Futures im Überblick: Einblick in den Terminhandel

In diesem Artikel tauchen wir in die spannende Welt des Terminhandels ein. Hier findest du alles zur Definition, den Arten und wie man mit Futures handelt. Neben dem Forwards-Markt ist der Futuremarkt besonders aufregend und kann zu signifikanten Gewinnen führen.

Futures – Definition

Ein Future oder Terminkontrakt ist ein spezieller Vertrag zwischen zwei Parteien. Sie vereinbaren, einen bestimmten Basiswert zu einem späteren Zeitpunkt gegen Zahlung eines bestimmten Preises zu handeln. Der Preis basiert oft auf der Erwartung zukünftiger Preisschwankungen. Futures können auf viele Dinge bezogen sein. Es kann sich um Rohstoffe wie Öl oder Gold handeln, aber auch um immaterielle Werte oder sogar Financial Futures.

Beim Handel mit Futures verwenden die Händler häufig technische Analysewerkzeuge und Trading Indikatoren, um ihren Handel zu leiten und Entscheidungen zu treffen.

Wie funktionieren Futures?

Stell dir vor, du bist ein großer Ölchef, und du weißt, dass du nächstes Jahr eine riesige Menge Öl haben wirst. Heute kostet ein Fass Öl 75 Dollar. Aber du machst dir Sorgen, weil der Preis des Öls oft rauf und runter geht, und du willst sicher sein, dass du nächstes Jahr nicht weniger Geld für dein Öl bekommst.

Also machst du einen Deal (man nennt das Terminkontrakt), um sicherzustellen, dass du im nächsten Jahr immer noch 75 Dollar für jedes Fass Öl bekommst. Wenn man solch einen Deal in einer großen Stadt namens Chicago macht, muss man einen speziellen Vertrag für je 1.000 Fässer Öl machen. Da du eine Million Fässer hast, brauchst du also 1.000 solcher Verträge.

Wenn der Ölpreis im nächsten Jahr steigt, ist dieser Deal vielleicht nicht so toll für dich, weil du hättest mehr Geld bekommen können.

Ach ja, und es gibt eine Gruppe von Leuten, die sicherstellen, dass alles fair abläuft, wenn man solche Deals macht. Diese Gruppe heißt CFTC und sie passen auf, dass niemand schummelt oder betrügt.

Arten von Futures

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Arten von Futures. Einige der gängigsten umfassen:

  1. Rohstoff-Futures: Popular sind die Futurekontrakte, die auf physischen Rohstoffen basieren. Beispiele hierfür sind Erdöl, Getreide oder Gold.
  2. Financial Futures: Diese Art von Futures basieren auf immateriellen Basiswerten wie Währungen, Zinssätzen oder Aktienindizes.
  3. Unternehmens-Futures: Das Unternehmen als Basiswert kann als Referenz für Futurekontrakte dienen. Es stellt eine Verpflichtung dar, das Eigenkapital eines Unternehmens zu einem späteren Zeitpunkt zu erwerben.
  4. Edelmetall-Futures: Diese Futures beziehen sich auf Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin. Der Wert eines solchen Futures ändert sich mit den Preisschwankungen des jeweiligen Edelmetalls auf dem Kassamarkt.
  5. Öl-Futures: Öl-Futures sind ein beliebtes Instrument in der Energiewirtschaft. Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich gegen Preisänderungen abzusichern (Hedging).
  6. Getreide-Futures: Getreide-Futures können verwendet werden, um den Preis für verschiedene Getreidearten wie Weizen, Mais oder Sojabohnen festzulegen. Diese sind wichtig für produzierende Unternehmen in der Lebensmittelindustrie.
  7. Währungsfutures: Mit Währungsfutures können Anleger oder Unternehmen das Risiko von Wechselkursschwankungen managen. Der Basiswert ist hier eine Währung.
  8. Index-Futures: Index-Futures basieren auf einem Aktienindex (wie dem DAX oder dem Dow Jones). Sie ermöglichen es Anlegern, auf die allgemeine Marktbewegung zu spekulieren, anstatt einzelne Aktien zu handeln.
  9. Zinssatz-Futures: Diese Futures werden genutzt, um sich gegen das Risiko veränderlicher Zinssätze abzusichern. Sie basieren auf dem Zinssatz von Anleihen oder anderen Schuldtiteln.

Ausgewählte Futures im Überblick

In diesem Abschnitt werden wir einige ausgewählte Arten von Futures genauer betrachten. Dabei handelt es sich um Index-Futures, Währungsfutures und verschiedene Rohstoff-Futures.

