Airbus vs. Boeing: Warum der europäische Flugzeugbauer klar die Nase vorn hat

Panik bei Boeing-Aktien? Airline stürzt nach Absturz von Air India ab
Der jüngste Absturz einer Boeing 787 der Fluggesellschaft Air India auf dem Weg nach London, bei dem 242 Menschen ums Leben kamen, hat weltweit für Entsetzen gesorgt – und die Boeing-Aktie massiv unter Druck gesetzt.
Dieser tragische Unfall gilt als der schwerwiegendste Vorfall in der jüngeren Geschichte des Unternehmens und rückt die anhaltenden Qualitätsprobleme bei Boeing erneut in den Fokus.
Vor über 15 Jahren entschied sich das US-Unternehmen für einen radikalen Kurswechsel: Kostensenkungen und Dividendenpolitik hatten plötzlich Vorrang vor Sicherheit und Produktqualität. Die Folge: Produktionsauslagerungen, sinkende Entwicklungsbudgets und ein wachsender Kontrollverlust über kritische Komponenten.
Während Boeing mit den Folgen dieser Strategie kämpft, hat sich der europäische Konkurrent Airbus stetig weiterentwickelt – durch gezielte Investitionen in Forschung, eigene Fertigung und strategische Rückintegration von Schlüsselbereichen.
Inzwischen hat Airbus nicht nur die Marktführerschaft bei den Auslieferungen übernommen, sondern wird zunehmend als stabiler Innovationsführer im Luftfahrtsektor wahrgenommen.
In diesem Artikel erfährst du:
- Und wie du als Anleger in diesen zukunftsträchtigen Sektor investieren kannst
- Was genau Boeing in die Krise geführt hat
- Wie Airbus von dieser Schwäche profitiert
- Welche Rolle der Air India Absturz dabei spielt
Boeing: Managementversagen mit fatalen Folgen
Die Probleme bei Boeing sind keineswegs neu – doch der Absturz der Air India Boeing 787-8 am 12. Juni 2025 hat sie in schockierender Weise offengelegt.
Das Unternehmen steht seit Jahren unter Druck: Zwischen 2010 und 2019 verwendete Boeing über 80 Milliarden US-Dollar für Dividenden und Aktienrückkäufe, während gleichzeitig Forschung, Entwicklung und Produktionsqualität vernachlässigt wurden.
Ein besonders folgenschwerer Schritt: Die Auslagerung zentraler Bauteile an externe Zulieferer, wie z. B. Spirit AeroSystems – ausgerechnet jenes Unternehmen, das in mehrere Qualitätsmängel der 737 MAX- und 787-Reihe verwickelt war. Die Produktion wurde billiger, aber auch fehleranfälliger.
Folge: Qualitätskrise mit Todesfolge
- Türstopfen löst sich in der Luft: Bei Alaska Airlines fiel ein Rumpfteil der 737 MAX-9 ab
- Sauerstoffleck bei Regierungsflugzeug von US-Außenminister Blinken
- Und nun: 242 Tote bei Air India Flug AI171 mit einer Boeing 787
Die Absturzanalyse steht noch aus, aber diese Serie von Pannen hat nicht nur das Vertrauen von Airlines und Passagieren erschüttert, sondern auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens schwer beeinträchtigt: Boeing ist seit fünf Jahren operativ nicht mehr profitabel und schreibt tiefrote Zahlen.
Disclaimer: Die folgenden Probleme, die im Folgenden dargelegt werden, betreffen das Geschäft von Boeing, jedoch nicht die Flugsicherheit, für die weiterhin die strengsten Kontrollen bestehen.
Airbus: Stabilität durch Eigenverantwortung
Während Boeing Marktanteile verliert, baut Airbus seinen Vorsprung konsequent aus. Der europäische Flugzeugbauer liefert mittlerweile deutlich mehr Maschinen aus als sein US-Konkurrent.
Laut dem Analyseportal Cirium sind derzeit weltweit rund 25.000 Verkehrsflugzeuge im Einsatz – davon 13.600 Airbus-Maschinen und rund 10.000 von Boeing. Noch vor zehn Jahren war das Verhältnis umgekehrt.
Was macht Airbus besser?
