Alpha und Beta an der Börse – Unterschiede einfach erklärt
Alpha- und Beta-Messungen sind zwei wichtige Kennzahlen im Bereich der Finanzanalyse, die häufig verwendet werden, um die Leistung von Anlageportfolios zu bewerten. Während sie beide Einblicke in die Rendite und das Risiko von Investitionen bieten, gibt es signifikante Unterschiede zwischen ihnen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit diesen Metriken befassen, ihre Bedeutung erläutern und herausfinden, wie sie sich auf das Portfolio-Management auswirken können.
Was ist das Alpha einer Aktie?
Das Alpha einer Aktie ist eine Kennzahl, die die über- oder unterdurchschnittliche Rendite einer Aktie im Vergleich zu einem Benchmark-Maßstab, wie zum Beispiel einem Index oder einem Marktportfolio, misst. Es zeigt die Fähigkeit einer Aktie, Renditen zu erzielen, die über den erwarteten Renditen liegen (positives Alpha) oder darunter liegen (negatives Alpha). Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass die Aktie besser abschneidet als der Benchmark, während ein negatives Alpha darauf hinweist, dass sie schlechter abschneidet.
Wie berechnet man das Alpha einer Aktie?
Das Alpha einer Aktie kann durch die Regression der Renditen der Aktie gegenüber den Renditen des Benchmark-Maßstabs berechnet werden. Die Differenz zwischen der tatsächlichen Rendite der Aktie und der erwarteten Rendite basierend auf der Regression wird als Alpha bezeichnet. Mathematisch wird das Alpha als Intercept-Koeffizient in der Regressionsgleichung dargestellt.
Was bedeutet Beta bei Aktien?
Beta ist eine Kennzahl, die die Volatilität oder das systematische Risiko einer Aktie im Vergleich zur Gesamtmarktrendite misst. Es zeigt an, wie sich die Rendite einer Aktie in Bezug auf Änderungen der Gesamtmarktrendite verhält. Ein Beta-Wert von mehr als 1 deutet darauf hin, dass die Aktie volatiler ist als der Markt, während ein Wert von weniger als 1 auf eine geringere Volatilität hinweist.
Beta einer Aktie berechnen
Das Beta einer Aktie kann durch Regression der Renditen der Aktie gegenüber den Renditen des Gesamtmarktes berechnet werden. Der Steigungskoeffizient in der Regressionsgleichung stellt das Beta dar. Alternativ kann das Beta auch anhand historischer Daten berechnet werden, indem die Kovarianz zwischen den Renditen der Aktie und des Gesamtmarktes durch die Varianz des Gesamtmarktes geteilt wird.
Was ist CAPM? Erläuterung des Preismodells für Kapitalgüter
Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) ist ein Finanzmodell, das verwendet wird, um die erwartete Rendite einer Anlage auf der Grundlage ihres systematischen Risikos zu schätzen. Es besagt, dass die erwartete Rendite einer Anlage gleich der risikofreien Rendite plus einem Risikoaufschlag ist, der proportional zum Beta der Anlage ist, multipliziert mit der Differenz zwischen der Marktrisikoprämie und der risikofreien Rendite.
Andere Sensitivitätskennzahlen für Optionen
Delta, Gamma, Theta und Sigma sind Sensitivitätskennzahlen, die verwendet werden, um die Preisbewegungen von Optionen in Bezug auf verschiedene Faktoren zu messen. Delta misst die Veränderung des Optionspreises in Bezug auf eine Veränderung des Basiswerts, Gamma misst die Veränderung des Deltas in Bezug auf eine Veränderung des Basiswerts, Theta misst die Veränderung des Optionspreises im Laufe der Zeit und Sigma misst die Volatilität des Basiswerts. Diese Kennzahlen sind wichtig für die Bewertung und das Risikomanagement von Optionspositionen.