Index-Futures

Index-Futures sind Terminkontrakte, die auf Aktienindizes wie dem DAX oder dem Dow Jones basieren. Anleger können damit auf die allgemeine Entwicklung der Aktienmärkte spekulieren. Der Vorteil liegt darin, dass Anleger mit einem einzigen Future Kontrakt eine breite Palette von Unternehmen abdecken können.

Währungsfutures

Währungsfutures sind Terminkontrakte für den Kauf oder Verkauf einer bestimmten Währung zu einem festgelegten Preis und zu einem spezifischen zukünftigen Datum. Sie dienen vor allem zur Absicherung gegen Wechselkursrisiken und zum Spekulieren auf Währungsschwankungen.

Rohstoff-Futures

Rohstoff-Futures sind Verträge für den Kauf oder Verkauf von Rohstoffen wie Metallen, Getreide oder Fleisch zu einem bestimmten Preis und Datum. Es gibt verschiedene Arten von Rohstoff-Futures:

Getreide bzw. Agrar-Futures

Agrar-Futures umfassen Weizen, Mais, Soja und andere landwirtschaftliche Produkte. Sie ermöglichen es Agrarunternehmen, sich gegen Preisschwankungen abzusichern, und bieten Spekulanten die Möglichkeit, von Preisveränderungen zu profitieren.

Metall-Futures

Metall-Futures betreffen Edelmetalle wie Gold, Silber, Kupfer und Industriemetalle. Anleger nutzen sie, um sich gegen Preisänderungen abzusichern oder sie als Finanzanlage zu verwenden.

Fleisch-Futures

Fleisch-Futures basieren auf Nutztieren wie Rindern und Schweinen. Sie werden hauptsächlich von Tierzüchtern, Fleischpackern und Lebensmitteleinzelhändlern genutzt, um die Preise für Fleischprodukte sicherzustellen.

Energie-Futures

Energie-Futures umfassen Rohöl, Erdgas und andere Energieprodukte. Durch sie können Energieunternehmen ihre Verluste begrenzen, wenn die Preise fallen, und Spekulanten können von Preisschwankungen profitieren.

Soft-Commodity-Futures („Softs“)

‚Softs‘ sind Terminkontrakte für Produkte wie Zucker, Kaffee, Baumwolle und Kakao. Sie bieten eine Möglichkeit für Produzenten und Verbraucher, sich gegen Preisschwankungen abzusichern, und für Spekulanten, Geld zu verdienen.

Um den Personen gerecht zu werden, die an aktiven Handel interessiert sind, haben wir den Futures-Broker-Vergleich.

Berechnung der Future-Preise

Stell dir vor, du möchtest in der Zukunft etwas kaufen oder verkaufen, z.B. Äpfel im nächsten Jahr. Das ist wie ein Versprechen, und dieses Versprechen hat einen Preis. Dieser Preis hängt davon ab, wie viele Leute Äpfel wollen und wie viele Äpfel es gibt.

Es gibt Rechnungen, um den Preis von diesem Versprechen auszurechnen. Bei diesen Rechnungen schaut man sich den aktuellen Preis der Äpfel an, wie lange es noch dauert, bis das Versprechen eingehalten wird, und wie viel es kostet, die Äpfel zu lagern.

Manchmal muss man auch andere Dinge beachten, wie z.B. ob man Geld bekommt, wenn man die Äpfel besitzt (z.B. wenn die Äpfelbaum-Besitzer ihren Gewinn teilen), und einen speziellen Zinssatz.

Aber am Ende entscheidet der Markt, also wie viele Leute Äpfel wollen und wie viele es gibt, über den Preis. Das kann manchmal anders sein als das, was die Rechnung sagt.

Also kurz gesagt: Der Preis für das Versprechen, in der Zukunft Äpfel zu kaufen, hängt vom jetzigen Apfelpreis und den Kosten für die Lagerung der Äpfel ab.

Was ist die Cost of Carry?

Du hast einen riesigen Sack Äpfel und du willst ihn bis nächsten Monat aufbewahren. Aber das Aufbewahren kostet Geld. Du musst für den Platz bezahlen, an dem du den Sack aufbewahrst, und vielleicht musst du auch Geld bezahlen, um sicherzustellen, dass die Äpfel frisch bleiben. Das sind deine „Aufbewahrungskosten“. Aber wenn du Glück hast, bekommst du auch ein bisschen Geld zurück, zum Beispiel, wenn jemand dir für einen Apfel etwas Geld gibt. All diese Kosten und das Geld, das du zurückbekommst, nennt man „Cost of Carry“.

