Es gibt bestimmende Faktoren, um die Wirtschaft eines Landes zu verstehen. Diese Aspekte werden als Wirtschaftsindikatoren bezeichnet. In diesem Beitrag werden wir die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren betrachten.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Wirtschaftsindikatoren messen den Zustand und die Entwicklung einer Volkswirtschaft.
- Die wichtigsten Kennzahlen sind BIP, Inflation und Arbeitslosenquote.
- Man unterscheidet vorlaufende, gleichlaufende und nachlaufende Indikatoren.
- Neben harten Daten spielen auch Stimmungsindikatoren wie ifo-Index, ZEW oder PMI eine wichtige Rolle.
- Sie sind Grundlage für Politik, Unternehmen und Investoren, um Trends zu erkennen und Entscheidungen zu treffen.
Was sind Wirtschaftsindikatoren?
Wirtschaftsindikatoren sind eine Reihe von Daten, Werten und Informationen, die das Erhalten von Maßnahmen zur Analyse der Wirtschaft in bestimmten Sektoren eines Landes erleichtern. Wirtschaftsindikatoren ermöglichen es, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und das Verhalten der Wirtschaft vorherzusagen.
So wie wir ein Thermometer verwenden, um unsere Körpertemperatur zu messen, wenn wir krank sind, verwenden Ökonomen Wirtschaftsindikatoren, um den Zustand einer Wirtschaft zu messen.
Es ist jedoch zu beachten, dass es eine unendliche Anzahl von Wirtschaftsindikatoren gibt, da wir innerhalb derselben Wirtschaft sie durch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) messen können. Wir haben Indikatoren, um alle Variablen zu messen, die sie beeinflussen, wie Arbeitslosigkeit, die wir durch die Arbeitslosenquote messen würden, oder Inflation, die wir durch Indikatoren wie den Verbraucherpreisindex (CPI) verfolgen würden.
Im Grunde genommen ermöglichen Wirtschaftsindikatoren Ökonomen und Nicht-Ökonomen, die Wirtschaft oder einen Teil davon zu analysieren und zu sehen, wie sie sich entwickelt. Auf diese Weise können wir diese Indikatoren durch ihre historischen Reihen studieren, um beispielsweise die Entwicklung des Wirtschaftszyklus und seine verschiedenen Phasen zu analysieren.
Warum sind Indikatoren wichtig?
Wirtschaftsindikatoren sind mehr als reine Zahlenreihen, sie sind die Grundlage für Analysen, Prognosen und Entscheidungen. Ihr Nutzen zeigt sich auf mehreren Ebenen:
Unternehmens- und Anlageentscheidungen unterstützen: Für Unternehmen sind Indikatoren wie Konsumklima oder Rohstoffpreise entscheidend, um Investitionen zu planen. Anleger nutzen Daten wie Zinsniveau, Arbeitsmarktlage oder ifo-Geschäftsklima, um Chancen und Risiken an den Finanzmärkten einzuschätzen.
Aktuelle Lage erfassen: Indikatoren wie BIP, Inflation oder Arbeitslosenquote geben ein objektives Bild der wirtschaftlichen Situation. Sie zeigen, ob die Wirtschaft wächst, stagniert oder schrumpft.
Trends und Wendepunkte erkennen: Frühindikatoren (z. B. Auftragseingänge oder Einkaufsmanagerindizes) helfen dabei, konjunkturelle Wendepunkte frühzeitig zu identifizieren. Das ist besonders wichtig, da sich wirtschaftliche Entwicklungen oft mit Zeitverzögerung in harten Daten wie dem BIP widerspiegeln.
Politische Maßnahmen ableiten: Regierungen und Zentralbanken stützen ihre Entscheidungen auf Indikatoren. So bestimmt die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinspolitik maßgeblich anhand der Inflation und der Konjunkturerwartungen. Auch Fiskalpolitik, wie Konjunkturprogramme oder Steueranpassungen, orientiert sich an solchen Kennzahlen.
Arten von Wirtschaftsindikatoren
Wie wir bereits gesagt haben, gibt es Wirtschaftsindikatoren wie das BIP, die helfen, eine Wirtschaft im Allgemeinen zu messen, und andere Indikatoren wie die Arbeitslosenquote, die helfen, einen spezifischen Teil dieser Wirtschaft zu messen.
Eine erste Klassifizierung könnte zwischen makroökonomischen und mikroökonomischen Indikatoren sein.
