Ölhandel – das Land mit den größten Ölreserven
Erdöl gilt als der wichtigste Rohstoff der Welt, vor allem weil es zur Herstellung von Flüssigbrennstoffen verwendet wird, die in den verschiedenen Verkehrsträgern zu Wasser, zu Lande und in der Luft zum Einsatz kommen. Es wird auch bei der Herstellung von Schmiermitteln, Paraffin, Asphalt und Mazout verwendet, wodurch es bei der Wartung von Maschinen, im Straßenbau, als Wärmeenergiequelle und bei der Stromerzeugung eingesetzt wird. Außerdem wird Erdöl für die Herstellung vieler synthetischer Materialien verwendet.

Ölhandel – das Land mit den größten Ölreserven
Derzeit werden etwa 75 Millionen Barrel pro Tag gefördert. Einige konservative Analysten gehen davon aus, dass die weltweite Ölproduktion aus allen möglichen Quellen ihren Höhepunkt bei etwa 90 Millionen Barrel erreichen wird, was einen moderaten Anstieg des Verbrauchs ermöglicht. Die meisten chemischen und plastischen Annehmlichkeiten des Lebens – wie Möbel, Arzneimittel und Kommunikationsmittel – hängen ebenfalls vom Erdöl ab, was uns selten bewusst ist.
Es ist an der Zeit, grundlegende Veränderungen vorzunehmen. Und selbst wenn das Öl vorhanden ist, ist es besser, es nicht zu bewegen. Viele Wissenschaftler sind inzwischen der Meinung, dass wir die Treibhausgasemissionen bis Mitte dieses Jahrhunderts um mindestens 60 % reduzieren müssen, um den Klimawandel zu verhindern. Es gibt andere Energieformen, und die Preise für viele von ihnen fallen. Sie werden bald mit dem Erdöl konkurrieren, zumindest was die Kosten angeht, wenn nicht gar die Bequemlichkeit.
Es gibt also reichlich Grund, sich darauf einzustellen, wie eine Welt ohne Öl aussehen wird: Wird sie verheerend sein? Unsere Vorfahren lebten in einer Welt ohne Öl.
Wo ist das Öl?
Venezuela ist das Land mit den größten Erdölreserven der Welt schlechthin. Nach Angaben der US Central Intelligence Agency (CIA) enthält es bis zu 309 Milliarden Barrel Öl.
An zweiter Stelle steht Saudi-Arabien mit 266,005 Millionen Barrel Ölreserven und an dritter Stelle Kanada mit 169 Milliarden Barrel Reserven.
Nur zwei lateinamerikanische Länder tauchen auf der Liste auf: neben dem bereits erwähnten Venezuela ist dies Brasilien, dessen Jahresproduktion mit 12,007 Millionen Barrel deutlich geringer ist.
Dies sind die Länder mit den größten Ölreserven der Welt.
Doch der Besitz von schwarzem Gold ist nicht immer gleichbedeutend mit Reichtum. Eines der eklatantesten Beispiele ist Venezuela selbst, das an erster Stelle der Länder mit den größten Reserven steht, aber in einer Wirtschaftskrise steckt, die nach UN-Angaben bis zu 3,4 Millionen Venezolaner zum Verlassen ihres Landes veranlasst hat.
Die Gründe für den Fall Venezuelas sind vielfältig, aber obwohl die Natur das Land mit bedeutenden Ressourcen ausgestattet hat, sind die Ölreserven nur einer der Faktoren, die darüber entscheiden, ob die Ausbeutung wirklich rentabel ist. Venezuela ist völlig abhängig vom Erdöl, das 96 % der Einnahmen des Landes ausmacht.
Es ist nicht immer möglich, dass ein Land mit großen Reserven das gesamte Öl fördert und verkauft. Gold wurde Nicolás Maduros letztes Mittel, um dem Druck der USA zu entgehen. Im Falle Venezuelas hat die Geologie die Aufgabe nicht einfacher gemacht. Der größte Teil des Öls ist Schweröl (oder aus Teersanden), dessen Gewinnung schwieriger und teurer ist, da für den Kreislauf Lösungsmittel benötigt werden.
Hinzu kommt, dass Venezuela aufgrund der US-Wirtschaftssanktionen sein Öl nicht mehr so leicht verkaufen kann und sein Abnehmerkreis erheblich geschrumpft ist.
Kanada ist ein weiteres Beispiel für ein Land, das über bedeutende Teersandvorkommen verfügt, aber die Kosten für deren Förderung sind sehr hoch, da es sich auch dort meist um Schweröl handelt.