Deadlift ETF: Erfolgreich durch Bosstransformation?

In der Welt der Investitionen gibt es immer wieder neue Ideen und Konzepte, die die Aufmerksamkeit von Anlegern und Finanzexperten auf sich ziehen. Eine dieser ungewöhnlichen Ideen ist der sogenannte Deadlift ETF. Doch was steckt hinter diesem Konzept? Ist es eine ernsthafte Anlagestrategie oder nur ein weiterer Mythos in der Finanzwelt?
Was ist der Deadlift ETF?
Der sogenannte Deadlift ETF ist kein offiziell gelisteter ETF, sondern ein satirisch gemeinter, hypothetischer Fonds, der von Pieter Levels (@levelsio) ins Leben gerufen wurde – als Mischung aus Investment-Idee, Internet-Meme und Sozialkommentar.
🏋️ I made a Deadlift ETF with only companies with CEOs that lift weights or do fight sports (not just cardio)
It outperforms the S&P500 by 140% or 2.4x over the last 4 years!
Lifting weights = $$$
— @levelsio (@levelsio)
5:16 PM • Aug 19, 2024
Pieter Levels ist ein bekannter Entrepreneur, Entwickler und Digital-Nomade aus den Niederlanden. Er ist vor allem bekannt für seine Solo-Projekte im Tech-Bereich, die er allein aufbaut und betreibt, ohne Investoren oder große Teams.
Er hat den Tweet spaßeshalber veröffentlicht, um zu zeigen, dass viele der erfolgreichsten Unternehmen von fokussierten, disziplinierten, sportlich aktiven CEOs geführt werden – oft mit Krafttraining oder Kampfsport als Teil ihres Alltags.
Es war ursprünglich ein Meme, entwickelte sich aber zum viralen Gedankenexperiment – das u. a. von CNBC, The Voomati, MidlifeMale & anderen Blogs aufgegriffen wurde.
Ein bemerkenswertes Detail: Dieser hypothetische ETF soll den S&P 500 in den letzten vier Jahren um beeindruckende 140% übertroffen haben.
Die Zusammensetzung des Deadlift ETF
Die Unternehmen im Deadlift ETF zeichnen sich nicht nur durch ihre Marktposition aus, sondern auch durch die persönlichen Trainingsgewohnheiten ihrer CEOs.
Zu den prominenten Unternehmen gehören:
- Meta Platforms: Unter der Leitung von Mark Zuckerberg, der für sein intensives Training bekannt ist, insbesondere im Bereich der Kampfsportarten.
- Amazon: Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, ist für seine körperliche Fitness und regelmäßiges Training bekannt.
- Goldman Sachs: Der CEO von Goldman Sachs legt großen Wert auf regelmäßige Fitnessroutinen.
- Nvidia: Jensen Huang, CEO von Nvidia, ist bekannt für seine Leidenschaft für Fitness und regelmäßiges Training.
Diese Unternehmen stehen stellvertretend für den Fokus des Deadlift ETF auf CEOs, die körperliche Fitness schätzen und aktiv in ihren Alltag integrieren.