Makroökonomische Indikatoren: Die Größen sind aggregierte Größen, das heißt, sie messen die Wirtschaft als Ganzes, wie im Falle des BIP. Ein Beispiel für einen makroökonomischen Indikator ist das BIP, das nicht zwischen Sektoren unterscheidet und die gesamte Produktion der Wirtschaftsakteure eines Landes zusammenfasst. Ein weiteres Beispiel ist der Buffett-Index, der die gesamte Marktkapitalisierung in Beziehung zum BIP setzt und oft verwendet wird, um zu bewerten, ob der Aktienmarkt über- oder unterbewertet ist im Vergleich zur realen Wirtschaft. Der
Buffett-Indikator setzt die gesamte Marktkapitalisierung eines Landes ins Verhältnis zu dessen BIP und gibt Hinweise auf Über- oder Unterbewertung des Aktienmarkts.
Mikroökonomische Indikatoren: Wie der Name schon sagt, messen sie die Mikroökonomie, also konzentrieren sie sich auf die Millionen von Produktionsstätten, die eine bestimmte Wirtschaft ausmachen, und sie tun dies auf individueller Basis. Mit diesem gesagt, einige Beispiele könnten die Finanzindikatoren sein, die wir verwenden, um die Gesundheit eines Unternehmens zu messen. Diese ermöglichen es uns, den Zustand eines bestimmten Wirtschaftsakteurs zu kennen.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass es neben dieser Klassifizierung auch andere Arten von Wirtschaftsindikatoren gibt, die von anderen Merkmalen abhängen, wie der Reaktionszeit, dem Umfang oder dem Trend.
Nach Trend: prozyklisch, antizyklisch, azyklisch
Wir können die Wirtschaftsindikatoren, abhängig von der Zeit, in drei Typen klassifizieren, die sind:
Prozyklischer Wirtschaftsindikator: Das Verhalten des Indikators, oder besser gesagt der Wert des Indikators, ist im Einklang mit dem Wirtschaftszyklus. Mit anderen Worten, wir könnten sagen, dass es eine enge Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung und dem vom Indikator angezeigten Wert gibt. Das BIP ist das beste Beispiel für einen prozyklischen Indikator.
Gegenzyklischer Wirtschaftsindikator: Der gegenzyklische Indikator ist derjenige, bei dem das vom Wert gezeigte Verhalten im Gegensatz zum beobachteten Trend steht. Wenn die Wirtschaft eine negative Situation verzeichnet, wird der gegenzyklische Indikator eine positive Veränderung erfahren. Mit anderen Worten, wir würden sagen, dass es eine inverse Korrelation gibt. Nehmen wir zum Beispiel die Ungleichheit. Sie nimmt mit der Abnahme der Wirtschaft zu, oder die Arbeitslosenquote, die mit der Abnahme des BIP zunimmt.
Azyklischer Wirtschaftsindikator: Es gibt keine Korrelation zwischen dem, was in einer bestimmten Wirtschaft passiert, und dem, was der Wirtschaftsindikator zeigt. Viele Börsenindizes zeigen oft keine Korrelation mit dem Wirtschaftszyklus.
Nach Wirtschaftssektor: Arbeitsmarkt, Preise, Handel, Finanzen
Wirtschaftsindikatoren lassen sich auch nach dem Sektor unterscheiden, den sie abbilden. So können gezielt einzelne Bereiche der Wirtschaft analysiert werden:
Arbeitsmarktindikatoren
Diese Indikatoren geben Aufschluss über die Beschäftigungslage.
Beispiele: Arbeitslosenquote, Erwerbstätigenquote, Anzahl offener Stellen, Lohnentwicklung, Non-Farm Payrolls (in den USA). Sie zeigen, wie stabil der Arbeitsmarkt ist und ob Arbeitskräfte knapp oder verfügbar sind.
Preis- und Kaufkraftindikatoren
Sie messen die Entwicklung des allgemeinen Preisniveaus und damit die Kaufkraft der Bevölkerung.
Beispiele: Verbraucherpreisindex (VPI/HVPI), Produzentenpreisindex (PPI), Lohnstückkosten. Besonders wichtig für die Geldpolitik, da sie Hinweise auf Inflation oder Deflation geben.
Handels- und Außenwirtschaftsindikatoren
Diese Indikatoren spiegeln die Verflechtung einer Volkswirtschaft mit dem Ausland wider.