Der Unterschied inszwischen Alpha und Betha
In der Finanzwelt stößt man oft auf die Begriffe Alpha und Beta, repräsentiert durch die Buchstaben des griechischen Alphabets α und β. Alpha und Beta dienen, die Leistung und das Risiko von Anlageportfolios zu bewerten. Während Alpha die über- oder unterdurchschnittliche Rendite eines Portfolios im Vergleich zu einem Benchmark-Maßstab misst, gibt Beta Auskunft darüber, wie sich die Rendite eines Portfolios im Vergleich zur Gesamtmarktrendite verhält.
Markt-Beta-Verhalten
Normalerweise hat der Markt ein Beta von 1. Das bedeutet, dass sich die betreffende Aktie oder das Portfolio ähnlich wie der Markt verhalten wird.
Ist das Beta größer als 1, bewegt sich die Aktie in dieselbe Richtung wie der Markt, jedoch mit stärkeren Schwankungen als der Referenzindex.
Ist das Beta kleiner als 1, ist die Volatilität geringer als die des Marktes.
Alpha und Beta in Investmentfonds
Bei der Anlage in Investmentfonds sind gewisse Kennzahlen oder Indikatoren zu berücksichtigen, um die Wahl des richtigen Fonds zu erleichtern. Daher ist das Verständnis dieser Maßnahmen wichtig.
Alpha misst die Fähigkeit eines Fondsmanagers, Mehrwert für den Fonds zu schaffen, also die Überschussrendite. Ein positives Alpha bedeutet, dass der Fondsmanager eine zusätzliche Rendite erwirtschaftet hat. Ein negatives Alpha hingegen zeigt an, dass der Manager es nicht geschafft hat, Mehrwert zu schaffen oder die Wertpapiere nicht angemessen ausgewählt hat.
Der Beta-Index des Investmentfonds misst die Empfindlichkeit des Fonds gegenüber den Bewegungen des Referenzindex. In diesem Fall zeigt der Beta-Index an, wie die Performance des Fonds im Vergleich zur Performance des Referenzindex schwankt.
Wie interpretiert man das Beta-Ergebnis?
Beta = 1: Das bedeutet, dass sich der Nettoinventarwert des Investmentfonds im Einklang mit seinem Referenzindex entwickelt.
Beta < 1: Der Fonds ist weniger volatil als der Referenzindex. Sein Nettoinventarwert steigt oder fällt um einen geringeren Prozentsatz als der Markt. Dies ist ideal für konservative Anleger.
Beta > 1: Der Fonds ist volatiler als seine Benchmark. Sein Nettoinventarwert steigt oder fällt um einen größeren Prozentsatz als der Markt, was ein aggressiveres Anlegerprofil impliziert.
Im Folgenden möchten wir Ihnen zwei weitere wichtige Artikel über eine Anlageklasse vorstellen, die den Investmentfonds ähnlich ist: die ETFs.
– ETF kaufen – Was steckt hinter dem Begriff ETF und wie investiere ich am besten?
– ETF-Portfolio: Finanzielles Potenzial entfesseln für eine glänzende Zukunft
Bedeutung von Alpha und Beta
Wie wir gesehen haben, sind Alpha und Beta zwei sehr wichtige Risikoindikatoren, aber sie unterscheiden sich in folgenden Punkten:
Beta hilft dem Anleger dabei, das systemische Risiko eines Finanzprodukts einzuschätzen. Ein höheres Beta bedeutet eine stärkere Abhängigkeit von Marktbewegungen; ein niedrigeres Beta weist auf geringere Volatilität hin.
Im Gegensatz zu Beta misst Alpha die aktive Rendite eines Investments, also das Potenzial, die Benchmark zu schlagen. Ist das Alpha positiv, ist die Investition in Relation zum eingegangenen Risiko gut; ist es negativ, sind die Renditen im Verhältnis zum Risiko schlecht.
Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen dabei hilft, die Unterschiede zwischen diesen Indikatoren besser zu verstehen.