Kapitalumschlag – Was ist das und wie rechnet man das aus?
Kapitalumschlag ist ein Wort, was dir zeigt, wie gut ein Unternehmen sein Geld nutzt, um Sachen zu verkaufen und Geld zu verdienen. Es ist wie ein Punktestand für Unternehmen. Je höher die Punktzahl, desto besser ist das Unternehmen darin, sein Geld klug einzusetzen.
Was bedeutet Kapitalumschlag?
Stell dir vor, ein Unternehmen hat eine Menge Geld, das es für verschiedene Dinge ausgibt, wie zum Beispiel für die Herstellung von Spielzeug. Der Kapitalumschlag zeigt, wie oft dieses Geld durch das Unternehmen geht und wieder zurückkommt, weil es Spielzeug verkauft hat. Wenn der Kapitalumschlag hoch ist, heißt das, das Unternehmen macht viel Umsatz mit dem Geld, das es hat.
Es gibt zwei Arten von Geld, die ein Unternehmen hat:
- Umlaufkapital: Das ist das Geld, das für die Herstellung von Dingen wie Spielzeug verwendet wird.
- Gesamtkapital: Das ist das ganze Geld, das das Unternehmen hat, einschließlich Geld von Leuten, die dem Unternehmen Geld geliehen haben oder in das Unternehmen investiert haben.
Wie rechnet man den Kapitalumschlag aus?
Um den Kapitalumschlag auszurechnen, nimmt man den Umsatz des Unternehmens und teilt ihn durch das Gesamtkapital. Das Ergebnis ist eine Zahl. Wenn die Zahl zum Beispiel 2 ist, dann hat das Unternehmen mit jedem Euro, den es hatte, zwei Euro Umsatz gemacht.
Die Formel sieht so aus:
Woher bekommt man diese Zahlen? Sie stehen in den Berichten des Unternehmens, die man im Internet finden kann. Diese Berichte heißen Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Jeder kann sie lesen, und sie werden alle drei Monate aktualisiert.
Bestandteile der Kennzahl
Um den Kapitalumschlag zu berechnen, braucht man zwei wichtige Zahlen: das Gesamtkapital und den Umsatz des Unternehmens. Das Gesamtkapital ist die Summe von allem, was das Unternehmen besitzt und schuldet. Man findet diese Zahl in der Bilanz des Unternehmens.
Um das durchschnittliche Gesamtkapital zu finden, nimmt man das Gesamtkapital am Anfang und am Ende einer bestimmten Zeit (meistens ein Jahr) und teilt es durch zwei. Die Formel sieht so aus:
Der Umsatz ist eine andere wichtige Zahl und steht in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) des Unternehmens.
Was sagt der Kapitalumschlag aus?
Der Kapitalumschlag sagt uns, wie gut ein Unternehmen sein Geld nutzt, um Dinge zu verkaufen und Geld zu verdienen. Aber man sollte nicht nur diese eine Zahl anschauen. Man sollte auch andere Kennzahlen wie die Rentabilität des Unternehmens betrachten.
Es gibt zwei einfache Regeln:
- Wenn die Rentabilität positiv ist und der Kapitalumschlag hoch ist, dann macht das Unternehmen gute Arbeit.
- Wenn die Rentabilität negativ ist und der Kapitalumschlag hoch ist, dann verliert das Unternehmen mehr Geld.
Das heißt, der Kapitalumschlag kann die Gewinne oder Verluste eines Unternehmens verstärken. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel mit jedem verkauften Produkt 20 Euro verdient, dann ist ein hoher Kapitalumschlag gut. Aber wenn es 20 Euro Verlust macht, dann ist ein hoher Kapitalumschlag schlecht.
Am Ende sollten Investoren immer prüfen, ob ein Unternehmen wirklich Geld verdient. Sonst sagt der Kapitalumschlag nicht viel aus.
Einfluss auf die Kostenstruktur
Der Kapitalumschlag kann uns auch etwas über die Kosten eines Unternehmens verraten. Zum Beispiel, wenn ein Unternehmen sein Geld schnell umschlägt, dann sind die Finanzierungskosten meistens niedriger. Finanzierungskosten sind so etwas wie die Gebühren, die ein Unternehmen zahlen muss, um Geld zu leihen oder von Investoren zu bekommen.
Je schneller das Unternehmen sein Geld umschlägt, desto weniger muss es für Zinsen und andere Kosten ausgeben. Das macht das Unternehmen meistens profitabler.
Es gibt auch Grenzkosten. Das sind die Kosten für die Herstellung eines zusätzlichen Produkts. Am Anfang sind diese Kosten oft hoch, aber sie werden meistens niedriger, je mehr Produkte hergestellt werden. Ein hoher Kapitalumschlag kann also bedeuten, dass die Grenzkosten sinken und das Unternehmen mehr Gewinn macht.