Beispiele: Handelsbilanz (Exporte - Importe), Leistungsbilanz, Wechselkurse, Terms of Trade. Sie zeigen, ob ein Land mehr produziert und exportiert als es konsumiert.
Finanz- und Unternehmensindikatoren
Sie betreffen die Finanzmärkte und die wirtschaftliche Lage von Unternehmen.
Beispiele: Zinssätze (EZB-Leitzins, Staatsanleiherenditen), Aktienindizes (DAX, MDAX), Unternehmenskennzahlen wie ROI, ROE oder EBIT-Margen. Sie zeigen die Rentabilität und Stabilität von Unternehmen sowie die Stimmung an den Finanzmärkten.
Weitere nennenswerte Indikatoren finden Sie zudem hier:
Der Free Cash Flow zeigt, wie viel Liquidität nach Investitionen zur Verfügung steht. Die Free-Cashflow-Marge setzt den FCF ins Verhältnis zum Umsatz und misst Effizienz. Die Bruttomarge gibt an, wie profitabel ein Unternehmen seine Produkte verkauft. Zur Bewertung wird häufig das PE Ratio (KGV) genutzt, das Kurs und Gewinn ins Verhältnis setzt. Das PEG-Ratio kombiniert KGV und erwartetes Gewinnwachstum zu einer dynamischen Bewertungskennzahl. Wachstumsverläufe über mehrere Jahre werden oft mit der CAGR (durchschnittliche jährliche Wachstumsrate) beschrieben. Für kurzfristige Vergleiche nutzen Analysten gerne den YoY-Vergleich (Vorjahr zu diesem Jahr). Der Leverage-Effekt beschreibt, wie Fremdkapital die Eigenkapitalrendite beeinflussen kann. Für ein rendite-/risikoadjustiertes Bild wird oft die Sortino Ratio herangezogen, die nur Abwärtsvolatilität bestraft.
Die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Das BIP misst im Wesentlichen die Wirtschaft eines Landes, das heißt, die Menge der produzierten Güter und Dienstleistungen in einem bestimmten Land und spiegelt das Wirtschaftswachstum wider. Es ermöglicht den Vergleich mit anderen Ländern, mögliche Probleme zu ermitteln; zum Beispiel: das Wachstum war nicht das erwartete, daher ermöglicht es Diagnosen zu stellen und Wege zur Verbesserung zu planen.
Das BIP ermöglicht auch die Analyse der Wirtschaftssektoren, die mehr oder weniger Einkommen generieren und daher können wirtschaftliche Schwächen, d.h. in welchen Sektoren zu investieren ist, ermittelt werden.
Zinssatz
Dies ist einer der bekanntesten Indikatoren, der Zinssatz ist der Höchstbetrag, den eine Person für einen Kredit zahlen muss. Der Prozentsatz wird unter Berücksichtigung der verschiedenen vom Land erzeugten wirtschaftlichen Variablen festgelegt. Ein Beispiel: Wenn ein Land eine geringere wirtschaftliche Sicherheit darstellt, werden die Zinssätze höher sein.
Arbeitslosenquote
Dieser Indikator gibt die Anzahl der Personen an, die nicht arbeiten, die Arbeit suchen und im erwerbsfähigen Alter sind. Ein sehr relevanter Faktor für ein Land, da ein hoher Wert auf wirtschaftliche Schwierigkeiten hinweist, während eine niedrige Rate Wachstum suggeriert. Laut der Phillips-Kurve entspricht eine niedrigere Arbeitslosigkeit tendenziell einer höheren Inflation.
Handels- und Zahlungsbilanz
Die Zahlungsbilanz ist die Aufzeichnung aller Transaktionen, die ein Land mit dem Rest der Welt durchgeführt hat, sie zeigt die Einnahmen und Ausgaben eines Landes in einem bestimmten Zeitraum an. Dieser Fluss muss nicht unbedingt finanziell sein, er kann aus dem Kauf oder Verkauf von Waren und Dienstleistungen, Krediten, Investitionen und mehr stammen.
Stimmungsindikatoren (ifo, ZEW, PMI)
Neben „harten“ Kennzahlen wie BIP oder Arbeitslosenquote spielen auch Stimmungsindikatoren eine große Rolle. Sie beruhen auf Umfragen unter Unternehmen, Analysten oder Konsumenten und geben einen Eindruck davon, wie die wirtschaftlichen Akteure die aktuelle Lage einschätzen und welche Erwartungen sie für die Zukunft haben.
