Börse
ISPACs, oder „Special Purpose Acquisition Companies,“ haben in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen. Besonders im Jahr 2020 und 2021 erlebten SPACs einen Boom und wurden zur bevorzugten Methode für Unternehmen, schnell und effizient an die Börse zu gehen, ohne den typischen IPO-Prozess (Initial Public Offering) durchlaufen zu müssen. Doch was genau sind SPACs? Wie funktionieren sie und welche Vor- und Nachteile bieten sie gegenüber traditionellen Börsengängen?
Eine SPAC ist im Wesentlichen eine „Blankoscheck-Gesellschaft,“ die einzig und allein zu dem Zweck gegründet wird, ein anderes Unternehmen zu erwerben. Eine SPAC hat bei ihrem Börsengang (IPO) noch keine operativen Geschäfte oder Vermögenswerte; sie wird von Investoren finanziert, die auf die Fähigkeit des SPAC-Managements vertrauen, ein geeignetes Zielunternehmen zu finden und erfolgreich zu erwerben. Die Investoren der SPAC investieren also in die Versprechen und das Know-how des Managements, anstatt in das Unternehmen selbst.
Die Hauptziele der SPAC bestehen darin:
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SPAC (Special Purpose Acquisition Company) funktioniert als eine Art „Blankoscheck-Unternehmen,“ das ohne operatives Geschäft gegründet wird, um Kapital an der Börse zu sammeln und damit später ein anderes Unternehmen zu erwerben und an die Börse zu bringen. Der Prozess der SPAC-Transaktion lässt sich in zwei Hauptphasen unterteilen: die Pre-Merger Phase und die Post-Merger Phase.
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Einige bekannte Unternehmen, die über SPACs an die Börse gingen, sind:
Diese Unternehmen entschieden sich für die SPAC-Route, um Zeit zu sparen, Kapital effizienter zu beschaffen und um einen weniger regulierten, aber auch risikoreichen Weg zur öffentlichen Notierung zu wählen.
Der traditionelle Börsengang (IPO) ist ein aufwändiger Prozess, der mehrere Monate dauert und mit hohen Kosten für die Unternehmen verbunden ist. Im Gegensatz dazu bietet der SPAC-Prozess eine schnellere und oft kostengünstigere Alternative.
Geschwindigkeit | Schneller, da der Akquisitionsprozess oft nur wenige Monate dauert | Langsamer, da der IPO-Prozess Monate bis Jahre in Anspruch nehmen kann | |||
Kosten | Geringere Kosten im Vergleich zum traditionellen IPO | Höhere Kosten durch Gebühren für Investmentbanken, Anwälte und andere Berater | |||
Struktur | Übernahme eines privaten Unternehmens durch eine bereits börsennotierte „Blankoscheck-Gesellschaft“ | Direkte Börsennotierung des Unternehmens durch den Verkauf von Aktien | |||
Regulierungsanforderungen | Weniger strenge Anforderungen an die Offenlegung im Vergleich zum IPO | Strenge Offenlegungs- und Compliance-Anforderungen durch die Aufsichtsbehörden | |||
Bewertungsmethode | Bewertet durch Verhandlungen zwischen SPAC und Zielunternehmen | Bewertet durch den Markt, oft mit Hilfe von Investmentbanken und Investoren | |||
Flexibilität der Kapitalstruktur | Hohe Flexibilität, oft durch das Einfügen von Warrants und anderen Bedingungen | Standardisierte Aktienstruktur ohne zusätzliche Rechte oder Optionen | |||
Aktionärsentscheidungen | Aktionäre der SPAC stimmen über den geplanten Zusammenschluss ab | Keine Aktionärszustimmung erforderlich, da das Unternehmen selbst die Notierung plant | |||
Investorensicherheit | Kapital in Treuhandkonto gesichert; Rückgabe möglich, falls keine Akquisition erfolgt | Keine Kapitalrückgabemöglichkeit, Investoren übernehmen direkt das Börsenrisiko | |||
Risiko der Überbewertung | Höheres Risiko, da die Bewertung durch das SPAC-Management festgelegt wird | Geringeres Risiko, da der Markt die Bewertung durch Angebot und Nachfrage bestimmt |
Aspekt | SPAC (Special Purpose Acquisition Company) | IPO (Initial Public Offering) |
---|---|---|
Geschwindigkeit | Schneller, da der Akquisitionsprozess oft nur wenige Monate dauert | Langsamer, da der IPO-Prozess Monate bis Jahre in Anspruch nehmen kann |
Kosten | Geringere Kosten im Vergleich zum traditionellen IPO | Höhere Kosten durch Gebühren für Investmentbanken, Anwälte und andere Berater |
Struktur | Übernahme eines privaten Unternehmens durch eine bereits börsennotierte „Blankoscheck-Gesellschaft“ | Direkte Börsennotierung des Unternehmens durch den Verkauf von Aktien |
Regulierungsanforderungen | Weniger strenge Anforderungen an die Offenlegung im Vergleich zum IPO | Strenge Offenlegungs- und Compliance-Anforderungen durch die Aufsichtsbehörden |
Bewertungsmethode | Bewertet durch Verhandlungen zwischen SPAC und Zielunternehmen | Bewertet durch den Markt, oft mit Hilfe von Investmentbanken und Investoren |
Flexibilität der Kapitalstruktur | Hohe Flexibilität, oft durch das Einfügen von Warrants und anderen Bedingungen | Standardisierte Aktienstruktur ohne zusätzliche Rechte oder Optionen |
Aktionärsentscheidungen | Aktionäre der SPAC stimmen über den geplanten Zusammenschluss ab | Keine Aktionärszustimmung erforderlich, da das Unternehmen selbst die Notierung plant |
Investorensicherheit | Kapital in Treuhandkonto gesichert; Rückgabe möglich, falls keine Akquisition erfolgt | Keine Kapitalrückgabemöglichkeit, Investoren übernehmen direkt das Börsenrisiko |
Risiko der Überbewertung | Höheres Risiko, da die Bewertung durch das SPAC-Management festgelegt wird | Geringeres Risiko, da der Markt die Bewertung durch Angebot und Nachfrage bestimmt |
👉🏻 Börsengang (IPO): Was ist und wie genau funktioniert er?