- Eigene Produktionsstandorte in Frankreich (Airbus Atlantic) und Deutschland (Airbus Aerostructures)
- Schlüsselkomponenten wie Flügel, Bugsektionen und Flugsteuerungssysteme bleiben intern
- Forschungsausgaben von über 4 % des Umsatzes (3,9 Mrd. € in 2024)
- Zukunftsprojekte wie das ZEROe-Wasserstoffflugzeug bis 2035
Die klare strategische Linie zahlt sich aus: Airbus gilt heute als technologisch führend, zuverlässig und zukunftsorientiert – ein Image, das in der Luftfahrtindustrie unbezahlbar ist.
Geopolitik als zusätzlicher Stressfaktor für Boeing
Als wäre die interne Krise nicht genug, gerät Boeing zunehmend unter geopolitischen Druck:
- Trump-Zölle auf europäischen Stahl (25 %) verteuern das ohnehin komplexe Zuliefernetzwerk
- China-Embargo auf Boeing-Flugzeuge als Reaktion auf US-Exportverbote für Hightech-Komponenten
- Verlust wichtiger Absatzmärkte, insbesondere in Asien und Lateinamerika
China war einst einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für Boeing – doch die politischen Spannungen führen dazu, dass chinesische Airlines zunehmend auf den heimischen Hersteller COMAC umschwenken.
COMAC: Der neue Herausforderer aus dem Osten
Der staatlich geförderte chinesische Hersteller COMAC steht noch am Anfang – aber sein Wachstum ist beeindruckend. Aktuell befinden sich rund 190 COMAC-Jets im aktiven Dienst, vor allem im Inland und in südostasiatischen Ländern.
Was zunächst marginal wirkt, hat langfristig Sprengkraft:
- Staatliche Subventionen & strategische Unterstützung sichern langfristiges Wachstum
- Lieferungen 2024: 46 COMAC-Jets in Asien – fast 10 % aller neuen regionalen Auslieferungen
- Marktpotenzial Asien-Pazifik: 31 % der Weltflotte (über 8.000 Maschinen)
Airbus Aktie 2025: Solide Basis mit Potenzial
Airbus überzeugt nicht nur operativ, sondern auch finanziell:
Kennzahl | Wert 2024 |
---|---|
Umsatz | +8,2 % (YoY) |
EBIT | 5 Mrd. € |
Dividende | 2,07 € / Aktie |
Eigenkapitalquote | 1,18 |
KGV | ca. 25 |
Free Cashflow | Negativ (investitionsbedingt) |
Besonders positiv: Airbus verbessert kontinuierlich seine Dividendenpolitik – seit 2020 stieg die Ausschüttung pro Aktie um mehr als 20 %.
Die Aktie befindet sich aktuell in der Nähe eines technisch starken Unterstützungsniveaus (123 €) – ein Bereich, den Anleger im Auge behalten sollten.
Boeing Aktie 2025: Nur für Mutige?
Zwar hat Boeing nun angekündigt, Spirit AeroSystems zurückzukaufen, um die Kontrolle über die Fertigung wiederzuerlangen, doch die Risiken bleiben erheblich. Das Unternehmen ist tief verschuldet, kämpft mit Imageverlust und muss eine massive Reorganisation stemmen.
Kurzfristige Kursgewinne sind möglich, wenn politische Unterstützung greift – langfristig jedoch bleibt Boeing ein Sanierungsfall mit hohem Risiko.
ETF-Alternative: Luftfahrt & Tourismus gebündelt investieren
Wer das Risiko einzelner Aktien meiden will, kann über ETFs diversifiziert in den Sektor investieren – etwa in den:
iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF (DE)
- Fokus: Europäischer Freizeit- und Luftfahrttourismus
- Top-Bestandteile: Ryanair, Lufthansa, Carnival, TUI
- Ausschüttungen: Quartalsweise, ca. 2 % p. a.
- Kostenquote (TER): 0,46 %
- Performance: +40 % in 5 Jahren (inkl. Drawdowns)
- Chartniveau: Aktuell im Bereich des Fibonacci-Retracements (0,786) – gute Einstiegschance
Fazit: Europas Flugzeuge haben die Nase vorn
Airbus ist aktuell der klare Gewinner im weltweiten Flugzeugbau – nicht nur wegen besserer Zahlen, sondern wegen klarer strategischer Entscheidungen.
Der tragische Absturz der Air India Boeing 787 markiert einen Tiefpunkt für den einstigen US-Marktführer und zeigt, wohin kurzsichtige Kostensenkungen führen können.
Für Anleger bietet sich mit Airbus eine solide, europäische Investmentchance. Wer lieber breit streut, kann über ETFs wie den iShares Travel & Leisure Zugang zum gesamten Tourismus- und Luftfahrtsektor erhalten.
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