Quellensteuer in Südkorea einfach erklärt

Die Quellensteuer ist ein bedeutender Faktor, den Investoren berücksichtigen müssen, wenn sie in ausländische Märkte investieren. Südkorea, als einer der dynamischsten Märkte Asiens, hat spezifische Regelungen zur Quellensteuer, die ausländische Investoren kennen sollten. Diese Regelungen betreffen insbesondere Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren.

In diesem Artikel erfährst du, was die Quellensteuer in Südkorea ist, welche Raten gelten, wie Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) die Steuerlast beeinflussen können und welche praktischen Schritte du unternehmen musst, um die Quellensteuer korrekt zu handhaben.

Das Wichtigste in Kürze

AspektBeschreibung
Allgemeine Steuersätze22 % auf Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren (inklusive lokaler Steuern).
Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)Reduzierung der Steuersätze je nach Abkommen, z.B. Deutschland: 15 % auf Dividenden, 10 % auf Zinsen.
Antrag auf SteuerermäßigungErforderlich, um von reduzierten Steuersätzen zu profitieren, inkl. Ansässigkeitsbescheinigung.
RückforderungMöglich, wenn die Quellensteuer über dem DBA-Satz liegt, durch Einreichung eines Rückerstattungsantrags.
DokumentationSorgfältige Aufbewahrung aller relevanten Belege und Nachweise.

Was ist die Quellensteuer?

Die Quellensteuer ist eine Steuer, die direkt an der Quelle des Einkommens erhoben wird. Für ausländische Investoren bedeutet dies, dass die Steuer direkt auf Dividenden, Zinsen oder Lizenzgebühren einbehalten wird, bevor das Einkommen an den Investor ausgezahlt wird. Diese Steuer soll sicherstellen, dass auch ausländische Investoren zur Finanzierung des südkoreanischen Staates beitragen.

Steuerpflichtige Einkünfte

In Südkorea unterliegen verschiedene Arten von Einkünften der Quellensteuer, insbesondere:

  • Dividenden: Erträge aus Aktien und anderen Beteiligungen.
  • Zinsen: Einkünfte aus Anleihen und anderen verzinslichen Anlagen.
  • Lizenzgebühren: Zahlungen für die Nutzung von Patenten, Marken, Urheberrechten und ähnlichen Rechten.

Steuersätze der Quellensteuer

Allgemeine Steuersätze

Die allgemeinen Steuersätze für die Quellensteuer in Südkorea sind wie folgt:

  • Dividenden: 22 % (inklusive lokaler Steuern)
  • Zinsen: 22 % (inklusive lokaler Steuern)
  • Lizenzgebühren: 22 % (inklusive lokaler Steuern)

Diese Steuersätze können jedoch durch Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) reduziert werden.

Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)

Südkorea hat mit vielen Ländern Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen, die darauf abzielen, die Doppelbesteuerung von Einkünften zu vermeiden und Steuerhindernisse für internationale Investitionen zu reduzieren. Diese Abkommen können die Quellensteuer auf Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren senken. Zum Beispiel:

  • Deutschland: Das DBA zwischen Südkorea und Deutschland reduziert die Quellensteuer auf Dividenden auf 15 % und auf Zinsen auf 10 %.

Beispielrechnung

Angenommen, du bist ein deutscher Investor und erhältst Dividenden aus einer südkoreanischen Aktie. Ohne DBA würden 22 % Quellensteuer einbehalten. Mit dem DBA zwischen Deutschland und Südkorea beträgt die Quellensteuer jedoch nur 15 %. Bei Dividenden von 1.000 Euro würde die Quellensteuer wie folgt berechnet:

  • Ohne DBA: 1.000 Euro * 22 % = 220 Euro Quellensteuer
  • Mit DBA: 1.000 Euro * 15 % = 150 Euro Quellensteuer

Verfahren zur Reduzierung der Quellensteuer

Antrag auf Steuerermäßigung

Um von den reduzierten Steuersätzen durch ein DBA zu profitieren, müssen ausländische Investoren in der Regel einen Antrag auf Steuerermäßigung stellen. Dies geschieht durch die Einreichung bestimmter Formulare und Nachweise bei den südkoreanischen Steuerbehörden.