Vergleich zwischen Unternehmen und über die Zeit
Man kann den Kapitalumschlag auch verwenden, um verschiedene Unternehmen oder die Entwicklung eines Unternehmens über die Zeit zu vergleichen. Aber man sollte dabei vorsichtig sein, besonders wenn man die Rentabilität des Unternehmens nicht kennt.
Wenn man verschiedene Unternehmen vergleicht, sollte man darauf achten, dass sie aus der gleichen Branche kommen. Zum Beispiel haben Einzelhändler oft einen höheren Kapitalumschlag als Maschinenbauer.
Wenn man die Entwicklung eines Unternehmens über die Zeit anschaut, kann ein sinkender Kapitalumschlag ein Warnzeichen sein. Vielleicht macht das Unternehmen weniger Umsatz oder hat mehr Kosten. Ein steigender Kapitalumschlag ist meistens ein gutes Zeichen.
Wichtig: Man sollte immer auch die Rentabilität des Unternehmens betrachten. Ohne diese Information kann der Kapitalumschlag irreführend sein.
Hebelwirkung des Kapitalumschlags
Der Kapitalumschlag kann wie ein Hebel wirken. Das bedeutet, wenn dein Unternehmen gut läuft und Gewinne macht, wird ein hoher Kapitalumschlag das noch besser machen. Aber Vorsicht, es funktioniert auch andersherum. Wenn dein Unternehmen Verluste macht, kann ein hoher Kapitalumschlag die Verluste sogar noch vergrößern.
Umsatzrentabilität und Kapitalumschlag
Die Umsatzrentabilität ist eine andere wichtige Kennzahl. Sie zeigt dir, wie viel Gewinn du im Verhältnis zum Umsatz machst. Wenn du den Kapitalumschlag und die Umsatzrentabilität zusammen betrachtest, bekommst du ein klareres Bild davon, wie effizient dein Unternehmen wirklich ist.
Tipps zur Verbesserung des Kapitalumschlags
Wenn du denkst, dass der Kapitalumschlag in deinem Unternehmen zu niedrig ist, gibt es Möglichkeiten, ihn zu verbessern. Zum Beispiel könntest du weniger Lagerbestände halten, damit mehr Kapital für andere Dinge zur Verfügung steht. Oder du könntest versuchen, die Zahlungsfristen für deine Kunden zu verkürzen, damit das Geld schneller wieder in dein Unternehmen fließt.
Branchenspezifische Unterschiede beim Kapitalumschlag
Ein „guter“ Kapitalumschlag kann von Branche zu Branche unterschiedlich sein. Es ist also eine gute Idee, die Zahlen deines Unternehmens mit denen anderer Unternehmen in der gleichen Branche zu vergleichen. So bekommst du ein besseres Gefühl dafür, wie gut du im Vergleich wirklich bist.
Kapitalumschlag – Nachteile
Der Kapitalumschlag ist ein nützliches Werkzeug, aber es hat auch seine Grenzen. Zum Beispiel sagt es nichts über den Gewinn oder wie viel Geld auf der Bank ein Unternehmen hat. Beides ist super wichtig, um zu wissen, ob ein Unternehmen gut dasteht oder nicht.
Für Start-ups, also ganz junge Unternehmen, ist der Kapitalumschlag oft nicht so hilfreich. Diese Unternehmen investieren am Anfang viel Geld und verdienen noch nicht so viel. Ein niedriger Kapitalumschlag ist für sie nicht unbedingt schlecht. Es könnte sogar gut sein, wenn das Unternehmen dadurch bekannter wird.
Ein weiteres Problem ist, dass die Daten für den Kapitalumschlag aus der Bilanz kommen. Verschiedene Länder haben unterschiedliche Regeln für Bilanzen. Ein Unternehmen aus Amerika könnte also andere Zahlen haben als eines aus Deutschland. Das macht es schwierig, sie direkt zu vergleichen.
Außerdem ist der Kapitalumschlag nicht so nützlich für Unternehmen, die nicht viel Kapital brauchen, um Umsatz zu machen. In solchen Fällen können kleine Änderungen im Kapital den Kapitalumschlag stark beeinflussen. Bei Unternehmen, die viel Kapital brauchen, wie zum Beispiel Autobauer, ist der Kapitalumschlag meistens aussagekräftiger.
Wichtig: Die Bilanz zeigt nicht immer den echten Wert von allem, was ein Unternehmen besitzt. Manchmal sind Dinge wie Maschinen schon älter und nicht mehr so viel wert. Das sollte man auch bedenken, wenn man den Kapitalumschlag anschaut.