Die wichtigsten Stimmungsindikatoren in Deutschland und Europa sind:
ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland):
Monatliche Befragung von rund 9.000 Unternehmen in Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungen. Er misst sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Gilt als einer der zuverlässigsten Frühindikatoren für die deutsche Wirtschaft.
ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland):
Monatliche Befragung von Finanzanalysten und institutionellen Investoren zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland, der Eurozone und international. Besonders stark beachtet, da er einen Blick in die Zukunft gibt.
Einkaufsmanagerindizes (PMI, Deutschland/Eurozone):
Umfragen unter Einkaufsleitern von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Abgebildet werden Auftragseingänge, Beschäftigung, Produktion und Preise. Ein Wert über 50 signalisiert Wachstum, ein Wert unter 50 Rückgang. Der PMI gilt als schneller Frühindikator für die Konjunktur.
👉 Bedeutung: Stimmungsindikatoren sind zwar subjektiver als klassische Wirtschaftsindikatoren, sie geben aber häufig frühzeitig Hinweise auf Wendepunkte im Konjunkturzyklus und werden daher an den Finanzmärkten stark beachtet.
Inflation / Verbraucherpreisindex (VPI/HVPI)
Inflation ist die Preissteigerung zwischen zwei Perioden. Der Hauptindex zur Messung der Inflation ist der Verbraucherpreisindex (VPI), der das allgemeine Preiswachstum von Waren und Dienstleistungen in einem Land über einen bestimmten Zeitraum anzeigt. Die Inflation kann von drei Arten sein:
Nachfrage: tritt auf, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Kosten: tritt auf, wenn die für die Produktion von Waren und Dienstleistungen erforderlichen Inputs hoch sind und die Produktionskosten auf den Verbraucher übertragen werden.
Trägheit: resultiert aus der psychologischen Auswirkung der inflationären Trends in früheren Perioden.
Neben der Inflation finden wir auch:
Deflation: ist der entgegengesetzte Effekt der Inflation, also die Abwertung der Preise für Produkte und Dienstleistungen in einem Land über einen bestimmten Zeitraum.
Hyperinflation: bedeutet, dass das Preisniveau sehr schnell und kontinuierlich steigt, was dazu führt, dass die Menschen ständig an Kaufkraft verlieren. Die Folgen einer fehlenden Kontrolle dieses Indikators könnten für die Wirtschaft eines Landes sehr schädlich sein, da sie zu einem Verlust oder Gewinn an Kaufkraft führt und das Verhältnis zwischen dem Wert der Produkte und dem Wert des Geldes verloren geht, was die Stabilität des Wirtschaftssystems gefährdet und das Risiko einer verlängerten Rezession erhöht.
Stagflation: ist eine anomale und besonders komplexe wirtschaftliche Situation, die durch gleichzeitige hohe Inflation, verlangsamtes Wirtschaftswachstum und steigende Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zur "klassischen" Inflation stellt die Stagflation die Wirtschaftspolitik vor Herausforderungen, da Maßnahmen zur Preisbegrenzung die Rezession verschärfen können, während die Stimulierung des Wachstums die Inflation weiter erhöhen kann.
Die Zentralbanken reagieren auf die Inflation mit hawkish oder dovish Politiken (restriktiv mit steigenden Zinsen und expansiv mit niedrigen Zinsen), beeinflussen somit direkt die Preisentwicklung und das Wirtschaftswachstum.
Internationale Wirtschaftsindikatoren
Es gibt viele Finanzindikatoren, jedes Land betrachtet den einen oder anderen als wichtiger, jedoch sind die oben genannten allgemein die bekanntesten. Einige der beliebtesten Indikatoren außerhalb Italiens sind:
Eurozone (HVPI, EZB-Zinsen)
Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI): wichtigster Inflationsindikator im Euroraum; Grundlage für die Geldpolitik der EZB. Veröffentlichung monatlich.
EZB-Leitzinsen: die geldpolitischen Beschlüsse und die anschließende Pressekonferenz des EZB-Präsidenten werden weltweit stark beachtet. Sitzungen finden in der Regel alle sechs Wochen statt.
Deutschland (ifo-Geschäftsklima, ZEW-Konjunkturerwartungen)
ifo-Geschäftsklimaindex: monatliche Umfrage unter Unternehmen zu aktueller Lage und Erwartungen, gilt als einer der besten Frühindikatoren für die deutsche Konjunktur.
