Small Cap Aktien – die besten Small Caps und Nebenwertefonds im Vergleich

Kleines Unternehmen, große Chancen? Wer an der Börse nach verborgenen Schätzen sucht, landet schnell bei den sogenannten Small Caps – also Aktien kleinerer börsennotierter Unternehmen. Gerade in wirtschaftlich dynamischen Zeiten lohnt sich der Blick über die bekannten DAX-Giganten hinaus. Denn Nebenwerte gelten nicht nur als agiler und wachstumsstärker, sie bieten auch langfristig attraktive Renditechancen. In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf das Small Cap-Segment in Deutschland, analysieren aktuelle Trends für 2024/2025 und zeigen, worauf Sie bei einer Investition achten sollten – ob direkt über Einzelaktien oder bequem via Fonds.

Was versteht man eigentlich unter Small Cap-Aktien?
Der Begriff „Small Cap“ steht für „Small Capitalization“ und bezieht sich auf Unternehmen mit einer relativ geringen Marktkapitalisierung. Diese Unternehmen sind im Vergleich zu Blue Chips oder Large Caps, wie etwa SAP, Siemens oder Allianz, wesentlich kleiner und weniger bekannt. Small Cap-Aktien zeichnen sich oft durch eine Marktkapitalisierung zwischen 250 Millionen und 2 Milliarden Euro aus. Die geringere Bekanntheit und Analyse dieser Unternehmen machen sie für Anleger besonders interessant, da sie häufig unter dem Radar großer Investoren operieren. Dies bietet Einstiegschancen mit erheblichem Wachstumspotenzial.
Die Grenzen zwischen den verschiedenen Kategorien sind nicht festgelegt, aber als grobe Richtlinien gelten folgende Werte: Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 250 Millionen bis 2 Milliarden Euro werden als Small Caps klassifiziert, während Mid Caps eine Marktkapitalisierung von 2 bis 10 Milliarden Euro aufweisen. Large Caps hingegen übersteigen die 10-Milliarden-Euro-Marke.
In Deutschland sind Small Caps überwiegend im SDAX zu finden, dem Small-Cap-Pendant zum DAX, das die 70 größten Unternehmen unterhalb der DAX-Mitglieder umfasst. Ferner sind Small Caps auch auf regionalen Börsen vertreten. Insbesondere einige Technologieunternehmen aus dem Scale-Segment der Deutschen Börse fallen ebenfalls in diese Kategorie.
Investitionen in Small Cap-Aktien können eine attraktive Möglichkeit bieten, von der dynamischen Entwicklung kleinerer Unternehmen zu profitieren, die oft innovative Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Dennoch sollten Anleger sich bewusst sein, dass diese Aktien auch höhere Risiken mit sich bringen können, da kleinere Unternehmen anfälliger für Marktschwankungen und wirtschaftliche Veränderungen sind.
Ab wann gilt ein Unternehmen als Small Cap?
Die Grenzen sind nicht starr, aber als grober Richtwert gilt:
- Small Cap: Marktkapitalisierung zwischen 250 Millionen und 2 Milliarden Euro
- Mid Cap: 2 bis 10 Milliarden Euro
- Large Cap: Über 10 Milliarden Euro
Warum Small Caps oft mehr Potenzial als große Unternehmen bieten
Small Caps sind nicht nur kleiner, sie sind auch agiler. Häufig handelt es sich um Spezialisten in Nischenmärkten oder innovative Unternehmen mit Wachstumsambitionen. Ihre Vorteile:
- Wachstumspotenzial: Viele Small Caps stehen erst am Anfang ihrer Expansion.
- Übernahmekandidaten: Größere Konzerne suchen regelmäßig nach innovativen Zukäufen.
- Wenig Beachtung durch Analysten: Dadurch besteht Informationsvorsprung für informierte Privatanleger.
Natürlich geht mit der höheren Chance auch ein höheres Risiko einher – aber für risikobewusste Anleger kann sich der Blick ins Nebenwerte-Segment lohnen.
