Transaktionskosten in der Steuererklärung: Alles, was du wissen musst

Transaktionskosten sind ein unvermeidlicher Bestandteil des Investierens und können einen erheblichen Einfluss auf die Rendite haben. Viele Anleger fragen sich, wie diese Kosten steuerlich behandelt werden und ob sie in der Steuererklärung geltend gemacht werden können.

In diesem Artikel erfährst du, was Transaktionskosten sind, wie sie steuerlich behandelt werden, welche speziellen Regelungen für unterschiedliche Anlageformen gelten und wie du Transaktionskosten korrekt in deiner Steuererklärung angibst.

Das Wichtigste im Überblick

Art der KostenAbzugsfähig (Ja/Nein)
Brokerage-GebührenJa
VerwaltungsgebührenJa
FinanztransaktionssteuernJa
WechselkursgebührenNein
Kosten für private BeratungNein

Was sind Transaktionskosten?

Transaktionskosten entstehen bei der Durchführung von Finanztransaktionen, wie dem Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Zu den Transaktionskosten gehören unter anderem:

  • Brokerage-Gebühren: Gebühren, die von Brokern für die Durchführung von Kauf- oder Verkaufsaufträgen erhoben werden.
  • Spread-Kosten: Die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis eines Wertpapiers.
  • Steuern und Abgaben: Gebühren wie die Finanztransaktionssteuer, die in einigen Ländern erhoben wird.
  • Sonstige Gebühren: Kosten für die Verwaltung von Depots, Kontoeröffnungsgebühren oder Wechselkursgebühren bei internationalen Transaktionen.

Steuerliche Behandlung von Transaktionskosten

Grundprinzipien

In Deutschland können Transaktionskosten grundsätzlich im Rahmen der Einkünfte aus Kapitalvermögen steuermindernd berücksichtigt werden. Diese Einkünfte unterliegen der Abgeltungsteuer, die pauschal 25 % beträgt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.

Abzugsfähige Kosten

Die folgenden Transaktionskosten können in der Regel steuermindernd geltend gemacht werden:

  • Brokerage-Gebühren: Diese Gebühren können direkt von den erzielten Kapitalerträgen abgezogen werden.
  • Verwaltungsgebühren: Kosten für die Verwaltung von Depots können ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Finanztransaktionssteuern: Diese können, sofern sie erhoben werden, in der Steuererklärung angegeben werden.

Nicht abzugsfähige Kosten

Einige Kostenarten können nicht steuermindernd berücksichtigt werden, darunter:

  • Wechselkursgebühren: Gebühren, die durch den Wechsel von Währungen entstehen, können nicht abgezogen werden.
  • Kosten für private Finanzberatung: Beratungskosten im privaten Bereich sind nicht abzugsfähig.

Spezielle Regelungen für unterschiedliche Anlageformen

Aktien

Bei Aktien können sämtliche Transaktionskosten, die im Zusammenhang mit dem Kauf und Verkauf von Aktien anfallen, abgezogen werden. Dies schließt Brokerage-Gebühren und sonstige direkte Kosten ein.

Anleihen

Ähnlich wie bei Aktien können auch bei Anleihen die Transaktionskosten steuermindernd geltend gemacht werden. Hierzu gehören insbesondere die Kosten für den Erwerb und die Veräußerung von Anleihen.

Investmentfonds

Bei Investmentfonds sind die laufenden Kosten, die im Rahmen der Fondsverwaltung anfallen, bereits in den Fondspreisen berücksichtigt und können daher nicht zusätzlich abgezogen werden. Allerdings können Brokerage-Gebühren für den Kauf und Verkauf von Fondsanteilen berücksichtigt werden.

Derivate

Bei Derivaten wie Optionen und Futures können ebenfalls die Transaktionskosten steuermindernd berücksichtigt werden. Dies umfasst sowohl die Brokerage-Gebühren als auch die Gebühren für die Abwicklung der Derivatgeschäfte.

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Transaktionskosten korrekt in der Steuererklärung angeben

Dokumentation und Nachweise

Es ist wichtig, alle Transaktionskosten sorgfältig zu dokumentieren und die entsprechenden Nachweise aufzubewahren. Diese Nachweise können Kontoauszüge, Abrechnungen der Broker oder andere Finanzdokumente sein.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Sammeln der Nachweise: Sammle alle Nachweise über die im Steuerjahr angefallenen Transaktionskosten.
  2. Erfassung der Kosten: Erstelle eine Übersicht aller abzugsfähigen Transaktionskosten.
  3. Angabe in der Steuererklärung: Trage die erfassten Transaktionskosten in der Anlage KAP (Einkünfte aus Kapitalvermögen) deiner Steuererklärung ein.
  4. Einreichung der Belege: Reiche die Nachweise zusammen mit deiner Steuererklärung bei deinem Finanzamt ein.

Beispielrechnung

Angenommen, du hast im Steuerjahr folgende Transaktionskosten gehabt:

  • Brokerage-Gebühren: 200 Euro
  • Verwaltungsgebühren: 50 Euro
  • Finanztransaktionssteuern: 30 Euro

Insgesamt hast du also abzugsfähige Transaktionskosten von 280 Euro. Diese trägst du in der Anlage KAP deiner Steuererklärung ein und legst die entsprechenden Nachweise bei.

Einige Makler mit Büros in Deutschland

Mindesteinlagen:

€10.00

Mindesteinlagen:

€100.00

Besondere Hinweise und Tipps

Nutzung von Steuerfreibeträgen

Jeder Steuerpflichtige hat einen Sparer-Pauschbetrag von 801 Euro (1.602 Euro bei Zusammenveranlagung), der ohne Nachweis von Werbungskosten abgezogen werden kann. Transaktionskosten, die diesen Betrag übersteigen, können zusätzlich steuermindernd geltend gemacht werden.

Steuerberatung

Da die steuerliche Behandlung von Transaktionskosten komplex sein kann, ist es ratsam, einen Steuerberater hinzuzuziehen. Ein Experte kann dir helfen, alle abzugsfähigen Kosten korrekt zu erfassen und mögliche steuerliche Vorteile zu nutzen.

Regelmäßige Überprüfung

Überprüfe regelmäßig deine Transaktionen und die damit verbundenen Kosten, um sicherzustellen, dass du alle abzugsfähigen Kosten in deiner Steuererklärung berücksichtigst. Eine sorgfältige Buchführung kann dir dabei helfen, keine Kosten zu übersehen.

Fazit

Die Berücksichtigung von Transaktionskosten in der Steuererklärung kann deine Steuerlast erheblich senken und die Netto-Rendite deiner Investitionen erhöhen. Es ist wichtig, alle relevanten Kosten sorgfältig zu dokumentieren und in der Steuererklärung anzugeben. Nutze die Expertise eines Steuerberaters, um sicherzustellen, dass du alle steuerlichen Vorteile optimal nutzt und keine abzugsfähigen Kosten übersiehst.

Empfehlung: Achte darauf, alle Transaktionskosten sorgfältig zu dokumentieren und bei Unsicherheiten einen Steuerberater zu konsultieren. Starte jetzt mit einem regulierten Broker, um die besten Konditionen und steuerlichen Vorteile zu erhalten.

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