Trailing-Stop erklärt: Dynamischen Stop-Loss effektiv einsetzen beim Trading in Deutschland

Ein Trailing-Stop gehört zu den wichtigsten Instrumenten im Bereich des automatisierten Risikomanagements beim Trading. Ziel ist es, erzielte Gewinne abzusichern und gleichzeitig das Verlustrisiko zu minimieren. Anders als ein fester Stop-Loss wird der Trailing-Stop kontinuierlich an die Kursentwicklung angepasst – ganz ohne manuelles Eingreifen. Bewegt sich der Markt zugunsten Ihrer Position, zieht der Stop automatisch mit. Dreht sich der Trend, bleibt der zuletzt gesetzte Wert bestehen und schützt so vor größeren Rücksetzern. Im weiteren Verlauf dieses Artikels erhalten Sie eine ausführliche Erklärung zur Funktionsweise eines Trailing-Stops, praxisnahe Anwendungsmöglichkeiten für den deutschen Markt sowie eine objektive Einschätzung der Vor- und Nachteile. Darüber hinaus lernen Sie seriöse Broker kennen, die diese Funktion anbieten, und erfahren, welche Aspekte bei der Nutzung besonders beachtet werden sollten.

Was ist ein Trailing-Stop? Wie nutzt man einen dynamischen Stop-Loss?

Funktionsweise eines Trailing-Stops

Ein Trailing-Stop ist kein starres Sicherheitsnetz wie ein klassischer Stop-Loss. Er bewegt sich mit – und zwar automatisch. Steigt der Kurs, zieht der Stop mit hoch. Fällt der Kurs? Dann bleibt er da stehen, wo er zuletzt war. So können Gewinne gesichert werden, ohne dass man ständig selbst reagieren muss.

Ein kurzes Beispiel: Sie steigen bei einer Aktie zu 100 € ein und legen fest, dass der Trailing-Stop immer 5 % unter dem höchsten Kurs bleiben soll. Anfangs liegt der Stop bei 95 €. Wenn der Kurs auf 110 € klettert, zieht der Stop auf 104,50 Euro mit. Sollte der Kurs danach wieder fallen, bleibt der Stop dort – und verkauft, wenn dieser Punkt erreicht wird. So sichern Sie sich das, was bereits verdient wurde.

Für Long- und Short-Positionen geeignet

PositionstypKursrichtungTrailing-Stop bewegt sichFixierung bei Trendwende
Long-PositionKurs steigtNach obenBleibt beim letzten Höchststand
Short-PositionKurs fälltNach untenBleibt beim letzten Tiefstand

Besonders im kurzfristigen CFD- oder Forex-Handel kann diese Methode helfen, Gewinne automatisch mitzunehmen, ohne ständig den Markt beobachten zu müssen.

Wo finde ich den Trailing-Stop auf dem deutschen Markt?

Die meisten modernen Online-Broker bieten den Trailing-Stop als integriertes Tool auf ihren Handelsplattformen an. In Deutschland sind besonders die folgenden vier Anbieter für ihren Funktionsumfang bekannt:

BrokerMindesteinzahlungRegulierungTrailing-Stop verfügbarPlattform
eToro50 €CySEC, BaFinJaWeb/App
capital.com20 €FCA, CySECJaWeb/App
FP Markets100 €ASIC, CySECJaMT4/MT5
Trade.com100 €CySECJaWebTrader

Wichtig: Nicht jeder Broker erlaubt Trailing-Stops bei allen Assets oder in jeder Ordermaske. Prüfen Sie vorab, ob der Stop-Loss-Typ für Ihr gewähltes Finanzprodukt freigeschaltet ist. Bei eToro zum Beispiel kann der Trailing-Stop ausschließlich bei CFDs verwendet werden, nicht bei echten Aktien. Der Artikel Copy Trading könnte Sie auch interessieren.

Mindesteinlagen:

€20.00

Mindesteinlagen:

€50.00

* 51% der CFD-Konten von Privatkunden verlieren Geld

Vorteile und Chancen eines Trailing-Stops

Der größte Vorteil eines Trailing-Stops liegt in seiner Automatisierung. Trader müssen sich nicht aktiv in das Marktgeschehen einmischen, sobald eine Position eröffnet wurde. Der Stop „folgt“ dem Trend und sichert laufende Gewinne ab.

Weitere Vorteile:

  • Automatischer Gewinnschutz: Gewinne werden nicht dem Zufall überlassen, sondern intelligent abgesichert.
  • Effizientes Risikomanagement: Der ursprüngliche Kapitalverlust wird begrenzt – besonders hilfreich bei plötzlichen Marktbewegungen.
  • Kein manuelles Nachziehen nötig: Besonders für Berufstätige ideal, die nicht ständig vor dem Chart sitzen können.
  • Disziplin ohne Emotion: Entscheidungen werden nicht aus Angst oder Gier getroffen, sondern systematisch.

Risiken und Nachteile beim Trailing-Stop

Trotz seiner Vorteile birgt der Trailing-Stop auch einige Risiken. Der größte Nachteil liegt in der Wahl des falschen Trailing-Abstands. Ist der Abstand zu klein gewählt, wird die Position bei kleineren, normalen Marktkorrekturen unnötig früh geschlossen. Ist er zu groß, wird der Gewinn nicht ausreichend gesichert oder der Verlust zu hoch.

Weitere Herausforderungen:

  • ⚠️ Volatile Märkte: Bei hoher Volatilität kann der Stop frühzeitig ausgelöst werden – ohne dass sich der Trend wirklich dreht.
  • ⚠️ Nicht bei jedem Broker gleich präzise: Je nach Plattform kann es zu kleinen Verzögerungen bei der Umsetzung kommen.
  • ⚠️ Keine Garantie auf Ausführung: Anders als ein garantierter Stop-Loss kann ein Trailing-Stop bei schnellen Kurssprüngen zum Slippage führen.

