einem großen Teil darauf, viele Tenbagger in seinem Portfolio anzuhäufen. Während seiner 13-jährigen Amtszeit erzielte Lynch eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von beeindruckenden 29 %.

Seine Fähigkeit, Unternehmen mit enormem Potenzial frühzeitig zu erkennen, machte ihn zu einem der erfolgreichsten Fondsmanager der Geschichte. Die Suche nach Tenbaggern war dabei eine der zentralen Säulen seiner Strategie – eine Fähigkeit, die Anleger bis heute inspiriert.

In seinem Buch beschreibt Peter Lynch, dass er in seiner Karriere bis zu 1.500 verschiedene Aktien gleichzeitig hielt. Dabei war er sich bewusst, dass er oft falsch lag – es gab zahlreiche Investitionen, bei denen er alles verlor. Doch die wenigen erfolgreichen Wetten auf Tenbagger, die ihren Wert um ein Vielfaches steigerten, reichten aus, um herausragende Gesamtrenditen zu erzielen.

Dies verdeutlicht eine Kernbotschaft von Lynch: Nicht nur der Kauf des richtigen Vermögenswertes zählt, sondern auch der richtige Zeitpunkt, um zu verkaufen. Selbst die vielversprechendsten Aktien können irgendwann ihren Höhepunkt erreichen, und es liegt am Anleger, diesen Moment zu erkennen und Gewinne zu realisieren.

Die 15 Tenbagger, die Peter Lynch entgingen

In seinem Buch One Up on Wall Street listet Peter Lynch einige Aktien auf, die er als Fehler der Unterlassung betrachtete – Gelegenheiten, die er direkt vor seinen Augen übersah.

Das Bedauerlichste daran: Hätte Lynch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seines Buches diese Aktien gekauft, hätte er sein investiertes Kapital in einigen Fällen um das 50-Fache oder mehr vervielfachen können.

Die folgende Tabelle zeigt einige der Unternehmen, die Lynch in seinem Buch nannte und die bis heute an der Börse gehandelt werden. Die Renditen beziehen sich auf die Kurssteigerungen seit 1990, ohne Dividenden und unter Ausschluss von Unternehmen, die aufgrund von Übernahmen nicht mehr an der Börse notiert sind.

Peter Lynch war sich bewusst, dass es unmöglich ist, alle Chancen im Markt zu nutzen. Dennoch zeigt diese Liste, dass die Suche nach außergewöhnlichen Unternehmen entscheidend ist, um langfristig herausragende Renditen zu erzielen.

Seine verpassten Tenbagger sind auch eine Erinnerung daran, dass das größte Risiko für Investoren oft nicht in schlechten Entscheidungen liegt, sondern in versäumten Gelegenheiten.

📘 Tipp: Wenn du die vollständige Liste der von Lynch genannten Aktien sehen möchtest, findest du diese am Ende von Kapitel 6 in One Up on Wall Street.

Wie findet man Tenbagger?

Es gibt kein Patentrezept, um Tenbagger zu entdecken. Dennoch ist die Lektüre des Buches 100 Baggers von Christopher Mayer sehr zu empfehlen. Der Autor betont, dass die Strategien von Peter Lynch auch heute noch äußerst effektiv sind – insbesondere für Anleger, die über die notwendige Zeit und Geduld verfügen, um langfristig zu investieren.

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Hier sind einige der Ansätze, die Peter Lynch und Christopher Mayer empfehlen, um potenzielle „Unicorns“ zu finden – Unternehmen, deren Wert sich langfristig um das Zehnfache steigern könnte:

1. Verstehe, was du kaufst (Investieren basierend auf persönlicher Erfahrung)

Sowohl Lynch als auch Mayer betonen, dass gerade alltägliche Beobachtungen von privaten Anlegern eine wertvolle Quelle für Investmentideen sein können. Wenn du bemerkst, dass ein Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet, das bei Verbrauchern an Beliebtheit gewinnt oder in Geschäften präsent ist, die du häufig besuchst, könnte dies ein früher Hinweis auf Wachstumspotenzial sein.