Diese Small Cap-Aktien könnten 2025 interessant für Sie sein
Hier ein Überblick über einige aussichtsreiche deutsche Small Caps, die 2024 positiv aufgefallen sind und auch 2025 Potenzial versprechen:
1. SÜSS MicroTec SE – Spezialmaschinen für die Halbleiterindustrie
Warum spannend?
Das Unternehmen aus Garching bei München entwickelt Anlagen für die Mikrostrukturierung von Halbleitern – ein extrem spezialisierter Markt mit globaler Nachfrage. In Zeiten von KI, autonomem Fahren und Cloud-Computing steigt der Bedarf an Chips stetig. SÜSS MicroTec profitiert von diesem Trend, ohne dabei im Fokus großer Investoren zu stehen.
- ✅ Nischenmarktführer mit hohem technologischen Know-how
- ✅ Wachstum durch steigende Halbleiternachfrage weltweit
- ❌ Abhängigkeit von konjunktursensiblen Investitionszyklen
2. Nagarro SE – Digitalisierungs-Dienstleistungen mit globalem Fokus
Warum spannend?
Nagarro bietet Softwareentwicklung und IT-Beratung – vor allem für Unternehmen, die ihre digitale Transformation vorantreiben wollen. Das 2020 aus Capgemini heraus entstandene Unternehmen wächst international stark, ist aber in Deutschland noch ein echter Geheimtipp.
- ✅ Skalierbares Geschäftsmodell mit globaler Kundenbasis
- ✅ Starkes organisches Wachstum – besonders im Cloud- und KI-Bereich
- ❌ Aktienkurs noch volatil nach starkem Börsengang
3. DEUTZ AG – Innovationsschub durch grüne Antriebstechnologien
Warum spannend?
Die traditionsreiche Motorenfabrik aus Köln transformiert sich derzeit weg vom klassischen Dieselantrieb hin zu Wasserstoff- und E-Fuels-Technologien für Nutzfahrzeuge. Damit positioniert sich DEUTZ im zukunftsträchtigen Markt für emissionsarme Antriebe – mit echtem Entwicklungspotenzial.
- ✅ First-Mover bei alternativen Antrieben für Maschinen & Agrartechnik
- ✅ Kooperationen mit Kommunen und Industrie für Pilotprojekte
- ❌ Transformationskosten drücken derzeit noch auf die Marge
Diese drei Beispiele zeigen: Während viele Großkonzerne in Strukturen und Bürokratie verhaftet sind, können Small Caps schnell reagieren, Nischen erobern und Wachstumsmöglichkeiten aktiv nutzen. Wer bereit ist, tiefer zu recherchieren und den Fokus über die bekannten Namen hinaus zu erweitern, findet hier spannende Investmentchancen.
Der SDAX – Wo Sie 70 spannende Nebenwerte auf einen Blick finden
Der SDAX bildet die 70 größten Small Caps in Deutschland ab – also Unternehmen, die nach DAX und MDAX folgen. Er ist ein guter Ausgangspunkt für Anleger, die strukturiert ins Nebenwerte-Segment einsteigen möchten.
Aktuelle Top-Performer im SDAX (Stand Q1 2025):
- Ströer SE
- Hypoport AG
- Sixt SE Vz.
- CECONOMY AG
Der SDAX ist über ETFs oder aktiv gemanagte Fonds investierbar, was den Einstieg auch für weniger erfahrene Anleger erleichtert.
Ströer SE & Co. KGaA
Unternehmensprofil: Ströer SE & Co. KGaA ist ein führendes deutsches Unternehmen im Bereich Außenwerbung und bietet umfassende Kommunikationslösungen an. Das Portfolio umfasst klassische Plakatwerbung, digitale Außenwerbung sowie Online-Marketing-Dienstleistungen.
Aktuelle Entwicklungen: Trotz eines herausfordernden Marktumfelds hält Goldman Sachs an seiner neutralen Bewertung für Ströer fest und hat das Kursziel von 62,80 € auf 60,00 € gesenkt . Analysten beobachten das Unternehmen weiterhin genau, um die zukünftige Performance einzuschätzen.
Hypoport SE
Unternehmensprofil: Hypoport SE ist ein Technologieunternehmen, das Online-Plattformen für die Kredit-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft entwickelt. Mit seinen digitalen Lösungen erleichtert Hypoport die Abwicklung von Finanzdienstleistungen und vernetzt verschiedene Marktteilnehmer.