In hochvolatilen Märkten – z. B. Kryptowährungen oder kleinen Nebenwerten – empfiehlt es sich daher, über einen garantierten Stop-Loss nachzudenken, sofern der Broker diesen anbietet.

Trailing-Stop: Beispiel und Strategie für Einsteiger

Nehmen wir an, Sie kaufen die Siemens-Aktie bei 130 €. Sie setzen einen Trailing-Stop von 3 %. Der Kurs steigt auf 140 €, dann auf 145 €. Ihr Stop bewegt sich dabei auf ca. 140,65 € (145 € – 3 %). Dreht der Kurs, wird bei diesem Preis verkauft – Gewinn gesichert.

Einsteiger können den Trailing-Stop optimal mit einer Breakout-Strategie kombinieren. Dabei wird bei Ausbruch aus einem Widerstand eine Position eröffnet und mit einem Trailing-Stop abgesichert.

Jetzt starten: Investieren Sie mit einem regulierten Broker

Wenn Sie Ihre Handelsstrategie verbessern möchten, ist die Wahl des passenden Brokers entscheidend. Achten Sie dabei unbedingt auf eine Regulierung durch die BaFin oder eine vergleichbare europäische Finanzaufsicht. Ebenso wichtig: moderne Orderfunktionen wie der Trailing-Stop sowie eine benutzerfreundliche Oberfläche – besonders für den Einstieg.

Hier einige in Deutschland aktive und regulierte Broker, die Trailing-Stops unterstützen:

BrokerRegulierungTrailing-Stop verfügbarBesonderheiten
Trade RepublicBaFin✅ JaMobile First, sehr niedrige Gebühren
Scalable CapitalBaFin✅ JaFlat-Fee-Modell, ideal für ETF-Investoren
DEGIROBaFin/Niederlande AFM✅ JaGroße Produktauswahl, günstige Konditionen
flatexBaFin✅ JaUmfangreiche Handelsplattform, deutsche Einlagensicherung
eToroCySEC (EU-Regulierung)✅ JaCopy-Trading möglich, besonders einsteigerfreundlich

Viele dieser Anbieter bieten kostenlose Demokonten an, mit denen Sie Strategien – wie etwa den Einsatz von Trailing-Stops – risikolos testen können. Gerade eToro punktet dabei mit einer Kombination aus Social Trading und klassischen Orderfunktionen, während Trade Republic mit besonders einfachen Apps überzeugt.

Fazit

Gerade wer nicht ständig am Bildschirm hängen will, kann mit einem Trailing-Stop viel Druck entfernen. Der Mechanismus greift automatisch ein, sobald der Kurs sich gegen einen dreht – aber eben erst, nachdem ein Teil der Strecke mitgenommen wurde. So lässt sich ein Gewinn sichern, ohne bei jedem Kurszucken eingreifen zu müssen. Besonders praktisch ist das für Trader, die mit klaren Regeln arbeiten und Emotionen lieber außen vor lassen. Wichtig dabei: Der Abstand, den man festlegt, sollte nicht willkürlich sein. Wer ihn zu eng setzt, fliegt schnell aus der Position, obwohl noch Luft nach oben wäre. Ist er zu weit, schützt er kaum. Am besten: im Demokonto verschiedene Varianten testen – so merkt man schnell, was zum eigenen Stil passt. Und wer zusätzlich noch mit Charts arbeitet, kann Einstieg und Ausstieg sogar noch besser timen.

FAQ

Worin liegt der Unterschied zwischen einem klassischen Stop-Loss und einem Trailing-Stop?

Ein klassischer Stop-Loss ist festgelegt und verändert sich nicht – er bleibt auf dem einmal gewählten Kursniveau. Ein Trailing-Stop hingegen ist flexibel: Er folgt dem Marktpreis in einem definierten Abstand nach oben, wenn sich der Kurs positiv entwickelt. Fällt der Kurs jedoch, bleibt der Stop auf dem höchsten erreichten Punkt stehen. So kann ein Gewinn schrittweise abgesichert werden, während gleichzeitig Verluste begrenzt bleiben.

Wie finde ich den passenden Abstand für einen Trailing-Stop?

Der optimale Abstand hängt stark vom gehandelten Wertpapier, dessen Schwankungsbreite sowie Ihrer persönlichen Risikoneigung ab. Bei DAX-Titeln werden oft Abstände zwischen 2 % und 3 % gewählt. In stark volatilen Märkten wie dem Kryptobereich sind hingegen 5 % bis 10 % üblich. Eine gute Vorgehensweise ist es, den Abstand zunächst im Demokonto zu testen, bevor echtes Kapital eingesetzt wird.

Bleibt ein Trailing-Stop auch außerhalb der Handelszeiten aktiv?

Das hängt vom jeweiligen Broker ab. Einige Plattformen setzen Trailing-Stops nur während der regulären Handelszeiten um. Gerade am Wochenende oder über Nacht kann es zu sogenannten Gaps kommen, also Kurslücken, bei denen der Stop möglicherweise nicht exakt greift. Daher empfiehlt es sich, die genauen Bedingungen Ihres Anbieters vorab zu prüfen.

Lässt sich ein gesetzter Trailing-Stop nachträglich ändern?

Ja, in den meisten Fällen kann der Abstand eines Trailing-Stops auch nach der Platzierung angepasst werden. Dies ist meist direkt im Orderfenster oder in der Übersicht Ihrer offenen Positionen möglich. Die Möglichkeit zur Anpassung ist besonders nützlich, wenn sich Marktbedingungen kurzfristig verändern und Sie Ihre Strategie entsprechend ausrichten möchten.

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