Manipulierbarkeit der Ergebnisse
Unternehmen können den Kapitalumschlag selbst beeinflussen. Dafür können sie zwei Dinge ändern: den Umsatz und das Gesamtkapital.
Um den Umsatz zu erhöhen, können Unternehmen mehr Werbung machen oder neue Produkte herausbringen. Aber Achtung: Wenn sie dafür mehr Geld ausgeben müssen, könnte der Kapitalumschlag sinken. Auch bessere Produktqualität oder zusätzliche Dienstleistungen können den Umsatz steigern.
Das Gesamtkapital kann auch gesenkt werden. Zum Beispiel, indem das Unternehmen Sachen verkauft, die es nicht mehr braucht. Das spart auch Geld, weil weniger finanziert werden muss. Andere Möglichkeiten sind, die Zahlungsbedingungen zu ändern. Wenn Kunden schneller zahlen und Lieferanten später bezahlt werden, braucht das Unternehmen weniger Geld auf einmal.
Da Unternehmen den Kapitalumschlag beeinflussen können, sehen manche Investoren ihn als Zeichen für die Effizienz des Unternehmens. Ein effizientes Unternehmen kann mehr Umsatz machen, ohne viel Geld ausgeben zu müssen.
Kapitalumschlag und ROI
Der Return on Investment (ROI) ist eine wichtige Zahl, die zeigt, wie erfolgreich eine Investition ist. Im Du-Pont-Schema, einem Modell für Kennzahlen, wird der ROI aus dem Kapitalumschlag und der Umsatzrendite (ROS) berechnet.
Das ist super, weil der ROI die Schwächen des Kapitalumschlags ausgleicht. Mit dem Du-Pont-Schema können Unternehmer und Investoren sehen, wo sie vielleicht etwas ändern müssen.
Beispiel mit Du-Pont-Schema
Stell dir ein Unternehmen vor, das alles richtig gemacht hat, um den Kapitalumschlag und den Umsatz zu verbessern. Aber der ROI ist immer noch nicht so gut, weil die Umsatzrendite niedrig ist. Das Unternehmen findet heraus, dass es zu hohe Kosten hat. Mit dem Du-Pont-Schema kann es sehen, dass es zu viele Leute in der Verwaltung hat, die das gleiche tun. Jetzt kann es das ändern.
Kapitalumschlag: Ein Praxisbeispiel
Ein Investor interessiert sich für die Automobilbranche und hat zwei Unternehmen im Blick: die Schnell AG und die Schick AG. Er möchte wissen, welches Unternehmen sein Kapital effizienter nutzt, um Umsatz zu machen. Dafür schaut er sich den Kapitalumschlag an.
Zahlen und Fakten
- Schnell AG:
- Gesamtkapital Ende Vorjahr: 1.380 Mio. EUR
- Gesamtkapital Ende Berichtsjahr: 1.250 Mio. EUR
- Umsatz Berichtsjahr: 1.500 Mio. EUR
- Schick AG:
- Gesamtkapital Ende Vorjahr: 560 Mio. EUR
- Gesamtkapital Ende Berichtsjahr: 700 Mio. EUR
- Umsatz Berichtsjahr: 600 Mio. EUR
Berechnung des durchschnittlichen Gesamtkapitals
- Schnell AG: (1.380 Mio. EUR + 1.250 Mio. EUR) / 2 = 1.315 Mio. EUR
- Schick AG: (560 Mio. EUR + 700 Mio. EUR) / 2 = 630 Mio. EUR
Kapitalumschlag
- Schnell AG: 1.500 Mio. EUR / 1.315 Mio. EUR = 1,14
- Schick AG: 600 Mio. EUR / 630 Mio. EUR = 0,95
Interpretation
Die Schnell AG hat einen Kapitalumschlag von 1,14, während die Schick AG einen Wert von 0,95 hat. Das bedeutet, die Schnell AG kann mehr Umsatz mit dem gleichen Kapital machen.
Da die Automobilbranche viel Kapital benötigt, findet der Investor beide Werte akzeptabel. Er denkt, dass die Schnell AG vielleicht einen Vorteil hat, weil sie mehr Kapital hat. Aber er ist noch nicht bereit, eine Entscheidung zu treffen. Er will mehr Zahlen sehen, um ein vollständiges Bild zu bekommen. Beide Unternehmen sind also weiterhin interessante Investitionsmöglichkeiten.
Wie schnell spürt man die Auswirkungen eines hohen und niedrigen Kapitalumschlags?