Aktuelle Entwicklungen: Im März 2025 hat das Bankhaus Metzler die Aktie von Hypoport von „Verkaufen“ auf „Halten“ hochgestuft, was auf eine verbesserte Einschätzung der Unternehmensentwicklung hindeutet . Das Unternehmen zeigt trotz eines insgesamt rückläufigen Trends Anzeichen für Stabilität.
Sixt SE Vz.
Unternehmensprofil: Sixt SE ist ein international tätiges Mobilitätsdienstleistungsunternehmen mit Schwerpunkt auf Fahrzeugvermietung und Carsharing. Das Unternehmen bietet seine Dienstleistungen sowohl für Privat- als auch Geschäftskunden an und ist in über 100 Ländern aktiv.
Aktuelle Entwicklungen: Im Geschäftsjahr 2024 überschritt Sixt erstmals die Umsatzmarke von vier Milliarden Euro, was das dritte Rekordjahr in Folge darstellt . Dieses Wachstum unterstreicht die erfolgreiche Expansion und die starke Marktposition des Unternehmens.
CECONOMY AG
Unternehmensprofil: CECONOMY AG ist die Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn, zwei der größten Elektronikhändler in Europa. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Vertrieb von Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten und entsprechenden Dienstleistungen.Aktuelle Entwicklungen: Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 verzeichnete CECONOMY ein Umsatzwachstum von 9,5 % auf 7,555 Milliarden Euro . Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Online-Umsatzes um 15,9 %, was den erfolgreichen Ausbau der digitalen Vertriebskanäle widerspiegelt.
So kaufen Sie Small Cap-Aktien besonders günstig ein
Wer in Einzelwerte investieren will, sollte auf folgende Punkte achten:
- Ordergebühren vergleichen: Neobroker wie Trade Republic, Scalable Capital oder justTRADE bieten günstige Konditionen.
- Spread beachten: Bei Nebenwerten kann der Kauf/Verkaufskurs stark auseinanderliegen.
- Limit-Orders verwenden: So vermeiden Sie, bei niedriger Liquidität zu viel zu zahlen.
Tipp: Bei Neobrokern können Sie Small Caps oft ab 1 € Ordergebühr kaufen – ideal für Einsteiger oder regelmäßiges Investieren per Sparplan.
In Nebenwerte investieren: So geht’s mit SDAX & Co.
Neben dem Direkteinstieg über Einzelaktien gibt es auch strukturierte Anlageformen:
- ETFs auf den SDAX: z. B. von Xtrackers oder iShares – günstig, passiv gemanagt
- Aktive Fonds: etwa der Lupus alpha Smaller German Champions oder Allianz Nebenwerte Fonds
- Sparpläne: Ideal zum langfristigen Vermögensaufbau
Warum aktives Investieren bei Small Caps oft die bessere Wahl ist
Während ETFs bei Large Caps eine solide Lösung sind, können bei Small Caps aktive Fondsmanager einen echten Mehrwert bieten. Denn:
- Analysten-Abdeckung ist dünn – Research lohnt sich.
- Viele Informationen sind nicht öffentlich.
- Persönliche Unternehmensgespräche und Erfahrung sind entscheidend.
So schneiden Small Cap-Aktien im direkten Vergleich ab
Ein Blick auf die Performance der letzten Jahre zeigt:
Zeitraum | SDAX (Small Caps) | DAX (Large Caps) |
---|---|---|
2020–2024 | +61 % | +42 % |
2024 allein | +14,2 % | +9,3 % |
Ø Volatilität | Höher | Geringer |

Rückblick 2024: Diese Small Caps haben besonders stark zugelegt
Einige Highlights im vergangenen Börsenjahr:
Aktie | Kursplus 2024 | Branche |
---|---|---|
Verbio SE | +72 % | Bioenergie |
Cancom SE | +51 % | IT-Dienstleistungen |
ATOSS Software AG | +45 % | Personalsoftware |
Encavis AG | +41 % | Erneuerbare Energie |
Solche Kursbewegungen zeigen: Wer richtig liegt, kann bei Small Caps überdurchschnittlich profitieren.