Weitere CEOs mit Fokus auf Krafttraining oder Kampfsport
CEO | Unternehmen | Sportart | Bemerkung |
---|---|---|---|
Mark Zuckerberg | Meta (Facebook) | BJJ, MMA | Trainiert täglich, gewann BJJ-Turniere 2023 |
Jeff Bezos | Amazon | Krafttraining, Gewichtheben | Body-Transformation ab 2016, trainiert regelmäßig mit Personal Coach |
Brian Chesky | Airbnb | Krafttraining, Bodybuilding | Legt viel Wert auf körperliche Fitness |
Patrick Collison | Stripe | CrossFit, Krafttraining | Trainiert regelmäßig, spricht über körperliche Belastbarkeit |
John Collison | Stripe | BJJ, MMA | Aktiver Kampfsportler laut Interviews |
Elon Musk | Tesla, SpaceX | MMA, Ringen (gelegentlich) | Trainiert mit BJJ-Coaches, diskutierte öffentlich Fight mit Zuckerberg |
Evan Spiegel | Snap | Krafttraining | Strikter Fitnessplan, auch mit Trainer |
David Solomon | Goldman Sachs | Krafttraining | Workouts vor der Arbeit, sehr diszipliniert |
Whitney Wolfe Herd | Bumble | HIIT, Krafttraining | Kombiniert funktionales Training mit Kraftübungen |
Daniel Ek | Spotify | Krafttraining | Betont die Verbindung zwischen körperlicher Fitness und Führungskraft |
Alex Karp | Palantir | Krafttraining, Laufen | Barfuß-Läufer, trainiert aber auch mit Gewichten |
Tobi Lütke | Shopify | Snowboarding, Krafttraining | Frühaufsteher mit Fokus auf Training und Fokusarbeit |
Chamath Palihapitiya | Social Capital | Krafttraining, Fitness | Körperlich aktiv, sieht Training als Teil seines Erfolgsmodells |
Die Grundidee: Hanteln heben = bessere Unternehmen?
Eine spannende Frage steht im Raum: Könnte es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Fitness eines CEOs und dem Erfolg seines Unternehmens geben? Die Fans des Deadlift ETFs glauben: ja, und zwar mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Die Argumentation klingt einleuchtend: Wer regelmäßig schwere Gewichte hebt oder sich im Kampfsport fordert, bringt Eigenschaften mit, die auch in der Chefetage Gold wert sind – Disziplin, Ausdauer, mentale Stärke und den Willen, durchzuziehen, auch wenn’s unangenehm wird. Und das ist ja genau das, was man von einer starken Führungskraft erwartet.
Kritische Betrachtung: Korrelation oder Kausalität?
Es ist wichtig zu betonen, dass der Erfolg des Deadlift ETF nicht zwangsläufig beweist, dass die Fitnessgewohnheiten der CEOs die Hauptursache für den Unternehmenserfolg sind. Vielmehr könnte es sich um eine Korrelation handeln, bei der beide Faktoren – die Auswahl der CEOs und der Unternehmenserfolg – auf gemeinsame zugrunde liegende Variablen zurückzuführen sind.
Die Grenzen des Deadlift ETF
Obwohl die Idee faszinierend ist, gibt es einige Einschränkungen zu beachten:
- Hypothetischer Charakter: Der Deadlift ETF ist kein offiziell handelbarer Fonds. Er dient mehr als unterhaltsame Theorie denn als ernsthafte Anlagestrategie.
- Mangel an Diversifikation: Eine Investition in nur wenige Unternehmen, basierend auf einem spezifischen Kriterium wie der Fitness des CEOs, bietet keine breite Diversifikation.
- Datenherausforderungen: Die genaue Erfassung und Verifizierung der Trainingsgewohnheiten von CEOs ist praktisch schwierig.
Fazit: Ein interessantes Gedankeexperiment
Der Deadlift ETF ist weit mehr als nur ein Twitter-Gag – er ist ein kreativer Denkanstoß, der auf charmante Art zeigt, wie viel Einfluss persönliche Gewohnheiten auf beruflichen Erfolg haben könnten. Ob das regelmäßige Kreuzheben jetzt wirklich die Bilanz verbessert? Wahrscheinlich nicht direkt.
Aber: Wer körperlich aktiv ist, lebt gesünder, hat oft einen klareren Kopf und bleibt in Stresssituationen ruhiger. Und das wiederum kann definitiv dabei helfen, ein gutes Unternehmen noch besser zu führen.
Als Investmentstrategie allein taugt die Idee eher nicht. Aber als Denkanstoß, dass gute Führung oft auch mit innerer und äußerer Stärke zu tun hat, trifft der Deadlift ETF vielleicht mehr ins Schwarze, als man auf den ersten Blick denkt.