Und wenn du später einen Vertrag machst, um die Äpfel in der Zukunft zu verkaufen, musst du diese Kosten mit einbeziehen, um herauszufinden, wie viel die Äpfel dann wert sein werden.

Gründe für den Handel mit Futures

Es gibt zwei Gruppen von Leuten, die solche speziellen Deals, die man Terminkontrakte nennt, machen: Firmen, die Sachen herstellen, und Leute, die an der Börse handeln.

Stell dir vor, du hast eine Firma, die Brot herstellt, und du willst wissen, wie viel der Weizen für das Brot in ein paar Monaten kosten wird. Mit einem Terminkontrakt kannst du heute einen festen Preis für den Weizen festlegen, den du später kaufen möchtest. Das ist toll, weil du dann genau weißt, wie viel Geld du brauchst, und nicht überrascht wirst, wenn der Preis plötzlich steigt. Wenn der Deal vorbei ist, bekommst du wirklich den Weizen geliefert.

Aber es gibt auch Leute, die nur mit Geld handeln wollen und gar nicht wirklich den Weizen haben möchten. Diese Leute machen auch Deals, aber sie wollen am Ende nur Geld und keinen Weizen. Sie können also den Vertrag so machen, dass sie nur den Unterschied im Preis bezahlen oder bekommen, ohne dass etwas geliefert wird. Oder sie beenden den Vertrag einfach früher, damit sie nichts geliefert bekommen.

Für beide, Firmen und Börsenhändler, sind diese Verträge eine sehr gute Art, sich vor Überraschungen zu schützen, z.B. wenn Preise plötzlich steigen oder fallen. Das nennt man „Hedging“, es ist so, als ob man sich einen Regenschirm kauft, bevor es regnet!

Strategien für den Handel mit Futures

Der Handel mit Futures ist spannend, aber es erfordert eine gute Strategie, um erfolgreich zu sein. Hier sind einige Strategien, die Trader nutzen können:

Trendfolge-Strategien

Eine beliebte Strategie ist die Trendfolgestrategie. Hier versuchen Händler, einen Trend zu erkennen und dann in die gleiche Richtung zu handeln. Zum Beispiel, wenn der Preis für Öl steigt, könnte ein Händler entscheiden, Öl-Futures zu kaufen, in der Hoffnung, dass der Preis weiter steigt.

Ausbruchsstrategien

Bei den Ausbruchsstrategien warten Händler darauf, dass der Preis eine bestimmte Schwelle über- oder unterschreitet, bevor sie eine Position einnehmen. Diese Schwelle könnte ein vorheriger Höchst- oder Tiefststand sein. Die Idee ist, dass, wenn der Preis eine wichtige Marke übersteigt, es weiter in die gleiche Richtung gehen könnte.

Arbitrage-Strategien

Arbitrage ist eine weitere Strategie für den Handel mit Futures. Hier suchen Händler nach Preisunterschieden in verschiedenen Märkten oder zu verschiedenen Zeiten, um einen Profit zu machen. Zum Beispiel könnten sie einen Future zu einem niedrigeren Preis kaufen und zu einem höheren Preis verkaufen, wenn sich die Marktbedingungen ändern.

Hedging-Strategien

Hedging ist eine Art, sich vor unerwünschten Preisänderungen zu schützen. Zum Beispiel könnte ein Bauer, der Weizen anbaut, einen Future-Vertrag abschließen, um den Verkaufspreis seines Weizens im Voraus festzulegen und sich so vor fallenden Preisen zu schützen.

Risikomanagement im Futures-Handel

Der Handel mit Futures kann riskant sein, aber mit gutem Risikomanagement können Händler ihre Verluste begrenzen. Hier sind einige Tipps für das Risikomanagement im Futures-Handel:

Setzen von Stop-Loss-Orders

Eine Stop-Loss-Order ist ein Auftrag an den Broker, einen Future zu verkaufen, wenn der Preis unter ein bestimmtes Niveau fällt. Das hilft, Verluste zu begrenzen, wenn der Markt sich gegen die Position des Händlers bewegt.

Verwendung von Limit-Orders

Mit Limit-Orders können Händler den maximalen Preis festlegen, den sie bereit sind zu zahlen, oder den minimalen Preis, den sie akzeptieren würden. Das hilft, zu teure Käufe zu vermeiden und sicherzustellen, dass Verkäufe rentabel sind.

Diversifikation

Eine gute Diversifikation kann auch helfen, das Risiko zu minimieren. Anstatt alle Eier in einen Korb zu legen, könnten Händler ihre Investitionen auf verschiedene Futures und andere Vermögenswerte verteilen.