Was Sie über Chancen und Risiken bei Small Caps wissen sollten
Faktor | Bewertung |
---|---|
✅ Höheres Wachstumspotenzial | ✅ |
✅ Nischenmärkte | ✅ |
✅ Geringere Analysten-Abdeckung = Chancen | ✅ |
❌ Höhere Volatilität | ❌ |
❌ Weniger Liquidität | ❌ |
❌ Informationsdefizite | ❌ |
Fazit
Small Caps sind mittlerweile kein Geheimtipp mehr, haben sich jedoch als ein spannendes und vielversprechendes Segment für Anleger etabliert, die bestrebt sind, das Potenzial ihres Depots voll auszuschöpfen. Diese kleineren Unternehmen bieten oft hohe Wachstumschancen, da sie in der Regel innovativere Geschäftsmodelle verfolgen und flexibler auf Marktveränderungen reagieren können. Zudem sind sie häufig in Nischenmärkten aktiv, die von größeren Unternehmen übersehen werden, was zusätzliche Renditechancen eröffnet.
Anleger, die bereit sind, sich intensiver mit diesen Unternehmen auseinanderzusetzen, können von einem attraktiven Rendite-Risiko-Profil profitieren. Ob durch den Kauf von ETFs, die in Small Caps investieren, durch aktive Fonds oder durch direkte Investitionen in Einzelaktien – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um in diesen Markt einzutauchen. Für das Jahr 2025 lohnt sich daher ein verstärkter Blick auf die Nebenwerte, da sie weiterhin das Potenzial bieten, signifikante Beiträge zur Portfolio-Performance zu leisten.
FAQ
Sind Small Cap-Aktien riskanter als Blue Chips?
Ja, Small Cap-Aktien gelten in der Regel als riskanter als Blue Chips. Dies liegt daran, dass kleinere Unternehmen oft weniger stabil sind und anfälliger für Marktschwankungen reagieren können. Zudem sind sie häufig weniger bekannt und weniger analysiert, was zu höheren Unsicherheiten führen kann. Dennoch bieten Small Caps auch höhere Wachstumschancen, weshalb eine sorgfältige Auswahl und Diversifikation wichtig sind, um das Risiko zu managen.
Wie finde ich gute Small Cap-Aktien?
Um gute Small Cap-Aktien zu finden, sollten Sie zunächst eine gründliche Marktanalyse durchführen. Achten Sie auf Branchen, die Potenzial für Wachstum zeigen, und recherchieren Sie die Unternehmenskennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Verschuldung. Ferner können Sie Finanznachrichten und Analystenberichte nutzen, um sich über Trends und Bewertungen zu informieren. Empfehlenswert ist auch der Austausch mit anderen Anlegern oder der Besuch von Investorenkonferenzen, um wertvolle Einblicke zu gewinnen.
Kann ich Small Caps auch im Sparplan kaufen?
Ja, Sie können Small Caps auch im Rahmen eines Sparplans kaufen. Viele Anbieter ermöglichen es Ihnen, regelmäßig kleinere Beträge in Aktien oder Fonds zu investieren, die Small Cap-Aktien enthalten. Dies bietet den Vorteil, dass Sie von dem Durchschnittskosteneffekt profitieren können, da Sie über einen längeren Zeitraum hinweg Anteile zu unterschiedlichen Kursen erwerben. Es ist ratsam, sich vorab über die verfügbaren Sparpläne und deren Konditionen zu informieren.
Was ist besser – ETF oder aktiver Fonds für Small Caps?
Ob ein ETF oder ein aktiver Fonds für Small Caps besser ist, hängt von Ihren individuellen Anlagezielen und Präferenzen ab. Ein ETF bietet in der Regel niedrigere Kosten und eine breite Diversifikation, da er einen Index abbildet. Aktive Fonds hingegen können gezielt in vielversprechende Small Caps investieren und versuchen, den Markt zu übertreffen. Bedenken Sie, dass aktive Fonds höhere Gebühren haben können. Eine Kombination aus beiden Ansätzen könnte ebenfalls sinnvoll sein, um von den Vorteilen beider Strategien zu profitieren.