Nach dem Börsengang der SPAC werden die Aktien öffentlich gehandelt, aber deren Wert hängt in erster Linie vom Vertrauen in das Management-Team und dessen Fähigkeit ab, ein geeignetes Zielunternehmen zu finden. SPAC-Aktien werden oft zu einem Standardpreis von 10 USD pro Aktie angeboten, und die Aktionäre können entscheiden, ihre Aktien zu behalten oder zu verkaufen, sobald ein Zielunternehmen identifiziert und die Fusion genehmigt wurde.
Da SPACs in den letzten Jahren an Popularität gewonnen haben, wurden auch SPAC-ETFs aufgelegt, die in eine Auswahl von SPACs und in börsennotierte Unternehmen, die durch SPAC-Fusionen an die Börse gingen, investieren. Einige Beispiele für SPAC-ETFs sind der Defiance Next Gen SPAC Derived ETF und der SPCX. Diese ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, diversifiziert in den SPAC-Markt zu investieren, was das Risiko reduziert, das mit einer Investition in eine einzelne SPAC verbunden ist.
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SPACs haben sich als eine alternative Methode zum traditionellen Börsengang etabliert und bieten sowohl Unternehmen als auch Investoren eine interessante Option. Sie sind schneller und potenziell weniger kostspielig, bergen jedoch Risiken wie Unsicherheit und mögliche Überbewertung. Potenzielle Investoren sollten daher die Geschäftsmodelle und das Management-Team der SPACs sorgfältig prüfen, bevor sie investieren.
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Durch den Börsengang über eine SPAC haben Unternehmen mehr Sicherheit hinsichtlich der eingesammelten Summe, da das Kapital im Vorfeld gesichert ist. Sie profitieren auch von einem kürzeren Zeitrahmen im Vergleich zum herkömmlichen IPO-Prozess und erhalten Zugang zu Liquidität, die ihnen andernfalls möglicherweise nicht zur Verfügung stünde. Zusätzlich gehen sie eine strategische Partnerschaft mit einem erfahrenen Managementteam ein, das durch die Sponsoren der SPAC bereitgestellt wird.
SPAC-Sponsoren verdienen in der Regel Geld durch eine Beteiligung am Unternehmen, das sie erwerben. Sie erhalten oft Anteile (sogenannte „Founder Shares“) zu einem sehr niedrigen Preis. Nach der Fusion können diese Anteile an Wert gewinnen, insbesondere wenn das fusionierte Unternehmen erfolgreich ist und die Aktie an Wert zulegt. Zusätzlich können sie oft durch zusätzliche Gebühren oder Beteiligungen profitieren.
Menschen investieren in SPACs, weil sie das Potenzial sehen, frühzeitig in wachstumsstarke Unternehmen zu investieren. Zudem bieten SPACs Anlegern eine gewisse Sicherheit, da das Kapital bis zur Akquisition in einem Treuhandkonto hinterlegt ist und bei Nichterreichen einer Akquisition innerhalb eines bestimmten Zeitraums (typischerweise 18–24 Monate) zurückgezahlt wird.
Obwohl die meisten SPACs eine Akquisition finden, gibt es auch eine Anzahl von SPACs, die es nicht schaffen, innerhalb der vorgegebenen Zeit ein geeignetes Zielunternehmen zu erwerben. In solchen Fällen wird das Kapital an die Investoren zurückgezahlt.
Wenn ein Unternehmen von einer SPAC erworben wird, werden dessen Aktien meist in Aktien des fusionierten, börsennotierten Unternehmens umgewandelt. Die Aktionäre des Zielunternehmens erhalten oft neue Aktienanteile, die jetzt auf dem öffentlichen Markt gehandelt werden.
Nach der Fusion werden SPAC-Aktien in Aktien des neuen, fusionierten Unternehmens umgewandelt. Diese Aktien können dann an der Börse frei gehandelt werden, ähnlich wie bei einer regulären Aktie eines börsennotierten Unternehmens.
Grundsätzlich konzentrieren sich SPACs auf die Übernahme privater Unternehmen, um diesen eine öffentliche Notierung zu ermöglichen. In seltenen Fällen könnte eine SPAC auch ein börsennotiertes Unternehmen übernehmen, jedoch ist dies eher unüblich, da der Hauptzweck darin besteht, privaten Unternehmen den Zugang zur Börse zu erleichtern.
Ein Börsengang (IPO) ist der traditionelle Prozess, bei dem ein Unternehmen Aktien direkt an die Öffentlichkeit verkauft und dadurch an die Börse geht. Eine SPAC hingegen ist eine „Blankoscheck-Gesellschaft,“ die bereits börsennotiert ist und ein privates Unternehmen akquiriert, das dadurch öffentlich wird. Bei einer Direktnotierung verkaufen bestehende Aktionäre ihre Anteile direkt am Markt, ohne dass neue Aktien ausgegeben oder Kapital aufgenommen wird, was den Börsengang effizienter macht, aber keine zusätzliche Liquidität bringt.