Fonds-NAV: Was versteht man darunter und wie wird er berechnet?

Der Nettoinventarwert eines Investmentfonds ist der Anteilspreis eines jeden Fondsanteils zu einem bestimmten Zeitpunkt. Er wird auch als NAV (Net Asset Value) bezeichnet.

Fonds-NAV: Was ist das und wie berechnet man ihn?

Im Immobilienmarkt geben börsennotierte Unternehmen üblicherweise einen Marktpreis für ihr Eigenkapital an, der dem Nettovermögenswert ihrer Immobilien entspricht. Dieser Wert, besser bekannt als NAV (Net Asset Value), wird durch eine unabhängige Bewertung des Vermögens ermittelt. Dabei werden verborgene Wertsteigerungen, die sich nicht in der Bilanz niederschlagen, aber durch das Immobilienvermögen akkumuliert werden, berücksichtigt. Von diesem Wert werden die Schulden abgezogen, um den Nettoinventarwert zu ermitteln: den Betrag, der übrig bliebe, wenn das Unternehmen all seine Vermögenswerte verkaufen würde.

Um den Nettoinventarwert nach Steuern zu berechnen, zieht man auch die 35 % Steuern ab, die das Unternehmen auf hypothetische Kapitalgewinne aus einer Veräußerung zahlen müsste. Immobiliengesellschaften werden oft mit einem Abschlag von 30 % oder mehr auf ihren NAV gehandelt. Der Grund dafür ist, dass der Markt illiquide Vermögenswerte wie Immobilien und Grundstücke weniger attraktiv findet.

Der NAV eines Fonds ergibt sich aus der Division des Nettovermögens durch die Anzahl der ausgegebenen Anteile. Er ist ein dynamisches Konzept, da die Fondsgesellschaft ihn täglich anhand der Marktpreise der Vermögenswerte im Fondsportfolio berechnet.

Aus Investorensicht ist der NAV sehr nützlich, da er eine Echtzeitbewertung der Investition ermöglicht. Allerdings sollte dieses Konzept nicht mit dem Börsenpreis einer Aktie verwechselt werden. Obwohl beide zu einem Fonds bzw. einer börsennotierten Gesellschaft gehören, unterscheiden sie sich in wichtigen Punkten:

  • Der Aktienkurs ändert sich sekündlich, und der Anleger kennt diesen Preis.
  • Der Nettoinventarwert eines Fonds wird anhand der Schlusskurse des Tages berechnet, sodass der Anleger beim Kauf von Fondsanteilen den genauen Preis nicht kennt.

Die Anzahl der ausgegebenen Aktien einer börsennotierten Gesellschaft ist festgelegt und ändert sich nur durch Kapitalerhöhungen oder -herabsetzungen. Im Gegensatz dazu variiert die Anzahl der Anteile eines Investmentfonds je nach Zeichnungen und Rücknahmen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Bewegung von Anteilen den Nettoinventarwert nicht beeinflusst, da sich der Wert des Fonds gleichzeitig mit dem Eintritt oder Austritt von Anteilen verändert.

NAV-Berechnung

Die Fondsgesellschaften führen tägliche Berechnungen nach folgender Methode durch:

„Nettoinventarwert“ = Nettovermögen (NAV) des Fonds / Anzahl der ausgegebenen Anteile.

Nettoinventarwert des Fonds = Wert des Fondsportfolios + Nettoertrag des Fonds

Man sollte dabei nicht vergessen, dass bei Investmentfonds die Verwaltungs- und Depotgebühren versteckt sind. Das heißt, der Prozentsatz, der diesen Gebühren entspricht, wird von dem Ergebnis der oben genannten Formel abgezogen. Dies liegt daran, dass sie direkt berechnet und bereits vom Nettoinventarwert des Fonds abgezogen werden.


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Schlussfolgerung

Der Nettoinventarwert (NAV) entspricht dem Gesamtvermögen des Fonds oder der Gesellschaft abzüglich seiner Verbindlichkeiten.

Der NAV wird üblicherweise als der pro Anteil berechnete Wert eines Investmentfonds, ETFs oder geschlossenen Fonds verwendet.

Bei einem Investmentfonds wird der Nettoinventarwert am Ende jedes Handelstages basierend auf den Schlussmarktpreisen der Wertpapiere im Portfolio berechnet. Für Unternehmen kann der NAV als Näherungswert für den Buchwert angesehen werden.

Anteile einer Gesellschaft oder eines Fonds können zu Werten gehandelt werden, die von ihrem Nettoinventarwert abweichen.

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