Risikokapital

Es ist auch klug, nur Geld zu verwenden, das man sich leisten kann zu verlieren, auch bekannt als Risikokapital. Futures-Handel kann unvorhersehbar sein, und es ist möglich, mehr Geld zu verlieren, als man ursprünglich investiert hat. Daher ist es wichtig, vorsichtig zu sein und nur Geld zu riskieren, das man sich leisten kann zu verlieren.

Futures Basiskurs – Die wichtigsten Begriffe im Überblick

Einige wichtige Begriffe im Zusammenhang mit Futures sind:

  • Der Basiskurs oder Futures-Preis ist der Preis, zu dem der Basiswert bei Auslieferung gehandelt wird.
  • Der Kontraktwert ist der Gesamtwert des Basiswerts, der gehandelt wird. Er ergibt sich aus der Multiplikation des Futures-Preises mit der Anzahl der Einheiten im Kontrakt.
  • Die Margin ist eine Sicherheitsleistung, die der Futures-Händler hinterlegen muss.
  • Der Hebeleffekt ist ein Phänomen, durch das kleine Preisänderungen des Basiswerts zu großen Gewinnen oder Verlusten im Futures-Handel führen können.

Terminbörsen

Terminbörsen sind spezialisierte Märkte, wo Futures und Optionen gehandelt werden. Bekannte Terminbörsen sind die Eurex in Europa und die Chicago Mercantile Exchange (CME) in den USA.

Terminstrukturkurve

Die Terminstrukturkurve zeigt die Beziehung zwischen dem Preis eines Futures-Kontrakts und der verbleibenden Laufzeit bis zur Fälligkeit. Ein normaler Markt ist in Contango, wenn Future-Preise höher sind als aktuelle Spot-Preise. Der Markt ist im Backwardation, wenn Futures billiger sind als aktuelle Preise.

Verschiedenes

Futures können für Hedging, Spekulation oder Arbitrage verwendet werden. Hedging ist die Absicherung gegen Preisschwankungen, Spekulation ist das Setzen auf Preisschwankungen, und Arbitrage ist die Ausnutzung von Preisunterschieden auf unterschiedlichen Märkten.

Vorteile von Futures

Zu den Vorteilen von Futures gehören die Möglichkeit der Absicherung gegen Preisrisiken, die Transparenz durch Börsenhandel, die hohe Liquidität und der Einsatz von Hebeln, um mit geringem Eigenkapital hohe Positionen einzunehmen.

Nachteile

Zu den Nachteilen gehören das hohe Verlustrisiko durch den Hebeleffekt, potenzielle Margin Calls, die Verpflichtung zur Nachschusszahlung und der Bedarf an technischem Know-how und intensiver Marktbeobachtung.

Future-Beispiel: WTI Crude Oil (Rohöl)

Stellen wir uns vor, ein Verkäufer denkt, dass der Preis von Öl bald steigen wird. Deshalb entscheidet er sich, einen Vertrag für WTI Crude Oil (CL) abzuschließen, der in drei Monaten endet. Der festgelegte Preis in diesem Vertrag ist 50 Dollar. Weil jeder Öl-Vertrag 1.000 Barrel Öl betrifft, liegt der Gesamtwert des Vertrags bei 50.000 Dollar (50 $ x 1.000 Barrel). Aber der Verkäufer muss nicht die vollen 50.000 Dollar sofort bezahlen, sondern nur eine kleinere Anfangssumme.

Wenn der Vertrag in drei Monaten endet, hat sich der Ölpreis tatsächlich auf 65 Dollar pro Barrel erhöht. Das bedeutet, dass der Verkäufer 15 Dollar für jedes Barrel Gewinn gemacht hat. Wenn man das mit den 1.000 Barrel multipliziert, hat er insgesamt 15.000 Dollar Gewinn gemacht. Und das Beste? Er bekommt diesen Gewinn einfach so ausgezahlt und muss das Öl nicht wirklich kaufen.

Einfach gesagt: Der Verkäufer macht Profit, wenn der Preis für Öl in drei Monaten höher als 50 Dollar ist.

Fazit

Denk an Futures wie an einen Vertrag zwischen zwei Leuten. Sie einigen sich darauf, in der Zukunft etwas zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Dies könnte zum Beispiel ein Kilo Äpfel sein. Mit Futures können Leute auch handeln, ohne wirklich Äpfel zu kaufen oder zu verkaufen. Sie spekulieren einfach auf den Preis der Äpfel. Aber Achtung, der Preis kann sich schnell ändern und man kann Geld verlieren. Deswegen ist es wichtig, den Markt gut zu beobachten und aufzupassen.

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