ZEW-Konjunkturerwartungen: monatliche Befragung von Finanzanalysten über ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate.
Einkaufsmanagerindizes (PMI): erfassen Auftragseingänge, Produktion, Beschäftigung und Preise; Werte über 50 signalisieren Expansion. Der
Purchasing Managers’ Index (PMI) gilt als schneller Frühindikator für Aktivität in Industrie und Dienstleistungen.
USA (Non-Farm Payrolls, ISM-Indizes)
Non-Farm Payrolls (NFP): Veränderung der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, monatlich veröffentlicht. Starker Einfluss auf Aktien- und Devisenmärkte.
ISM-Indizes: Stimmungsindikatoren für Industrie und Dienstleistungen, monatlich veröffentlicht; geben frühe Hinweise auf die Konjunkturentwicklung.
Ein IPO signalisiert die Risikobereitschaft am Kapitalmarkt und zeigt, wie groß das Vertrauen von Unternehmen und Investoren ist.
Vor dem Börsengang präsentiert sich das Unternehmen in einer IPO Roadshow, um Nachfrage und Preisband abzuschätzen.
Zur Kursstabilisierung nach dem Listing nutzen Emissionsbanken häufig die Greenshoe-Option.
Hinweise auf das spätere Orderbuch liefern oftmals Preise am Grauen Markt.
Jede börsennotierte Aktie ist über einen eindeutigen Ticker identifizierbar, was die Nachverfolgung von Kursen erleichtert.
Globale Indikatoren (Baltic Dry Index, Big Mac Index, OECD-Leading Indicators)
Baltic Dry Index: misst die Frachtraten im internationalen Schüttguttransport und gilt als Frühindikator für den Welthandel.
Big Mac Index: vergleicht die Kaufkraft von Währungen auf Basis der Preise für einen Big Mac (entwickelt von
The Economist). Der
Big Mac Index vergleicht Kaufkraftparitäten über Länder hinweg auf Basis eines standardisierten Produktpreises.
OECD-Leading Indicators: internationale Frühindikatoren für Konjunkturtrends in Industrieländern.
Da wir nun die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren gesehen haben, werfen wir einen Blick auf eine vollständigere Liste.
Zu den Wirtschaftsindikatoren gehören verschiedene Indizes, die je nach Land mehr oder weniger wichtig sind, sowie Daten über das Einkommen und wirtschaftliche Zusammenfassungen wie die folgenden:
Arbeitslosenquote
Anträge auf Baugenehmigungen
Verbraucherpreisindex (Inflationsmaß)
Verbraucherhebelindex
Industrieproduktionsniveau
Anzahl der Insolvenzen
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts
Durchdringungsgrad des Breitband-Internets
Einzelhandelsumsätze
Geldmengenwachstumsrate.
Weltweite Indikatoren im Überblick
Energie und Umwelt
Geldmarkt
Steuern
Handel
Warenexporte % BIP
Warenimporte % BIP
Handelsbilanz % BIP
Einzelhandelsumsätze
Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquote
Arbeitskräfteerhebung - LFS
Mindestlohn
Durchschnittslohn
Human Capital Index
Non farm payroll (NFP), monatlich in den USA veröffentlicht, misst die Veränderung der Anzahl der Beschäftigten außerhalb des Agrarsektors.
Preise
Preisentwicklungen sind entscheidend für die Einschätzung von Inflation, Kaufkraft und Geldpolitik. Zu den wichtigsten Preisindikatoren zählen:
Verbraucherpreisindex (CPI / VPI / HVPI): misst die durchschnittliche Preisentwicklung eines Warenkorbs von Gütern und Dienstleistungen. In Deutschland ist der
VPI, im Euroraum der
HVPI, die Standardgröße zur Inflationsmessung. Ein
Zinsswap ermöglicht es Marktteilnehmern, feste gegen variable Zinszahlungen zu tauschen und sich gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern.
IPCA (Índice de Preços ao Consumidor Amplo): brasilianischer Verbraucherpreisindex, dient als Beispiel für nationale Varianten der Inflationserfassung.
Industriepreisindex (PPI): erfasst die Preisentwicklung auf Produzentenebene (Herstellerpreise), oft ein Frühindikator für die Verbraucherpreise.
Big Mac Index: humorvoller, aber international beachteter Indikator für Kaufkraftparitäten – vergleicht die Preise eines Big Macs weltweit und zeigt, ob Währungen über- oder unterbewertet sind.