Benötigte Dokumente

Die folgenden Dokumente sind häufig erforderlich:

  1. Ansässigkeitsbescheinigung: Ein offizielles Dokument, das bestätigt, dass der Investor in einem Land ansässig ist, das ein DBA mit Südkorea hat.
  2. Antragsformular: Ein spezielles Formular, das bei den südkoreanischen Steuerbehörden eingereicht werden muss, um die Steuerermäßigung zu beantragen.

Ablauf des Antrags

  1. Vorbereitung: Sammle alle notwendigen Dokumente, einschließlich der Ansässigkeitsbescheinigung.
  2. Einreichung: Reiche die Dokumente und das Antragsformular bei den südkoreanischen Steuerbehörden ein.
  3. Überprüfung: Die Behörden prüfen die Unterlagen und gewähren, sofern alle Anforderungen erfüllt sind, die reduzierte Quellensteuer.

Rückforderung der Quellensteuer

Rückerstattung

Falls die Quellensteuer bereits einbehalten wurde und der Investor später feststellt, dass er Anspruch auf eine niedrigere Steuer aufgrund eines DBA hat, kann er eine Rückerstattung beantragen. Der Prozess umfasst die Einreichung eines Rückerstattungsantrags bei den südkoreanischen Steuerbehörden.

Schritte zur Rückforderung

  1. Ermittlung des Anspruchs: Prüfe, ob die ursprünglich einbehaltene Steuer über dem gemäß DBA zulässigen Betrag liegt.
  2. Dokumentation: Stelle sicher, dass alle relevanten Dokumente, einschließlich der Ansässigkeitsbescheinigung und der Steuerabzugsbescheinigungen, vorliegen.
  3. Antragstellung: Reiche den Rückerstattungsantrag und die erforderlichen Unterlagen bei den südkoreanischen Steuerbehörden ein.
  4. Bearbeitung: Warte auf die Bearbeitung und Genehmigung des Antrags. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

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Häufige Fragen zur Quellensteuer in Südkorea

Ist die Quellensteuer auf alle Einkünfte aus südkoreanischen Investitionen anwendbar?

Ja, die Quellensteuer gilt für Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren, die von südkoreanischen Quellen an ausländische Investoren gezahlt werden.

Kann die Quellensteuer vollständig vermieden werden?

Die Quellensteuer kann nicht vollständig vermieden werden, aber durch Doppelbesteuerungsabkommen kann sie reduziert werden. Eine vollständige Vermeidung ist nur in sehr speziellen Fällen möglich, etwa bei bestimmten Steuerbefreiungen im Herkunftsland des Investors.

Wie lange dauert die Rückerstattung der Quellensteuer?

Die Bearbeitungszeit für die Rückerstattung der Quellensteuer kann variieren und hängt von der Effizienz der südkoreanischen Steuerbehörden ab. In der Regel kann es mehrere Monate dauern.

Welche Rolle spielt die Ansässigkeitsbescheinigung?

Die Ansässigkeitsbescheinigung ist ein entscheidendes Dokument, das bestätigt, dass der Investor in einem Land ansässig ist, das ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Südkorea hat. Ohne dieses Dokument können die reduzierten Steuersätze nicht angewendet werden.

Fazit

Die Quellensteuer in Südkorea ist ein komplexes, aber wichtiges Thema für ausländische Investoren. Mit dem richtigen Wissen und einer sorgfältigen Planung kannst du deine Steuerlast erheblich reduzieren und die Rendite deiner Investitionen maximieren. Nutze Doppelbesteuerungsabkommen, um von reduzierten Steuersätzen zu profitieren, und konsultiere bei Bedarf einen Steuerberater, um die bestmögliche Steuerstrategie zu entwickeln.

Empfehlung: Beginne noch heute damit, dich über die steuerlichen Regelungen in Südkorea zu informieren und sicherzustellen, dass du alle erforderlichen Schritte unternimmst, um die Quellensteuer zu minimieren. Starte jetzt mit einem regulierten Broker, um von den besten Konditionen und Services zu profitieren.


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