Das Tempo, mit dem wir die Auswirkungen eines hohen oder niedrigen Kapitalumschlags spüren, hängt meistens davon ab, wie schnell das Unternehmen sein Geld umschlägt.
Wenn ein Unternehmen einen hohen Kapitalumschlag hat, bedeutet das, dass es sein Geld flink wie ein Fluss umschlägt. Es kauft Sachen, die es braucht, um andere Sachen herzustellen und zu verkaufen. Und es verdient Geld, indem es diese Sachen verkauft. Das passiert immer und immer wieder – und meistens ziemlich schnell. So spürt man die Auswirkungen eines hohen Kapitalumschlags ziemlich rasch.
Aber bei einem Unternehmen mit einem niedrigen Kapitalumschlag sieht die Sache ein bisschen anders aus. Hier läuft das Geld um wie ein schlafender Schnecke. Das Unternehmen gibt sein ganzes Geld aus, um Sachen herzustellen und zu verkaufen. Und dann wartet es eine ganze Weile, bis das Geld wieder reinkommt. Daher dauert es länger, bis man die Auswirkungen eines niedrigen Kapitalumschlags spürt.
Das ist wie bei einem Marathonlauf. Ein Läufer, der sehr schnell läuft, kommt früher ins Ziel und kann eher mit dem Feiern anfangen. Aber ein langsamer Läufer braucht länger, bis er am Ziel ist. So ist das auch mit dem Kapitalumschlag.
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Können Wirtschaftskrisen den Kapitalumschlag beeinflussen?
Du wunderst dich bestimmt, ob etwas Großes wie eine Wirtschaftskrise den Kapitalumschlag beeinflussen kann. Die Antwort ist: Ja, das kann passieren.
Stell dir vor, es gibt eine Wirtschaftskrise. Plötzlich haben die Leute weniger Geld, um Sachen zu kaufen. Unternehmen verkaufen weniger und verdienen weniger Geld. Das verlangsamt den Kapitalumschlag – das Geld läuft langsamer im Kreis herum. Das ist wie bei einem flachen Fahrradreifen. Es geht immer noch vorwärts, aber es ist viel schwieriger und dauert länger.
Nun könnte das Unternehmen versuchen, mehr Sachen zu verkaufen, um das Geld schneller umschlagen zu lassen. Aber in einer Wirtschaftskrise ist das oft schwierig. Genau wie man einen flachen Fahrradreifen nicht schneller fahren kann, kann ein Unternehmen in einer Wirtschaftskrise seinen Kapitalumschlag nicht einfach so erhöhen.
Manchmal kann eine Wirtschaftskrise aber auch zu einem höheren Kapitalumschlag führen. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel seine Sachen billiger macht, damit die Leute mehr kaufen, kann das den Umsatz erhöhen. Und wenn der Umsatz steigt, steigt auch der Kapitalumschlag.
Das ist wie bei einem Sprinter, der seine Schuhe auszieht, um schneller zu laufen. Es ist riskant, aber manchmal funktioniert es. Und so ist es auch mit dem Kapitalumschlag in einer Wirtschaftskrise. Es ist eine Herausforderung, aber mit der richtigen Strategie kann es funktionieren.
Fazit
Okay, jetzt hast du eine Menge über den Kapitalumschlag gelernt. Das ist eine Kennzahl, die dir zeigt, wie gut ein Unternehmen sein Geld nutzt, um Umsatz zu machen. Ein hoher Kapitalumschlag ist meistens gut, aber nur, wenn das Unternehmen auch Gewinne macht. Sonst kann es wie ein Hebel wirken und die Verluste größer machen.
Es ist auch wichtig, den Kapitalumschlag mit der Umsatzrentabilität zu vergleichen. Das zeigt dir, wie viel Gewinn das Unternehmen im Vergleich zum Umsatz macht. Wenn du mehr über Unternehmen und wie sie Geld verdienen wissen möchtest, schau dir mal diese Seite über Aktien an. Und wenn du wissen willst, wie man in Aktien investiert, dann ist dieser Artikel super interessant.
Falls du selbst mal in Aktien investieren möchtest, ist es wichtig, den richtigen Broker zu wählen. Hier ist ein Vergleich von Online-Brokern, der dir dabei helfen kann. Und wenn du mehr über den Handel mit Aktien, also Trading, erfahren willst, dann schau dir unseren Trading-Leitfaden an.
Also, denk daran: Ein Unternehmen, das sein Geld klug einsetzt, wird wahrscheinlich einen hohen Kapitalumschlag und eine gute Umsatzrentabilität haben. Und wenn du das weißt, kannst du bessere Entscheidungen treffen, zum Beispiel wenn du in Aktien investieren möchtest.