Energie- und Kraftstoffpreise: spiegeln die Entwicklung der wichtigsten Inputkosten für Wirtschaft und Verbraucher wider, z. B.:
Märkte und Kurse
Diese Indikatoren spiegeln die Entwicklung an den Finanz- und Rohstoffmärkten wider und sind besonders für Anleger und Zentralbanken wichtig:
Economic Surprise Index: zeigt, wie stark tatsächliche Wirtschaftsdaten von den Erwartungen der Analysten abweichen. Der
Wirtschaftliche Überraschungsindex misst Abweichungen realer Daten von Analystenerwartungen.
Wechselkurse: wichtige Kennzahl für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft.
Renditen von 10-jährigen Staatsanleihen: Referenzgröße für Finanzierungskosten und Risikoaufschläge.
Risikoprämie im Vergleich zu Deutschland: Differenz der Anleiherenditen anderer Länder zu Bundesanleihen, misst das Vertrauen in Staatsfinanzen.
Aktienmarktindizes: z. B. DAX, Euro Stoxx 50, S&P 500 – Spiegelbild der Markterwartungen.
Rohstoffpreise:
Baltic Dry Index: Indikator für die Kosten des Seetransports von Massengütern, gilt als Frühindikator für den Welthandel.
Für Großbritannien dient der FTSE 100 als Leitindex der größten börsennotierten Unternehmen. In den USA bildet der Russell 2000 die Entwicklung kleinerer Unternehmen (Small Caps) ab.
Nationale Konten und Regierung
Hierunter fallen Indikatoren, die den Staatshaushalt und die gesamtwirtschaftliche Lage beschreiben:
Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Marktpreisen (jährlich)
Staatsschulden (absolut und in % des BIP)
Öffentliches Defizit/Überschuss
Öffentliche Ausgaben (inkl. Bildung, Gesundheit, Verteidigung)
Ratings und Indizes:
Schuldenrating (z. B. von Moody’s, S&P, Fitch)
Korruptionswahrnehmungsindex
Globale Wettbewerbsfähigkeit
Globaler Fragilitätsindex
Globaler Innovationsindex
Recht-auf-Information-Index
Soziale Indikatoren
Neben den ökonomischen Größen spielen auch gesellschaftliche Faktoren eine Rolle, die langfristig Wachstum, Stabilität und Wohlstand beeinflussen:
Demografie & Bevölkerung: Geburtenrate, Sterblichkeit, Lebenserwartung, Migration (Zahl der Migranten, Überweisungen von Migranten, Bevölkerungspyramide).
Lebensqualität:
Gesellschaft & Gleichstellung: Globaler Geschlechterkluft-Index, Alphabetisierungsrate, Bildungszugang.
Soziale Risiken: Armutsquote, Kriminalität (vorsätzliche Tötungen), Gefängnisbevölkerung, Scheidungsrate, Eheschließungen.
Globale Alterung: zeigt die demografische Entwicklung und ihre Folgen für Rentensysteme und Arbeitsmärkte.
Zum Abschluss können wir nicht ohne zu erwähnen, dass es neben all den in diesem Artikel genannten noch viele andere Wirtschaftsindikatoren gibt, die in der Wirtschaftsanalyse verwendet werden. Der beste Weg, eine gute Analyse durchzuführen, besteht darin, so viele wie möglich zu kombinieren, was eine umfassendere Analyse der betreffenden Wirtschaft ermöglicht. Viele Kennzahlen in diesem Artikel basieren auf Methoden der Finanzmathematik.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Suchen Sie einen Broker zum Investieren?
- Social Trading und Copy Trading
- Aktien, ETFs, Kryptowährungen und Derivate
- Benutzerfreundliche Plattform und Demokonto
Besuchen61% der Anlegerkonten verlieren Geld durch den Handel mit CFDs bei diesem Anbieter.
- Regulierung in allen präsentierten Ländern.
- Verzinsliches Konto ab 2 % (in Euro).
- Keine Provisionen auf Aktien und ETFs bis 100.000€ monatlichem Handelsvolumen
Besuchen71% der Anlegerkonten verlieren Geld beim Handel mit CFDs über diesen Anbieter.
- Wettbewerbsfähige Kommissionen auf CFDs und Forex.
- Einfacher und schneller Kontoeröffnungsprozess.
- Hervorragender Support per E-Mail und Chat.
Besuchen67 % der Privatanleger verlieren Geld, wenn sie mit diesem Anbieter CFDs handeln.