Beispiele für Tenbagger aus persönlichen Erfahrungen

• Hanes (HBI):
  Ein klassisches Beispiel ist die Damenunterwäschemarke Hanes. Peter Lynch investierte in das Unternehmen, nachdem seine Frau ständig von der Bequemlichkeit ihrer Strumpfhosen schwärmte. Die Aktie erzielte in seinem Portfolio letztlich eine Wertsteigerung von über 1.000 % – ein typischer Tenbagger und eine seiner profitabelsten Investitionen.
• Walmart (WMT):
  Walmart, in den letzten Jahrzehnten eines der erfolgreichsten Unternehmen der USA, bietet ein weiteres Beispiel. Während der Expansion des Supermarktriesen über die Vereinigten Staaten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkannten Anleger frühzeitig das Potenzial. Wer damals investierte, konnte die Aktie innerhalb von 25 Jahren als Tenbagger in seinem Portfolio konsolidieren.

Diese Beispiele zeigen, dass der Schlüssel oft in der Beobachtung alltäglicher Trends und der Bewertung persönlicher Erfahrungen mit Unternehmen liegt. Solche Ansätze können Anlegern helfen, frühe Wachstumschancen zu erkennen, bevor diese vollständig vom Markt reflektiert werden.

Fokussiere dich auf kleine, unbekannte Unternehmen

Große Unternehmen haben oft nur begrenzte Wachstumschancen, da sie bereits stark etabliert sind. Tenbagger hingegen finden sich häufiger bei kleinen, unbekannten Unternehmen, die noch viel Wachstumspotenzial haben.

Wie entdeckt man solche Unternehmen?

Der Schlüssel liegt darin, Unternehmen zu identifizieren, die noch nicht im Fokus großer institutioneller Investoren oder Fonds stehen. Aber wie genau geht das? Hier sind einige wichtige Hinweise:

1. Nachhaltiges Wachstum

Peter Lynch betonte die Bedeutung von Unternehmen, die nicht nur schnell wachsen, sondern dieses Wachstum über viele Jahre hinweg aufrechterhalten können.

• Hohe Nachfrage: Diese Unternehmen sind oft in Sektoren oder Nischen mit langfristigem Potenzial tätig.
• Vermeidung von Einmaleffekten: Es ist entscheidend sicherzustellen, dass das Wachstum nicht auf einmaligen Ereignissen basiert (z. B. COVID-Impfstoffe während der Pandemie), sondern auf soliden Fundamenten.

2. Fundamentalanalyse von Unternehmen

Die besten Kandidaten für langfristiges Wachstum sind Unternehmen mit:

• Solider Bilanz: Geringe oder keine Verschuldung.
• Positivem Cashflow: Ein stabiler operativer Cashflow ermöglicht Investitionen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
• Attraktiven Gewinnmargen: Hohe Margen sind oft ein Indikator für Wettbewerbsvorteile.

Ein genauer Blick auf Kennzahlen wie Verschuldungsgrad, operativen Cashflow und Gewinnmargen ist dabei unverzichtbar.

Zusätzlich bevorzugte Lynch Unternehmen mit einer niedrigen Bewertung im Verhältnis zu ihrem Wachstumspotenzial. Besonders der Price-to-Earnings Ratio (P/E) war für ihn entscheidend. Lynch suchte nach Unternehmen mit einem unterdurchschnittlichen P/E, deren Gewinne jedoch schneller wuchsen als der Marktdurchschnitt. Solche Unternehmen könnten vom Markt unterbewertet sein und attraktive Kaufchancen bieten.

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Weitere Tipps zur Identifikation von Tenbaggern

• Langfristige Perspektive: Geduld ist der Schlüssel. Ein Tenbagger wird selten in wenigen Monaten erreicht. Investoren sollten mit einem Zeithorizont von 5 bis 10 Jahren denken und sich nicht von kurzfristiger Marktvolatilität beeinflussen lassen.
• Meide den Herdentrieb: Aktien wie Nvidia (NVDA), die von großen Investoren und Medien gehypt werden, könnten bereits stark im Preis gestiegen sein.
• Analyse der Finanzberichte und des Managements: Prüfe nicht nur die Finanzdaten, sondern auch die Qualität des Führungsteams und deren langfristige Strategie.
• Turnaround-Situationen: Unternehmen, die sich aus finanziellen Schwierigkeiten erholen, können Chancen bieten – bergen jedoch auch erhebliche Risiken.

Ein Tenbagger ist der Traum vieler Anleger, doch die Suche erfordert Zeit, Geduld und intensive Recherche. Neben dem wachsenden Nutzen des Produkts oder der Dienstleistung des Unternehmens ist die finanzielle Machbarkeit eines zentralen Wachstums ebenso wichtig. Tenbagger sind möglich – aber nur für die, die bereit sind, die Arbeit zu leisten und langfristig zu denken.